Grüße aus der Heimat
Grüße aus der Heimat
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die eigene Bettwäsche, eine spezielle Süßigkeit oder die Sportschuhe, die man zu Hause vergessen hat: Meist dauert es nicht lange, bis man die ersten Dinge aus der Heimat vermisst. Die Feldpost kann hier Abhilfe schaffen.
Oberfeldwebel der Reserve Christian T. und Hauptgefreiter der Reserve Paula W. leisten ihre Wehrübung bei der Feldpost ab. Beide sind im zivilen Leben Postboten und Angestellte der Deutschen Post AGAktiengesellschaft. „Der Dienst hier macht mir wirklich Freude. Daheim laufe ich aber mehr, weil ich die Briefe und Pakete persönlich zustelle“, erzählt Paula W. Christian T. ergänzt: „Die Soldatinnen und Soldaten verschicken die verschiedensten Dinge nach Hause. Ich darf natürlich nicht in die Pakete schauen – Postgeheimnis. Aber oftmals erzählen sie uns, was drinnen ist. Und immer mit einem Lächeln. Die Vorfreude auf den Moment, wenn die Familie daheim das Paket bekommt – das sieht man den Leuten im Gesicht an.“
Nicht nur die Vorfreude auf die Reaktion der Familie ist groß. Auch der Post, die hier ankommt, fiebern die Frauen und Männer entgegen. „Die Soldatinnen und Soldaten wissen natürlich, wann die Luftfahrzeuge hier landen. Und manchmal ist die Fracht noch nicht einmal ausgeladen, da haben wir schon die ersten Anrufe, ob ein Paket für einen angekommen ist“, berichtet Hauptgefreiter Paula W.
Ein Gruß in die Heimat
Trotz Digitalisierung ist die Postkarte aus dem Auslandseinsatz nicht wegzudenken. „Viele Soldatinnen und Soldaten schreiben ihren Lieben daheim eine Postkarte. Auch viele Briefe versenden wir. Ich glaube sehr wohl, dass es mit dem Einsatz zusammenhängt. Wenn man mit den Frauen und Männern spricht, sagen die meisten, dass sie sich gar nicht wirklich erinnern können, wann sie zuletzt einen handgeschriebenen Brief verschickt haben“, erklärt Paula W. „Ein selbst geschriebener Brief oder eine Karte ist viel persönlicher und nicht mit einer Textnachricht zu vergleichen.“
Den Durchblick behalten
Die Kameradinnen und Kameraden des Luftumschlagzuges müssen die Pakete auf ihren Inhalt prüfen. Dazu läuft der Versand durch eine Röntgenanlage. Denn die Luftsicherheit muss jederzeit gewährleistet sein. Das bedeutet, dass zum Beispiel keine Gegenstände mit Akkus oder Batterien versandt werden dürfen. Sie könnten anfangen zu brennen und es versteht sich von selbst, dass das gefährlich ist für die Luftfahrtbesatzungen. Auch Druckgasbehälter wie Deo und Haarspray dürfen nicht versandt werden. „Sämtliche Gegenstände in der Frachtsendung müssen zwingend auf der Zollinhaltserklärung notiert werden“, erklärt Oberfeldwebel Christian T. Nur selten komme es vor, dass Pakete zurückgehalten werden. „Die Frauen und Männer im Einsatz wissen, was in das Paket darf und was nicht. Und alle möchten, dass ihre Pakete ankommen. Deshalb haben wir nur ganz selten solche Fälle.“
Sicher verpackt auf Reisen
Nach dem Röntgen werden die Pakete in das Postamt zurückgebracht. Auf dem Weg dorthin darf die Fracht nicht mehr aus den Augen gelassen werden. „Wir haben den Versand auf Luftsicherheit geprüft. Ich bin jetzt verantwortlich dafür, dass niemand mehr an die Pakete kommt“, erzählt Oberfeldwebel T. „Nicht nur die Luftsicherheit darf nicht gefährdet werden, natürlich darf auch nichts verloren gehen.“ Damit der Versand nicht mehr manipuliert werden kann und nichts abhandenkommt, werden die Pakete und Briefe in einer speziellen Umverpackung verpackt. „Wir verbändern die Kisten mehrmals mit einem Blechband, welches anschließend verplombt wird“, erklärt Hautgefreiter W. „Wir wissen um die große Verantwortung, mit der wir hier tagtäglich zu tun haben. Das betrifft nicht nur die Luftsicherheit. Wir wissen auch um die emotionale Bedeutung der Postsendungen für die Soldatinnen und Soldaten und deren Familien.“