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Panzergrenadiere: Gefechtsdienst in der Slowakei

Panzergrenadiere: Gefechtsdienst in der Slowakei

Datum:
Ort:
Lešť
Lesedauer:
3 MIN

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Was macht ein Grenadier am liebsten? Klar: draußen sein und die frische Luft genießen! Die Panzergrenadiere aus Munster bei der NATO-Mission enhanced Vigilance Activities SVK testeten in den ersten Wochen in der Slowakei ihren Schützenpanzer Puma auf dem Übungsplatz in Lešť und erkundeten das Gelände.

Ein Schützenpanzer Puma fährt mit hoher Geschwindigkeit eine matschige Schotterpiste entlang.

Der Schützenpanzer Puma macht sich mit dem Gelände in der Slowakei vertraut. Mit seinen über 1.000 PS kommt er schnell voran!

Bundeswehr/PAO eVA

Egal ob Schnee oder Regen, Hitze oder Kälte, die Grenadiere des Panzergrenadierlehrbataillons 92 sind es gewohnt, den Gefechtsdienst unter allen Bedingungen auszuüben. Auf dem alten Fahrschulgelände des Truppenübungsplatzes in Lešť, welches direkt vor der „Haustür“ liegt, können sie jederzeit bei Wind und Wetter üben und ihre Fähigkeiten festigen. Ab Anfang Januar 2024 geht es dann auf den großen Übungsplatz.

Erst wenige Tage zuvor haben die Panzergrenadiere und Unterstützungskräfte das Vorgängerkontingent abgelöst. Der Auftrag: die Rückversicherung der NATO-Verbündeten an der NATO-Ostflanke sowie das Senden eines klaren Signals der glaubhaften Abschreckung durch Präsenz. Die Vorausbildung für diesen Einsatz im multinationalen Umfeld haben die Soldatinnen und Soldaten der 3. Kompanie des Panzergrenadierlehrbataillons 92 bereits in Deutschland durchlaufen und erfolgreich absolviert.

Um sich mit dem Gelände in der Slowakei vertraut zu machen und den Ausbildungsstand zu halten, werden die ersten kleineren Ausbildungsabschnitte auf dem alten Fahrschulgelände absolviert. Im Unterschied zum Übungsplatz am Standort Munster ist das Gelände hier deutlich hügeliger und bietet andere Bodenbeschaffenheiten. Für die Kraftfahrer stellt das Fahren hier eine anspruchsvolle Aufgabe dar.

Nicht nur die Kraftfahrer, sondern auch die Ausbilder müssen das Gelände genau kennen, um ihre Ausbildungsplanung bestmöglich umsetzen zu können. So standen die Ausbildungsthemen für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr schon fest.

Grundlagen sind gelegt

Ein Soldat blickt nach hinten und spricht zu jemanden. Der Soldat trägt einen Helm und hält ein Gewehr in der Hand.

Wird der Feinddruck zu hoch, so müssen die Soldatinnen und Soldaten koordiniert ausweichen und sich vom Feind lösen. Das machen sie raupenartig oder überschlagend.

Bundeswehr/Jasmin Jakob

Nur ein Tor trennt das alte Fahrschulgelände vom Truppenlager Simakov Laz, in dem die deutschen Kräfte untergebracht sind. Somit konnte unmittelbar nach dem Verlassen des Lagers mit der Ausbildung begonnen werden. In dem Lagebild stellte eine andere Fahrzeugbesatzung das Feindkommando dar. Die Angreifer waren auf eine Sperre aufgefahren, ausgewichen und setzten nun den Angriff ohne Schützenpanzer fort.

Trotz des abschüssigen und rutschigen Geländes konnten sie Angriffsschwung aufnehmen und somit den Verzögerer zum Ausweichen zwingen. Dabei wichen die Soldatinnen und Soldaten unter gegenseitiger Sicherung bis auf die Höhe der eigenen Truppe oder noch weiter nach hinten aus. Dabei kam es auf die Koordination von Feuer und Bewegung an. Besteht die Fühlung zum Feind noch? Wer sichert in welche Richtung? Und wer weicht wie weit aus? Unter den eigenen Kräften muss das klar kommuniziert und koordiniert werden.

