Weihnachten bei KFORKosovo Force

Die Vorbereitungen für eine Weihnachtszeit im Einsatz

Die Vorbereitungen für eine Weihnachtszeit im Einsatz

Datum:
Ort:
Pristina
Lesedauer:
4 MIN

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Die Weihnachtzeit verbringen viele am liebsten im Kreis ihrer Angehörigen. Die Trennung von Familie und Freunden zu Hause wird dann besonders deutlich. Damit auch im Einsatz Weihnachten gefeiert werden kann und die Verbindung nach Hause nicht abgebrochen wird, gilt es, einige Vorbereitungen zu treffen.

Ein erleuchteter Weihnachtsbaum steht zwischen zwei erleuchteten Buden auf dem Weihnachtsmarkt.

Der Weihnachtsbaum erstrahlt an Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt im Camp Bondsteel

Bundeswehr/PAO KFOR

Die Feldpost ist im Einsatz zur Vorweihnachtszeit besonders gefragt. „Zu Weihnachten sind wir eine wichtige Verbindung der Soldatinnen und Soldaten nach Hause“, sagt Stabsfeldwebel Holger B., Leiter des Feldpostamtes in Pristina. Gerade um diese Zeit bereiten Karten, Briefe und Pakete große Freude. Mit handgemalten Kinderbildern und liebevoll Selbstgebackenem gibt es für die Soldatinnen und Soldaten ein Stückchen Heimat im Einsatzland. Auch umgekehrt ist die Feldpost für Freunde und Familie zu Hause sehr wichtig. Zweimal pro Woche werden die Feldpostsendungen im Kosovo abgeholt und per Straßentransport nach Deutschland gebracht. „Die Menge der Feldpost aus den Einsätzen steigt zur Vorweihnachtszeit deutlich“, bestätigt Stabsfeldwebel Holger B. 

Im Bundeswehrdepot in Pfungstadt bei Darmstadt kommen die Sendungen aus allen Einsatzgebieten zusammen und werden zur Verteilung in Deutschland an die Deutsche Post übergeben. Bis die ersehnten Lieferungen zu Hause – oder im umgekehrten Fall: bei den Soldatinnen und Soldaten im Kosovo – ankommen, dauert es zwischen fünf und zwölf Tagen. Das ist abhängig davon, ob die Sendung durch den Zoll muss und an welchem Wochentag die Ware ankommt.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

In allen Camps laufen bereits ab Mitte November die Vorbereitungen für Weihnachten auf Hochtouren. Die zwei deutschen Spieße kümmern sich in den Camps Film City und Bondsteel darum, dass die Weihnachtsatmosphäre steigt. Zunächst gilt es, das vorhandene Dekorationsmaterial zu sichten und zu verteilen. Für den geplanten Weihnachtsmarkt im internationalen Camp Film City stimmt sich der Spieß in verschiedenen Besprechungen mit den multinationalen Partnern ab: Wer macht was? Wo steht welche Bude? Gibt es nationale Spezialitäten? Und vor allem: Wie viele Getränke und Mahlzeiten brauchen wir? Das sind nur einige Punkte, die während der Vorbereitung geklärt werden müssen. Klar ist: Ein Weihnachtsbaum muss her. Hauptfeldwebel Basti K., der deutsche Kontingentfeldwebel im Camp Film City, betont: „Ohne ordentlichen Weihnachtsbaum stellt sich kein Weihnachtsgefühl ein.“ So ziehen die beiden deutschen Spieße aus Bondsteel und Film City gemeinsam los, suchen die passenden Bäume für die Camps und stimmen mit den örtlichen Behörden einen Termin zum Schlagen der Bäume ab. Kran und Lkw zur Verladung und zum Transport hat die multinationale Truppe in Kosovo vor Ort.

Weihnachtsmarkt im Camp Bondsteel

Sind die Weihnachtsbäume erfolgreich geschlagen und in die verschiedenen Camps gebracht worden, können die Weihnachtsmärkte beginnen. Im Camp Bondsteel geht es an Nikolaus los. Die Soldatinnen und Soldaten haben sich bei der Vorbereitung und dem Aufbau ins Zeug gelegt. Am Tag der Eröffnung werden vor dem Weihnachtsmarkt noch drei Soldaten für eine hervorragende Einzeltat bei der Rettung einer Zivilperson ausgezeichnet. Dann bringt der Kompaniechef, Major Vadim L., es mit diesen Worten an seine Kompanie auf den Punkt: „Das ist Ihr Weihnachtsmarkt, den Sie aus dem Nichts auf einer Schotterfläche geschaffen haben. Genießen Sie Ihn!“

Das müssen sich die deutschen Soldatinnen und Soldaten nicht zweimal sagen lassen. Aber nicht nur sie freuen sich über den Weihnachtsmarkt, auch viele KFORKosovo Force-Nationen aus dem Camp Novo Selo sind zu Gast bei der deutschen Einsatzkompanie. Das Angebot für die internationale Gemeinschaft kann sich sehen lassen: Crêpes, Waffeln, Glühwein und sogar Pizza werden in und zwischen den kleinen Holzbuden, den deutschen Unterkünften und dem Betreuungszelt vor der weihnachtlichen Kulisse des jetzt erleuchteten Weihnachtsbaums angeboten.

Weihnachtsmarkt im Camp Film City

Zwei Weihnachtsbäume zieren den erleuchteten Eingang zum Weihnachtsmarkt.

Auf dem Weihnachtsmarkt trifft sich die internationale Gemeinschaft von KFORKosovo Force

Bundeswehr/PAO KFOR

Für die Soldatinnen und Soldaten in Pristina, wo sich auch das Hauptquartier von KFORKosovo Force befindet, wird der Weihnachtsmarkt am Folgetag eröffnet. Schon vorher drängen sich Soldatinnen und Soldaten verschiedenster Nationen erwartungsvoll auf dem Platz vor der Arche, der deutschen Betreuungseinrichtung im Camp Film City. Den Weihnachtsmarkt organisieren die DACH-Nationen, also Deutschland, Österreich und die Schweiz, gemeinsam. Neben Glühwein und Würstchen gibt es landestypische kulinarische Köstlichkeiten zu genießen, beispielsweise den Schweizer Raclette-Käse. 

Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes entzündet der Kommandeur der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kräfte im Kosovo, Generalmajor Enrico Barduani, zusammen mit dem deutschen Kontingentspieß, Hauptfeldwebel Basti K., feierlich den Weihnachtsbaum. Dann genießen die Soldatinnen und Soldaten den Trubel bis spät in den Abend. Und am Ende sind sich in den beiden Camps alle einig: Der Aufwand hat sich gelohnt, mehr Weihnachtsstimmung im Einsatz geht nicht. Jetzt muss nur noch die Feldpost pünktlich eintreffen, dann kann „Weihnachten im Einsatz“ kommen.

von PAO KFOR

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