Übung Iron Wolf

Multinationale Battlegroup stellt Einsatzbereitschaft in Litauen unter Beweis

Multinationale Battlegroup stellt Einsatzbereitschaft in Litauen unter Beweis

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Die Übung Iron Wolf ist eine feste Größe im Kalender der Multinationalen Battlegroup beim NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner Litauen. Durch Leistungswillen, Schlagkraft und hohe Professionalität konnte sich auch das aktuelle Kontingent erfolgreich für seinen Auftrag zertifizieren.

Kampfpanzer stehen in Stellung und warten

Leopard-Panzer lauern am Hinterhang auf den Feind und bekämpfen ihn dann mit ihrer geballten Feuerkraft

Bundeswehr/ Anna K.

Die Übung Iron Wolf begann mit einer umfassenden Befehlsausgabe und gipfelte schließlich im scharfen Schuss. Der Weg bis dahin war geprägt von diversen Herausforderungen, die von den Soldatinnen und Soldaten erfolgreich gemeistert wurden. So mussten zunächst Fahrzeuge auf Züge  verladen werden – ein standardisierter Prozess, der dennoch immer wieder geübt werden muss. Die Fahrt über unbekannte litauische Straßen bis zum Truppenübungsplatz Pabrade im Osten Litauens war ebenfalls eine Herausforderung. Die Iron Wolf Brigade, der die Multinationale Battlegroup Litauen angehört, hatte feste Routen vorgegeben. Kräfte der Militärpolizei begleiteten die jeweiligen Fahrzeugkolonnen. 

Unmittelbar nach der Ankunft in Pabrade bezogen alle Truppenteile die ihnen zugewiesenen Verfügungsräume. Hier nutzten die Soldatinnen und Soldaten die Zeit, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehörten logistische Maßnahmen wie das Tanken der Fahrzeuge, aber auch persönliche Vorbereitungen und finale Absprachen und Befehlsausgaben. Geübt wurde neben der Abwehr von kleineren Angriffen des fiktiven Feindes auch ein Gegenangriff, der diesen abschließend zurückschlug.

Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg

Die Soldatinnen und Soldaten der Battlegroup werden vielseitig und hochwertig ausgebildet – nicht nur im Kampf. Auch alle anderen Herausforderungen eines Einsatzes müssen geübt werden.  Ein wichtiges Thema während der Übung Iron Wolf war das Verhalten unter ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Bedrohung. ABCAtomar, Biologisch, Chemisch steht für Atomar, Biologisch und Chemisch und umfasst alle Arten der Kriegsführung, bei  denen solche Waffen genutzt werden. Vor allem die Abwehr von chemischen und biologischen Kampfstoffen wurde intensiv trainiert. Geübt wurden Szenarien, in denen entweder eine unmittelbare Bedrohung für die Truppe bestand oder Teams der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe während ihrer Erkundung auf verseuchtes Gebiet stießen. „Schnelle Reaktion und gezielte Schutzmaßnahmen sind in solchen Situationen entscheidend. Unsere Ausbildung hat sich hier als äußerst effektiv erwiesen“, erklärte Oberstleutnant Schillemans, der niederländische Kommandeur der Battlegroup.

Alle Beteiligten konnten in kürzester Zeit Schutzanzüge und Masken anlegen und sich so vor der Gefahr schützen. Die anschließende Dekontamination wurde von speziell hierfür ausgebildeten Teams der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe umgesetzt. Zudem bereiteten sich die Soldatinnen und Soldaten auch auf weitere mögliche Bedrohungen vor, wie zum Beispiel den feindlichen Einsatz von Artillerie und Drohnen.

