Instandsetzung und Reparatur in Litauen
Instandsetzung und Reparatur in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 3 MIN
Ohne eine gute Logistik kann kein Einsatz gelingen. Mit ihren rund 240 Soldatinnen und Soldaten bildet die Combat Service Support Company (CSSCombat Service Support Company) der NATONorth Atlantic Treaty Organization Multinational Battlegroup ein entscheidendes Element in Litauen.
Die CSSCombat Service Support Company ist eine Art Versorgungskompanie. Sie koordiniert alle Komponenten der Logistik und der Instandhaltung. Die Kompanie kümmert sich um die Reparatur von allem Großgerät und den Gefechtsfahrzeugen vor Ort, um die Beschaffung des notwendigen Materials und sogar um den Empfang und Versand des Gepäcks des gesamten Einsatzpersonals. Das Ziel ihrer Arbeit ist die höchstmögliche Einsatzbereitschaft des multinationalen Verbandes.
KfzKraftfahrzeug-Werkstatt für Panzer
Um einen Auftrag umzusetzen, wird nicht nur Personal, sondern auch viel Material benötigt. Dass immer das bestmögliche Material einsatzbereit vorhanden ist, gewährleistet der Instandhaltungszug, der auch Teil der CSSCombat Service Support Company ist. Das Fachpersonal, das hier arbeitet, repariert militärisches Gerät aller Art wie zum Beispiel Gefechtsfahrzeuge. Es ist aber auch auf Handfeuerwaffen, Elektro- oder Fernmeldegeräte spezialisiert.
Eine der größten Herausforderungen ist die Instandhaltung des Hauptwaffensystems, des Kampfpanzers Leopard 2. Die Instandsetzungsarbeiten können die Soldatinnen und Soldaten sowohl in einer Werkstatt als auch im freien Gelände durchführen. Sobald ein Panzer oder ein anderes Fahrzeug während des Gefechtsdienstes einen technischen Defekt aufweist, macht sich ein Team auf den Weg zur Begutachtung und beginnt oft sofort mit der Reparatur.
Im Durchschnitt werden rund 13.000 Arbeitsstunden für die Wartung und Reparatur der Panzer in einem Einsatzzeitraum von sechs Monaten geleistet. Diese im ersten Moment immens erscheinende Zahl an Stunden lässt sich jedoch überschaubar aufteilen. Natürlich gibt es auch in Litauen Schäden, die durch den Gebrauch des Materials entstehen und behoben werden müssen. Ein großer Teil der Arbeit der CSSCombat Service Support Company besteht jedoch aus regelmäßigen Wartungsmaßnahmen an den Panzern, die mit einer Inspektion vergleichbar sind. Zusätzlich benötigen einzelne Baugruppen wie die Funkgeräte regelmäßige Wartungen und Instandhaltungen.
1,6 Mio. Kilogramm – von der kleinsten Schraube bis zum Motorblock
Damit sowohl der Instandhaltungszug als auch die Soldatinnen und Soldaten im Kontingent über alles Notwendige zur Verrichtung ihres Dienstes verfügen, gibt es zusätzlich Kräfte für Nachschub und Transport. Über den Bereich Nachschub wird alles bestellt, was man sich vorstellen kann – von der kleinsten Schraube über Motoröl bis hin zu Werkzeug ist alles möglich. Insgesamt werden durch die deutschen Kräfte im Schnitt mehr als 7.000 Anträge für jegliche Art von Material gestellt.
Dieses Material wird teilweise in Litauen beschafft, der Großteil kommt aber aus Deutschland. Dies erfolgt nicht mit einem normalen Paketdienst, sondern wird durch die Militärlogistik geleistet. Der Transportzug kann eine Verbringung über jeden denkbaren Weg planen und umsetzen. Bei einem Personalwechsel werden mehr als 2.400 Soldatinnen und Soldaten mit rund 74.000 Kilogramm Gepäck per Flugzeug von Deutschland nach Litauen oder zurück transportiert. Zusätzlich fahren durchschnittlich 125 Lkw zwischen Deutschland und Litauen und transportieren ungefähr 1,6 Millionen Kilogramm Material.
Deutsche Post – Außenstelle Rukla
Eine Besonderheit gibt es bei den Einsätzen der Bundeswehr: In jedem Einsatz und bei jeder Mission ist ein Team der Feldpost dabei. Das Besondere daran ist, dass dieses Team eine kleine Postfiliale im Ausland betreibt. Hier arbeiten meist ein bis zwei Reservisten, die in ihrem normalen Arbeitsleben Angestellte der Deutschen Post AGAktiengesellschaft sind.
Warum das besonders ist? Weil dieses Team vor allem für die Soldatinnen und Soldaten als Privatpersonen arbeitet. Seit mehr als 30 Jahren können über die Feldpost so private Briefe und Pakete nach Hause gesendet und empfangen werden. Dieses Angebot wird nach wie vor ausgiebig in Anspruch genommen. Allein in der vergangenen Rotation empfingen die Soldatinnen und Soldaten fast 2.500 Briefe und nahezu 14.000 Päckchen und Pakete. Gleichzeitig sendeten sie rund 8.000 Briefe sowie mehr als 1.800 Päckchen und Pakete in die Heimat.