NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsätze in Kosovo

Eine Person, zwei Jobs: Medical Advisor und Leitender Sanitätsoffizier in Kosovo

Eine Person, zwei Jobs: Medical Advisor und Leitender Sanitätsoffizier in Kosovo

Datum:
Ort:
Pristina
Lesedauer:
2 MIN

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In Kosovo beteiligt sich die Bundeswehr derzeit an zwei NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsätzen. Dabei übernimmt eine Person eine Doppelfunktion: zum einen als Medizinischer Berater, zum anderen als Leitender Sanitätsoffizier. Eine fordernde Aufgabe.

Oberstabsarzt und kosovarischer Oberst im Gespräch. Im Hintergrund ein militärischer Rettungswagen.

Der Medical Advisor unterstützt die kosovarischen Streitkräfte beim Aufbau ihrer Sanität

Bundeswehr/PAO KFOR

Der Auftrag der Bundeswehr in Kosovo: ein sicheres Umfeld für den Aufbau einer zivilen Friedensordnung schaffen und erhalten sowie für die öffentliche Sicherheit und Ordnung sorgen. Die beiden NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsätze in Kosovo, an denen sich die Bundeswehr beteiligt, sind die seit 1999 bestehende Kosovo Force KFORKosovo Force sowie das NATONorth Atlantic Treaty Organization Advisory and Liaison Team, kurz: NALTNATO Advisory and Liaison Team.

In Kosovo ist eine Person sowohl Leitender Sanitätsoffizier (LSO) als auch Medical Advisor, auf Deutsch: Medizinischer Berater. In dieser Doppelrolle laufen verschiedene Stränge an einer Stelle zusammen: die der medizinischen Versorgung der eigenen Soldatinnen und Soldaten sowie die des Aufbaus der Kosovo Security Force, der kosovarischen Sicherheitskräfte. Hierbei werden das Ausmaß der Fachexpertise sowie der Effekt, den das deutsche Engagement für die Sicherheit und Stabilität in Kosovo hat, deutlich.

Eine fordernde medizinische Doppelrolle

Ein leitender Sanitätsoffizier beziehungsweise eine leitende Sanitätsoffizierin gehört grundsätzlich zu jedem Auslandseinsatz der Bundeswehr. In Kosovo wird diese Rolle durch einen Sanitätsfeldwebel unterstützt. Gemeinsam müssen diese ein breites Portfolio für das deutsche Personal im Einsatz abdecken: Sie beraten den Kontingentführer in allen medizinischen Angelegenheiten, schreiben Grundsatzdokumente und sind eine verlässliche medizinische Ansprechstelle für die Kontingentangehörigen. Auf diese Weise vervollständigen sie das dichte Netz an sanitätsdienstlicher Unterstützung für das Personal vor Ort: Unabhängig vom LSO gibt es mehrere internationale Rettungsstationen sowie das der Einsatzkompanie direkt unterstellte Sanitätspersonal.

Der LSO gehört dabei nicht zum KFORKosovo Force-Einsatz: Er ist Teil des NATONorth Atlantic Treaty Organization Advisory and Liaison Team (ein unabhängiges Beratungs- und Verbindungsteam), dem zweiten Bundeswehreinsatz in Kosovo. Da beide Einsätze durch ein Bundestagsmandat geregelt sind, ist der LSO aber für beide Einsätze gleichermaßen zuständig. 

Für den LSO bedeutet das: In Hauptfunktion und als Medical Advisor berät er die kosovarischen Sicherheitskräfte beim Aufbau eines belastbaren Sanitätsdienstes. Dies schließt das konkrete medizinische Wissen genauso mit ein wie das Wissen um Führungs- und Organisationsstrukturen. So ist es der Medical Advisor, der Übungen des Sanitätsdienstes während der gesamten Rettungskette – vom Erstversorger bis zur Behandlung im Krankenhaus – begleitet und konkrete Empfehlungen gibt.

Truppenarzt im internationalen Einsatz 

Ein Oberstabsarzt kontrolliert die Augen einer Soldatin

Der Einsatz als Truppenarzt gehört nicht zu den eigentlichen Aufgaben des Medical Advisor. Bei Bedarf unterstützt er trotzdem.

Bundeswehr/PAO KFOR

Zu diesen Aufgaben des Dienstpostens kommen jene Arbeiten, die für das ausgebildete Sanitätspersonal in einem internationalen Feldlager der NATONorth Atlantic Treaty Organization anfallen können. Eine davon ist es, die internationale Role 1 zu unterstützen, eine Rettungsstation in Camp Film City. In diesem Lager, in dem auch das Hauptquartier der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission sitzt, betreibt nicht jede Nation eine eigene Rettungsstation. 

Im Sinne einer effizienten Arbeitsteilung übernehmen einige Nationen diese Aufgabe für alle. Deutschland gehört derzeit nicht zu den Betreibern einer Role 1. Trotzdem: Wer medizinisch ausgebildet ist und unterstützen kann, der greift kameradschaftlich mit unter die Arme. Dafür sprechen in diesem Fall nicht nur ein, sondern gleich zwei Eide.

von PAO KFOR

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