KFORKosovo Force-Einsatz

Einsatzkompanie bei KFORKosovo Force trainiert Rettungsabläufe mit internationalen Partnern

Einsatzkompanie bei KFORKosovo Force trainiert Rettungsabläufe mit internationalen Partnern

Datum:
Ort:
Ferizaj
Lesedauer:
3 MIN

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Eine Person wurde im Einsatz verletzt – jetzt entscheidet die Geschwindigkeit der Rettung über Leben und Tod, denn die Person muss schnell versorgt und in Sicherheit gebracht werden. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, trainiert die deutsche Einsatzkompanie bei KFORKosovo Force die Medical Evacuation (MedEvacMedical Evacuation) die Rettung Verwundeter auf dem Luftweg.

Eine Gruppe Soldaten marschiert über eine Wiese. Über ihnen schwebt ein Hubschrauber.

Regelmäßiges Training hilft bei der Vorbereitung auf den Ernstfall

Bundeswehr/PAO KFOR

Kommt es zu einem medizinischen Notfall, ist die Truppe zunächst auf sich allein gestellt. In allen erdenklichen Situationen müssen sich die Soldatinnen und Soldaten selbst sichern und Erste Hilfe leisten können – ob es sich nun um ein Gefecht, eine Patrouille, die Umsetzung einer übrig gebliebenen Sprengladung aus vergangenen Kriegen oder einen Autounfall handelt. Im Gefecht bedeutet das zum Beispiel, die Verletzten und Helfenden vor feindlichen Angriffen zu schützen, bei einem Autounfall – wie es auch in Deutschland der Fall wäre – die Unfallstelle abzusichern. Erst dann beginnt die Erstversorgung.

„Profis beherrschen die Basics“

Wenn jemand verletzt ist, muss jeder Handgriff sitzen und die Gruppe als Team funktionieren. Jede Soldatin und jeder Soldat muss genau wissen, was zu tun ist, deshalb werden alle möglichen Szenarien regelmäßig geübt. Auch Hauptfeldwebel Stefan G.*, Zugführer und Übungsleiter, stellt fest: „Profis beherrschen die Basics. Ist meine Waffe richtig eingestellt oder muss ich das zu Gefechtsbeginn nachholen? Das ist die Sekunde, die den Profi von einem Verwundeten unterscheiden kann.“ 

Dieses Beispiel zeigt: Durch Übungen werden Fehler vermieden, die manchmal über Leben und Tod entscheiden können – vor allem, wenn jemand verletzt ist. In Kosovo üben die Einsatzkräfte daher alle Abläufe, die für eine Evakuierung aus der Luft notwendig sind.

Grundsätzlich werden alle Soldatinnen und Soldaten in der taktischen Ersten Hilfe geschult, um schnell reagieren zu können. Für die weitergehende medizinische Versorgung ist dann eigentlich das sanitätsdienstliche Fachpersonal zuständig. Da dieses aber nicht immer vor Ort sein kann, spielen die Einsatzersthelfer Bravo in der Gruppe eine entscheidende Rolle. Die speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Kräfte sichern das Überleben der Verwundeten und bereiten die Übergabe an das nächste Glied der Rettungskette vor – im Kosovo-Einsatz kann das zum Beispiel ein MedEvacMedical Evacuation verbündeter Streitkräfte sein.

Hilfe ist auf dem Weg

Während die Einsatzersthelfer die Verwundeten versorgen, steht der Gruppenführer meist bereits in Funkkontakt mit dem Gefechtsstand und der Verwundetenleitstelle (PECCPatient Evacuation Coordination Centre, Patient Evacuation Coordination Cell), um die Evakuierung aus der Luft anzufordern und das weitere Vorgehen zu koordinieren. Im KFORKosovo Force-Einsatz sind es dann keine deutschen Hubschrauber, die aufsteigen und in kürzester Zeit am Ort des Geschehens sind, sondern Hubschrauber der USUnited States-amerikanischen Nationalgarde (National Guard). Diese sind rund um die Uhr in Bereitschaft – an 365 Tagen im Jahr.

Im Einsatz trainiert die Truppe daher auch die Übergabe der Patientinnen und Patienten an die Nationalgarde. Hier werden zentrale Fragen geklärt: Welche Besonderheiten haben USUnited States-amerikanische Hubschraubermodelle im Vergleich zu deutschen? Welche Informationen benötigen die verbündeten Rettungskräfte in welcher Reihenfolge? Wie wird der Einsatz der Seilwinde vorbereitet, wenn eine Landung nicht möglich ist? Das Zusammenspiel und damit die entscheidenden Sekunden lassen sich mit den Partnern oft erst im Einsatzland üben.

Für Hauptfeldwebel G. sind diese gemeinsamen Übungen ein wichtiger Baustein, der das Überleben seiner Männer und Frauen im Kosovo sichert: „Train as you fight! Wenn meine Gruppen im Gelände unterwegs sind, müssen sie jeden Handgriff beherrschen und das erreichen wir nur durch realistisches Üben der kompletten Rettungskette.“

*Name zum Schutz abgekürzt.

  • Soldaten ziehen einen verwundeten Kameraden über eine Wiese. Zwei weitere schützen sie.

    Erst wenn die Gefahrenstelle gesichert ist, werden die Verletzten in eine nahe gelegene Deckung zur weiteren Versorgung abtransportiert

    Bundeswehr/PAO KFOR
  • Drei Soldaten beugen sich über einen Verletzten. Einer gibt den anderen beiden Anweisungen.

    In der Gruppe sind es die Einsatzersthelfer Bravo, die die Erstversorgung übernehmen und die anderen Soldatinnen und Soldaten anleiten

    Bundeswehr/PAO KFOR
  • Ein Soldat liegt am Boden. Über ihm gebeugt füllt ein anderer Soldat einen Zettel aus.

    Über Funk werden die wichtigsten Informationen zum Patienten in einer bestimmten Reihenfolge durchgegeben – so kann sich die Crew des Hubschraubers optimal vorbereiten

    Bundeswehr/PAO KFOR
  • Zwei Soldaten heben einen verletzten Soldaten hoch. Eine US-amerikanische Sanitäterin nähert sich.

    Die Soldatinnen und Soldaten bereiten den Patienten für die Rettungskräfte des Hubschraubers vor und warten auf weitere Anweisungen

    Bundeswehr/PAO KFOR
  • Zwei Soldaten werden mit einer Seilwinde in einen schwebenden Hubschrauber gezogen.

    Ist eine Landung nicht möglich, können die Patientinnen und Patienten auf andere Weise in den wartenden Hubschrauber gelangen – zum Beispiel mithilfe einer Seilwinde

    Bundeswehr/PAO KFOR
von PAO KFOR

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