Sanitätstrupp bei enhanced Vigilance Activities in der Slowakei
Sanitätstrupp bei enhanced Vigilance Activities in der Slowakei
- Datum:
- Ort:
- Sliac
- Lesedauer:
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Die Soldatinnen und Soldaten des Beweglicher Arzttrupp (BATBeweglicher Arzttrupp) kommen aus verschiedenen Teilen Deutschlands und wurden relativ kurzfristig in den Einsatz in die Slowakei geschickt. Die wichtigsten Medikamente kamen noch rechtzeitig vor Abfahrt an, sodass sie planmäßig auf dem Landmarsch in die Slowakei fahren konnten.
Eigentlich hatte sich Oberstabsarzt Miriam N. auf einen Einsatz in Rumänien bei der enhanced Air Policing South vorbereitet. Doch an einem Montag im März kam alles anders. Sie wurde mit ihrem Sanitätsfeldwebel, Oberfeldwebel Stephan K., umgeplant: Statt Rumänien sollte es jetzt die Slowakei sein. Die Frage der Abfahrt klärte sich tags darauf; sie war für den folgenden Freitag vorgesehen. „Noch während ich selbst in der Vorbereitung war, meine eigene Untersuchung gemacht habe und eilig zwei Umzugskartons mit Medikamenten gepackt habe, hieß es dann aber plötzlich Donnerstag“, erinnert sich die 30-jährige Ärztin.
Die vier Angehörigen des BATBeweglicher Arzttrupp mussten an diesem Tag den Standort Weiden in der Oberpfalz erreichen, um dort das Kontingent der Flugabwehrraketentruppe zu treffen. Aus Hammelburg kamen Stabsunteroffizier Ann-Christin H. und Stabsunteroffizier Andreas G. mit dem Einsatzfahrzeug dazu. Die Überraschung war groß, als am Abend vor der Weiterreise ein Lkw mit 14 Paletten Sanitätsmaterial eintraf – zu viel Material für den eigenen Kastenwagen. „Das war der Moment, an dem wir von jetzt auf gleich ins Kontingent aufgenommen wurden“, erzählt Miriam. Denn die Einsatzsoldaten kamen mit einem Gabelstapler, um alles auf die Lkw umzuladen.
Hoffentlich gibt es genug Platz, um alles zu verstauen
Der erste Einsatz der Sanitäter ließ nicht lang auf sich warten. Bereits vor der Abfahrt musste eine gebrochene Nase behandelt werden. Am Ziel dauerte es nur Minuten, bis der Trupp die Entladung kurz unterbrechen musste, um die ausgekugelte Schulter eines Soldaten wieder einzurenken. Erst danach konnte das medizinische Personal der Gastnation den Trupp begrüßen. Sehr freundschaftlich und hilfsbereit boten die slowakischen Ärzte eine Art Praxis an. Voller Tatendrang inspizierten die deutschen Sanitäter ihren Bereich und waren erleichtert, dass es sich um feste Infrastruktur handelt. „Die Slowaken sind sehr froh, dass wir da sind und haben uns direkt alle Räume und auch Mobiliar zur Verfügung gestellt, welches wir uns gewünscht haben“, sagt Andreas G. lächelnd.
Regale zur Lagerung von Medikamenten wurden zügig herbeigebracht. Oberstabsarzt Miriam N. war so in der Lage, dem Kontingent von Einsatzbeginn an die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung rund um die Uhr zur Verfügung stellen zu können. Sie kann sich voll und ganz auf ihr Team verlassen, was auch absolut nötig ist, „denn neben der Tätigkeit als Ärztin im Kontingent bin ich auch Leitender Sanitätsoffizier im Einsatz.“ In dieser Eigenschaft berät sie die Kontingentführung in sanitätsdienstlichen Angelegenheiten und Hygienebestimmungen, immer in Abstimmung mit der Zelle Force Health Protection im Reachback-Verfahren, nach deutschen Standards. Damit das Team weiter zusammenwächst und jedes Mitglied seinen Aufgabenbereich genau kennt, entscheidet sie auch über die Einsatzmöglichkeiten ihres Personals und orientiert sich dabei an den Leistungen und Qualifikationen jedes Einzelnen.
Eine deutsche Ärztin arbeitet multinational
„Die Zusammenarbeit mit der slowakischen Gastnation ist hervorragend“, betont Miriam N. „Allerdings würden wir hier doch einen Dolmetscher ganz gut gebrauchen können“, fügt sie ergänzend hinzu. Der zivile Rettungsdienst musste auch schon ein ums andere Mal tätig werden, weil ein Krankenhaus in manchen Fällen gegenüber einem Behandlungsraum doch vorzuziehen ist. Auch die Zusammenarbeit mit dem niederländischen Anteil des Kontingents verläuft vollkommen reibungslos. „Unsere Partner sind mit einer Truppenärztin und einem Einsatzsanitäter vor Ort. Wir teilen uns den Behandlungsraum und unterstützen uns bei Bedarf gegenseitig“, beschreibt die Oberstabsärztin die gelebte multinationale Zusammenarbeit.