Das Group Operation Center

Der mobile Gefechtsstand im Einsatz bei eVAenhanced Vigilance Activities

Der mobile Gefechtsstand im Einsatz bei eVAenhanced Vigilance Activities

Datum:
Ort:
Sliac
Lesedauer:
2 MIN

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Viele haben ein bestimmtes Bild im Kopf, wenn es um einen Bataillonsgefechtsstand geht: Wände mit Skizzen, Lagekarten, Plänen und Befehlen. Beim Group Operation Center (GOCGroup Operation Center) der Flugabwehrraketentruppe ist es ähnlich. Doch es gibt einen Unterschied: Das GOCGroup Operation Center besteht aus mehreren Einsatzfahrzeugen und ist demzufolge hochmobil.

Vor mehreren Bundeswehr-Lkw steht ein Ortsschild der Patenstadt Husum

Der Flugabwehrraketenverband in der Slowakei ist eng mit der heimischen Patenstadt Husum verbunden

Bundeswehr/Christian Schneider

Im Innern der Fahrzeuge sind die Abläufe und die Örtlichkeiten genau festgelegt. Die Heckpartien von rund einem halben Dutzend Einsatzfahrzeugen sind so ausgerichtet, dass die Kabinen der Aufbaucontainer über eine Plattform in der Mitte miteinander verbunden sind. „Der Aufbau – und somit die Möglichkeit zur Führung über Computer, Telefone und angeschlossene Fernmeldesysteme – ist nach rund 90 Minuten abgeschlossen“, erklärt Stabsfeldwebel Sven R. Der 44-Jährige, der bereits Einsatzerfahrung aus Afghanistan, Jordanien und drei Kontingenten in der Türkei mitbringt, war Teil eines Erkundungskommandos, das Ende Februar den Flughafen Sliac besucht und die Möglichkeiten der Aufstellung geprüft hat. 
„Es kommt darauf an, die Systemcontainer möglichst aller Führungsgrundgebiete im oder in der Nähe des GOCGroup Operation Center unterzubringen“, erklärt Sven R. Somit hat der Kommandeur des Einsatzverbandes, Oberstleutnant Mathias Hacker, seine Expertinnen und Experten aus den Bereichen Sicherheit, Einsatz und Ausbildung, Logistik und Informationstechnik in seiner unmittelbaren Nähe. Ebenfalls räumlich eng verbunden ist die Information Coordination Central (ICC). Das ist der taktische Gefechtsstand der Gruppe und als solcher dauerhaft an die Dienststellen und Kommandos der NATO angebunden.

Hier werden alle wichtigen Entscheidungen getroffen

Als ständige Vertreterin des Kommandeurs befindet sich Hauptmann Laura B. ebenfalls im Container. In ihrer Funktion als S3-Offizier und dank ihrer Einsatzerfahrung aus Mali kennt sie die Führungs- und Meldewege. Sie kann ihren Kommandeur immer informieren und beraten. Es muss exakt festgelegt werden, welche Kampfstaffel in welchem Zeitfenster welche Wartungsarbeiten durchführt. „Denn im GOCGroup Operation Center werden unter anderem die Schichtpläne der niederländischen und der beiden deutschen Einsatzstaffeln erstellt“, erklärt Hauptmann Laura B.

Da der Verband in der Slowakei die Schutzaufgabe der NATO in einer erweiterten Tagschicht leistet, müssen beispielsweise Wartungsarbeiten an einzelnen Systemkomponenten der Kampfstaffeln eng abgestimmt sein. „Es wäre denkbar schlecht, wenn bei allen drei Einsatzstaffeln das gleiche Gerät gleichzeitig gewartet werden muss“, erläutert Hauptmann Laura B. Während solcher Wartungsarbeiten an der hochkomplexen Technik muss die betreffende Staffel aus der Verpflichtung gegenüber der NATO herausgemeldet werden. Das stellt kein großes Problem dar, solange mindestens eine Einheit der Gruppe einsatzbereit ist.

Gefechtsstandarbeit 2.0

Eine Soldatin hält mit vier Soldaten eine Besprechung ab

Hauptmann Laura B. bereitet das Lageupdate für den Kommandeur vor und ermittelt den Sachstand in allen Führungsgrundgebieten

Bundeswehr/Christian Schneider

Die einzelnen Aufgabenbereiche und das Zusammenspiel der taktischen Führungsebenen unterscheiden sich kaum von einer Gruppeneinsatzübung der Flugabwehrraketentruppe. „Der Unterschied ist, dass wir uns hier auf ein längerfristiges Szenario einrichten“, sagt Laura B. Deshalb ist es absolut unerlässlich, dass sich der Einsatzverband bereits im Heimatland auf den Auftrag vorbereitet. Denn die wesentlichen Stellschrauben, die im ersten Kontingent festgelegt werden, bilden den Grundstein für die Auftragserfüllung der Nachfolgenden.
Dabei wird während des Einsatzes nicht nur der Schutzauftrag sichergestellt – es wird auch weiter geübt. Dies fällt ebenfalls in das Aufgabenfeld des S3-Bereiches. So trifft Laura B. beispielsweise direkte Absprachen mit der NATO zur Durchführung von Übungen mit Live-Flugbetrieb. Daraus folgt die Beauftragung der unterstellten niederländischen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Staffel sowie der zwei deutschen PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Staffeln für die Übungsvorbereitung.

von Christian Schneider

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