Kraftstoffversorgung in Al-Asrak - Ohne uns fliegt nichts

Kraftstoffversorgung in Al-Asrak - Ohne uns fliegt nichts

Datum:
Ort:
Jordanien
Lesedauer:
2 MIN

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Das deutsche Einsatzkontingent Counter Daesh / Capacity Building Iraq in Jordanien hat sowohl Tornado Kampfflugzeuge, als auch einen Airbus A310 MRTTMulti Role Tanker Transport im Einsatz. Um ihre jeweiligen Einsätze zu erfüllen, müssen diese natürlich in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Zum Fliegen brauchen Sie aber vor allem eines: Kerosin. Und genau dafür sorgt die Tankercrew in Al Asrak mit ihren insgesamt vier Soldaten.


Zwei Tankwagen stehen nebeneinander auf dem Flugfeld

Nach der Rückkehr aus dem Einsatz bringen die Flugfeldtankwagen das Kerosin zum Befüllen der Tanks des Airbus A310 MRTTMulti Role Tanker Transport

Bundeswehr / Göttsche

In der Vorbereitung auf den nächsten Einsatz, werden die Luftfahrzeuge direkt nach der Landung wieder betankt. „Das ist ein Routinevorgang, den wir quasi jeden Tag erledigen“, erklärt der Betriebsstofffeldwebel Oberfeldwebel Michael B. „Wir erfahren über die Operationszentrale unseres Einsatzkontingents, wann die Maschinen zurückerwartet werden. Von diesem Zeitpunkt aus gerechnet, wissen wir, wann wir mit unseren Flugfeldtankwagen einsatzbereit sein müssen“, führt Oberstabsgefreiter Tobias N. aus. Auf die Frage, wie viele Liter Kerosin auf einmal transportiert werden können, antwortete Oberfeldwebel Michael B. „In den Flugfeldtankwagen, oder wie wir sagen, in den FTW, passen 33.000 Liter Kerosin.“



Qualitätskontrolle ist wichtig

Ein Soldat füllt eine Flüssigkeit von einem Gefäß in ein anderes

Konzentriert erfolgt die Qualitätssicherung des zur Verfügung stehenden Kerosins

Bundeswehr / Göttsche

Das deutsche Einsatzkontingent wird durch einen regionalen Anbieter mit Kerosin beliefert. Mit den jordanischen Tankwagen werden die unterirdischen Tanks befüllt. Der Betriebsstofffeldwebel entnimmt dann Proben, um die Qualität des verfügbaren Kerosins sicherzustellen. Dazu verfügt die Teileinheit über ein spezielles Labor. „Ich prüfe zwei bis dreimal in der Woche das gelieferte Kerosin“, erklärt Oberfeldwebel Michael B. In Deutschland übernimmt diese Tätigkeit das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe. Es werden dabei alle für deutsche Luftfahrzeuge festgelegten Parameter, die das Kerosin erfüllen muss, überprüft. Nur wenn der Betriebsstofffeldwebel die Proben freigibt, kann die Betankung der Luftfahrzeuge stattfinden.


Kraftfahrer mit besonderen Befugnissen

Ein Soldat entfernt den Betankungsschlauch von einem Airbus A310 MRTT

Der Betankungsschlauch wird nach der Betankung vom Airbus A310 MRTTMulti Role Tanker Transport abgenommen

Bundeswehr / Göttsche

Einer der Kraftfahrer ist zusätzlich als Betriebsstoffprüfer ausgebildet. Er unterstützt den Betriebsstofffeldwebel und nutzt dabei ebenfalls das eigene Labor. Die Kraftfahrer haben eine besondere Verantwortung, denn sie unterliegen den besonderen Vorschriften der Gefahrgutverordnung. Jeden Tag müssen sie die Flugfeldtankwagen technisch auf deren Einsatzbereitschaft überprüfen. Da auch die Tankwagen sofort nach der Abgabe wieder befüllt werden, könnte sich in deren Tank über Nacht Kondenswasser bilden. Die Kontrolle des Filterwasserabscheiders ist daher die letzte Kontrollstelle zur Qualitätssicherung. Wenn dann doch einmal etwas auffallen würde, „dann darf und muss ich als Oberstabsgefreiter die Entscheidung treffen, dass die Betankung nicht stattfindet“, erklärte Oberstabsgefreiter Alexander K.

Betankung des Airbus und der Tornados

En Flugzeug und zwei rückwärts fahrende LKWs sind zusehen

Die Feldbetankungswagen fahren nach der Landung des Airbus zum befüllen heran

Bundeswehr / Göttsche

„Wenn der Airbus nach seinem Einsatz wieder landet, fahren wir mit zwei FTWs zum befüllen der Tanks“, erläutert Oberfeldwebel Michael B. und fügt hinzu: „Wir liefern dann etwa 60.000 Liter Kraftstoff und das fast jeden Tag.“ Im Gegensatz zum Airbus A310 MRTTMulti Role Tanker Transport werden die Tornado Kampfflugzeuge, jeden Tag komplett befüllt. Der Airbus wird nicht ganz befüllt, da er dann nicht mehr durch den verfügbaren Schlepper bewegt werden kann. „Aus diesem Grund fahren wir am Morgen des Starts noch einmal zum MRTTMulti Role Tanker Transport und befüllen ihn bis zur angeforderten Menge Kerosin. Das sind dann nochmal bis zu 20.000 Liter.“ Erklärt Oberstabsgefreiter Tobias N. Danach ist er einsatzbereit um seine Mission als fliegende Tankstelle im Einsatz zu erfüllen. „Denn“, so Oberfeldwebel Michael B, „ohne Kerosin sind auch Piloten nur Fußgänger“.



von Heiko Precht

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