„Medic Monday“

Üben für den Ernstfall in Erbil

Üben für den Ernstfall in Erbil

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
2 MIN

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Jeden Montag erhalten die Soldatinnen und Soldaten im Camp in Erbil die Möglichkeit, sich in verschiedenen Szenarien weiterzubilden. Je nach Situation und Thema der Ausbildung übt auch das Personal der Sanitätseinsatzstaffel. So werden die Abläufe verinnerlicht und die Qualität der Versorgung hochgehalten.

Mehrere Soldaten knien neben einem Verwundeten, der in eine Rettungsdecke eingewickelt wird.

Jede Verletzung wird dokumentiert. Bei der Übergabe des Verwundeten an einen Arzt oder eine Ärztin wird auf dieser Grundlage das Übergabegespräch geführt. Das Sanitätspersonal kann so schneller mit der Weiterversorgung beginnen.

Bundeswehr/Tim Reinhold

„Im Einsatz haben wir immer eine neue Konstellation von Menschen, die miteinander arbeiten. Meist lernen wir uns erst hier so richtig kennen. Trotzdem sollte natürlich ab Tag eins alles funktionieren! Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für die übrigen Soldatinnen und Soldaten“, erklärt Oberstabsarzt Cezar P. während der Übung. In den Ausbildungen werden Situationen gezeigt, die nicht nur im dienstlichen Umfeld, sondern überall und jederzeit passieren können. Aus diesem Grund geht das Training über das Niveau einer zivilen Erste-Hilfe-Ausbildung hinaus. Soldatinnen und Soldaten werden darauf vorbereitet, in einer Gefechtssituation die richtigen Entscheidungen zu treffen – und Leben auch unter eigenem Risiko zu retten.

Die Versorgung des Verwundeten erfolgt ruhig und koordiniert. Anhand verschiedener Checklisten wird der gesamte Körper von oben bis unten auf Verletzungen untersucht. Oberfeldwebel Marcel H. und Hauptmann Josua T. sind ein eingespieltes Team. Regelmäßig üben sie an Montagen gemeinsam. Sie bereiten sich mit ihren Kameradinnen und Kameraden auf Ereignisse vor, die im Einsatz passieren könnten – sowohl außerhalb als auch innerhalb des Feldlagers.

Richtig handeln in allen Lagen

Zwei Soldaten tragen einen Verwundeten mit der Trage

Die Ersthelfer Oberfeldwebel Marcel H., links im Bild, und Hauptmann Josua T. tragen den Verwundeten mit Unterstützung zur Role 1 – eine Einrichtung zur allgemeinen und notfallmedizinischen Versorgung

Bundeswehr/Tim Reinhold

Bei einem Angriff auf ein Feldlager können Tod und Verwundung die Folge sein. In diesem Szenario müssen sich Soldatinnen und Soldaten nicht nur verteidigen. Sie müssen auch prüfen, ob andere zu Schaden gekommen sind und ihnen im Fall der Fälle helfen.
Der Führer der deutschen Kräfte im Camp in Erbil, Oberst Marc Di Michele, ist für alle deutschen Frauen und Männer vor Ort verantwortlich. „Wir schützen uns bestmöglich, damit ein Angriff auf unser Lager verhindert wird, noch bevor es zu Verletzten oder gar Toten kommt. Und das tun wir nicht allein – wir arbeiten dabei mit anderen Nationen und lokalen Sicherheitspartnern zusammen. Gemeinsam ist unser Schutz noch größer und wir können einander ergänzen. Trotzdem ist es mir wichtig, dass die mir anvertrauten Soldatinnen und Soldaten Handlungssicherheit haben und auf sie jederzeit Verlass ist – bei einem gebrochenen Bein und auch bei einem möglichen Angriff.“

Aufnahme in der Role 1

„Grundsätzlich operieren wir die Verwundeten in der Role 2 – gemeinsam mit Partnernationen. Dort gibt es eine umfangreichere Ausstattung. Aber im Notfall können wir das auch hier in unserer Rettungsstation durchführen“, erläutert Oberstabsarzt Cezar P.
Das Team ist vorbereitet und die Aufgabenverteilung klar. Koordiniert bewegen sich Helferinnen und Helfer, Ärztinnen und Ärzte um den Verwundeten herum und bereiten die Operation vor. Währenddessen kontrolliert ein Helfer regelmäßig die Ansprechbarkeit des Patienten. Die Gruppe setzt sich aus einem Narkose- und einem Chirurgieteam zusammen. Während einer Operation sind immer mehrere Ärzte vor Ort – für die unterschiedlichen Fachgebiete, aber auch, um einander zu unterstützen. 
Abschließend wird ein Fazit gezogen: Welche Lehren ergeben sich aus der heutigen Übung? Sie stellen die Vorbereitung für weitere Szenarien dar. Somit ist gewährleistet, dass alle Beteiligten sich kontinuierlich verbessern.

von Tim Reinhold

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