Zu den allgemeinen Aufgaben in der Verzögerung gehören auch Ausbildungsthemen wie Panzervernichtungstrupp, Errichten von und Kampf mit Sperren sowie Beziehen von Räumen. Somit wurden für die kommenden Wochen gute Grundlagen gelegt, um mit den weiteren Ausbildungsabschnitten fortzufahren.

Man kennt und schätzt sich gegenseitig

An einer Station erklärt der Ausbilder den Soldaten, wie die Waffenanlage funktioniert.

Worauf bei der Waffenanlage zu achten ist und wie diese funktioniert, kann der Fachmann von der Waffen-Instandsetzung genau erklären

Bundeswehr/Jasmin Jakob

Neben dem Gefechtsdienst wurden die Besatzungsmitglieder auch in puncto Technik und Technischer Dienst am Schützenpanzer weitergebildet. So hatten sie als Fachpersonal bekannte Gesichter an den verschiedenen Ausbildungsstationen vor sich. Die „Schrauber“ – wie sie liebevoll von den Grenadieren genannt werden – des Versorgungsbataillons 141 haben das Panzergrenadierlehrbataillon 92 bei zahlreichen Übungen in Deutschland unterstützt und erstklassige Arbeit geleitet. Man kennt und schätzt sich gegenseitig. Auch hier in der Slowakei stehen sie den Panzergrenadieren mit Rat und Tat zur Seite. So haben sie für die unerfahrenen, aber auch erfahrenen Soldatinnen und Soldaten eine Weiterbildung am Schützenpanzer Puma durchgeführt.

Dabei standen Themen zum Technischen Dienst auf dem Programm, aber auch tiefergreifende technische Prozesse und Abläufe. Wie ist der Vorgang beim Schuss in der Waffenanlage? Welche Bauteile werden besonders beansprucht und welche Störungen können auftreten? An insgesamt fünf Stationen konnten alle wichtigen Themen abgebildet werden. Das Personal wurde, gerade im Hinblick auf das kommende Wetter und die Geländebeschaffenheiten, im Umgang mit dem modernen Schützenpanzer – inklusive Wartung – geschult. Denn bereits zwischen den Feiertagen waren sie in gewohnter Manier wieder auf dem Übungsplatz – und das bei jedem Wetter.

 

  • Ein Soldat mit leichter Schneetarnung überwacht das Vorfeld. Ein anderer läuft auf ihn von der Seite zu.

    Um im Gelände nicht aufgeklärt zu werden, passen sich die Soldaten der Umgebung an und tarnen sich und ihre Ausrüstung. Durch die Waffentarnung sind die Konturen des G36 nur schwer zu erkennen.

    Bundeswehr/Jasmin Jakob
  • Eine Soldatin und ein Soldat laufen in verschneitem Gelände zum Schützenpanzer.

    In der Phase des Ausweichens gibt der Schützenpanzer Deckungsfeuer. Wenn sie sich vom Feind gelöst haben, sitzen sie auf. Im Hintergrund befindet sich das Truppenlager Simakov Laz.

    Bundeswehr/Jasmin Jakob
  • Zwei Soldaten hocken mit Gewehren im Wald. An ihren linken Armen tragen sie rote Armbinden.

    Das Feindkommando greift abgesessen weiter an. Durch die roten Armbinden am linken Arm sind sie für die Verzögerer als Feind erkennbar.

    Bundeswehr/Jasmin Jakob
  • Der Ausbilder hat die Laufrolle des Schützenpanzers angehoben und zeigt mehrere Soldaten die Abnutzungserscheinungen.

    Die Beanspruchung des Laufwerkes ist bei den Bodenbeschaffenheiten in der Slowakei besonders hoch. Umso genauer müssen die Soldaten wissen, worauf bei den Laufrollen zu achten ist.

    Bundeswehr/Jasmin Jakob
  • Ein Soldat liegt auf dem Rücken und befestigt hinter der Kettenblende Magnetstangen, ein weiterer Soldat schaut zu.

    Kettenspannung prüfen: Dazu müssen die Magnetstangen genau positioniert werden. Mit Gewichten und einer Schnur kann dann genau ermittelt werden, ob die Kette durchhängt und nachgespannt werden muss.

    Bundeswehr/Jasmin Jakob
von Jasmin Jakob

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