So bleiben die Fahrzeuge lange fit
So bleiben die Fahrzeuge lange fit
- Datum:
- Ort:
- Erbil
- Lesedauer:
- 2 MIN
Bei einem Besuch des M4 Warehouse in Erbil ist den deutschen Kräften aufgefallen, dass im Bereich der Materialerhaltung und der Materialinstandsetzung erhöhter Nachholbedarf besteht.
Um ein Fahrzeug effizient und ohne große Ausfall- oder Reparaturzeiten nutzen zu können, sind Wartung und Inspektion sowie Materialerhaltung und -schonung das A und O. Genau dies soll heute den kurdischen Soldatinnen und Soldaten, den Peshmerga, vermittelt werden. Dazu findet eine fünftägige Ausbildung im Bereich der Werkstätten des M4 Warehouse in Erbil statt. Durchgeführt wird diese von Stabsfeldwebel Martin S., der im deutschen Einsatzkontingent als Schirrmeister eingesetzt ist, gemeinsam mit dem Oberstabsgefreiten Dennis J.
Bevor die wissbegierigen und motivierten Mechaniker loslegen können, findet eine theoretische Einweisung statt. Begrüßt wurden die 23 Teilnehmer, die aus den verschiedensten Peshmerga-Brigaden stammen, durch Oberstleutnant Ulf D. Er plant und koordiniert gemeinsame Projekte zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den kurdischen Streitkräften im Kontingent.
Ab dem zweiten Tag sind die Mechaniker in ihrem Element und es geht raus in die Werkstatthallen und an die Fahrzeuge. Hier wenden sie die theoretischen Inhalte in der Praxis an. Ausgebildet wird an den Fahrzeugen Wolf, Dingo 1 sowie am 2-Tonner der Klasse Unimog. Als Grundprinzip bei jedem Fahrzeug gilt: Betrachte es als gesamtes System! Der Leitspruch heißt: „Fahren – Funken – Feuern“
Eingangsprüfung Dingo
Der gesamttechnische Zustand der Fahrzeuge muss festgestellt werden. Dies geschieht durch eine ausführliche Eingangsprüfung. Hierbei muss das komplette System betrachtet werden, zu dem unter anderem Waffen- und Funkanlage sowie das Fahrzeug selbst gehören. Diese Prüfung, die im theoretischen Teil angesprochen wurde, müssen die Mechaniker nun selbstständig und nach dem erlernten Schema durchführen.
Das Innenleben des Wolfes
Auch das Fahrzeug Wolf, die militärische Version der Mercedes-Benz G-Klasse, gehört zum Fuhrpark der Peshmerga. Durch die Ausbildung werden die Mechaniker sensibilisiert, regelmäßig Wartungen und Inspektionen durchzuführen. So wird vermieden, dass größere Schäden entstehen, das Fahrzeug ausfällt oder im schlimmsten Fall nicht mehr reparabel ist.
Ein 2-Tonner der Klasse Unimog
In diesem Ausbildungsabschnitt bekommen die Peshmerga gezeigt, wie man das Fahrerhaus des 2-Tonners der Klasse Unimog ankippt, um Reparaturarbeiten am Motor fachgerecht durchzuführen. Wichtig dabei ist, dass die Maßnahmen des Arbeitsschutzes eingehalten werden. Zum Beispiel darf sich niemand vor dem gekippten Fahrerhaus aufhalten, das zudem mit einer Sicherung befestigt wird. Die Mechaniker schauen gespannt zu, da diese Maßnahme bis dahin noch nicht ausgebildet wurde.
Das Zertifikat in den Händen
Zum Abschluss der fünftägigen Ausbildung erhalten alle Teilnehmer ein Zertifikat. Die frisch aus- und weitergebildeten Soldaten werden nun als Multiplikatoren in ihren Einheiten eingesetzt, um ihr Wissen an ihre Kameraden weiterzugeben.