Tod und Verwundung können alle treffen

Auch die beste Ausbildung und Vorbereitung kann nicht verhindern, dass in Gefechten Soldatinnen und Soldaten verwundet werden. In solchen Situationen zeigt sich der Wert einer guten Ausbildung umso mehr. Während des Gefechts müssen Verwundete sich zunächst bestmöglich selbst versorgen, da der Feind zuerst in die Defensive gedrängt werden muss. Danach beginnt sofort die Versorgung durch Kameraden. Dabei greifen alle, vom Mannschaftssoldaten bis zum Unteroffizier, unmittelbar ein, um zu helfen.  Die multinational aufgestellten Sanitätsteams  bei Iron Wolf differenzierten anschließend nach der Schwere der jeweiligen fiktiven Verletzung und priorisierten entsprechend. Aufgrund gemeinsam geübter Abläufe konnte die Anzahl der fiktiven Verluste niedrig gehalten werden.

Oberstleutnant Ben Schillemans, Kommandeur der Battlegroup
„Ich bin stolz auf die Leistungen unserer Frauen und Männer. Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir unsere Aufgaben erfüllen können – und das auf höchstem Niveau.“

Der scharfe Schuss – Die Königsdisziplin

Ein zentraler Punkt der Übung war natürlich die Bekämpfung des Feindes. Diese zog sich durch den gesamten Übungsverlauf und gipfelte in einem gut geplanten Gegenangriff der Battlegroup. Während die norwegischen und niederländischen Grenadierkompanien den Feind erfolgreich aufhielten, führte die deutsche Panzerkompanie einen Flankenangriff durch, der den Feind schließlich entscheidend schlug. Unterstützt wurde dieser Angriff durch Flugzeuge oder Hubschrauber mittels Luftnahunterstützung (Close-Air-Support), die gezielt angefordert und eingesetzt wurde.

„Unsere gemeinsame Leistung war herausragend. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Nationen hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, flexibel und effektiv zu agieren“, lobte Oberstleutnant Schillemans. Aufgrund der gezeigten Leistungen wurde die Battlegroup mit dem Zertifikat „Excellent“ ausgezeichnet. Der Kommandeur zeigte sich sichtlich zufrieden: „Ich bin stolz auf die Leistungen unserer Frauen und Männer. Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir unsere Aufgaben erfüllen können – und das auf höchstem Niveau.“

  • Mehrere Soldatinnen und Soldaten stehen um einen Tisch mit einer Lagekarte

    Eine klare Befehlsausgabe an alle Mitwirkenden ist vor der Umsetzung notwendig

    Bundeswehr/PAO MNBGLTU
  • Ein Soldat gibt dem Kraftfahrer eines Panzers auf einem Zug Handzeichen

    Nach der Befehlsausgabe beginnt die Übung mit dem Weg zum Einsatzraum. Panzer werden mit Zügen transportiert und Radfahrzeuge nutzen die Straßen.

    Bundeswehr/ Folko S.
  • Ein Soldat in ABC-Schutzausstattung steht in einer Fahrzeugluke hinter einem Maschinengewehr 3

    Einsatz unter ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Bedrohung: Die Soldatinnen und Soldaten sind auch auf solche Angriffe vorbereitet

    Bundeswehr/Folko S.
  • Ein Spieß kniet neben einem verwundeten Soldaten

    Der Spieß – kenntlich an der gelben Kordel - behält in allen Lebenslagen einen möglichst kühlen Kopf. Auch Verwundete versorgt er wenn nötig.

    Bundeswehr/ Aljosa B.
  • Ein Soldat, welcher mit einem roten Kreuz markiert ist, versorgt einen anderen Soldaten

    Der Einsatzsanitäter versorgt verwundete Soldatinnen und Soldaten auch im Feld. Hierbei kommt es vor allem auf schnelles und effektives Handeln an.

    Bundeswehr/PAO MNBGLTU
  • Ein Panzer dreht seinen Turm nach links und steht auf einem freien Feld

    Besonders auf ungedeckten Freiflächen ist der Panzer ein leichtes Ziel. Daher ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten.

    Bundeswehr/PAO MNBGLTU
  • Ein Kampfpanzer steht im offenen Gelände und der Schuss ist sichtbar

    Scharfer Schuss: der Höhe- und Schlusspunkt der Übung Iron Wolf

    Bundeswehr/ Anna K.
von PAO MNBGLTU

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