Neue Einsatzkompanie verstärkt den deutschen Anteil bei KFORKosovo Force im Kosovo
Neue Einsatzkompanie verstärkt den deutschen Anteil bei KFORKosovo Force im Kosovo
- Datum:
- Ort:
- Pristina
- Lesedauer:
- 3 MIN
Als Reaktion auf die Unruhen im Jahr 2023 und die instabile Lage im Nordkosovo hat die NATONorth Atlantic Treaty Organization zur Verstärkung der Sicherungskräfte bei KFORKosovo Force aufgerufen und zunächst die vorgesehenen Reserven für KFORKosovo Force eingesetzt. Auch die Bundeswehr hat zusätzliche Kräfte entsandt.
Für Deutschland sind Sicherheit und Stabilität auf dem Balkan eine wichtige Säule der Stabilität in ganz Europa. Deshalb folgte die Bundesrepublik dem Aufruf der NATONorth Atlantic Treaty Organization und beschloss, weitere Truppen in den Kosovo zu entsenden. Der Kosovo hat sich politisch bereits positiv entwickelt, jedoch besteht weiterhin Konfliktpotenzial im Norden des Landes.
Das erweiterte deutsche Engagement besteht aus der Aufstellung einer Einsatzkompanie, die sich aus drei Infanteriezügen sowie Unterstützungskräften – zum Beispiel Pionieren, Logistikern und Feldjägern – zusammensetzt. Insgesamt wird diese Kompanie eine Stärke von rund 220 Soldatinnen und Soldaten haben. Auftrag dieser neu eingebrachten Kräfte ist es im Wesentlichen,
- einen Beitrag zu einem sicheren Umfeld zu leisten und die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu stärken sowie
- beim Aufbau der Kosovo Security Force (KSFKosovo Security Force) als einem demokratisch kontrollierten und multiethnischen Sicherheitsorgan zu unterstützen.
Dies wird durch die Einsatzkompanie durch Patrouillen im Nordkosovo – auch in Zusammenarbeit mit der Polizei des Kosovo – und durch Aufklärung und Überwachung aus Observation Points umgesetzt. Zusätzlich ist die neue Einsatzkompanie auch befähigt, unfriedliche Menschenansammlungen zu überwachen und Krawalle einzudämmen. Bei Bedarf kann sie auch als schnelle Eingreiftruppe (Quick Reaction Force, QRF) eingesetzt werden. Die neue Einsatzkompanie verfügt somit über ein breites und tief ausgeprägtes Spektrum an Fähigkeiten, um die NATONorth Atlantic Treaty Organization bei ihrem Einsatz im Kosovo zu unterstützen.
Die Spezialpioniere bereiten den Weg
Für die Unterbringung und Stationierung der Einsatzkompanie ist eine funktionierende Infrastruktur ein wichtiger Faktor. Das USUnited States-Camp Bondsteel (CBS) in der Nähe von Ferizaj erfüllte alle Voraussetzungen und wurde für die Stationierung ausgewählt, da die Bundeswehr kein eigenes Feldlager mehr im Kosovo betreibt. Dennoch waren einige Arbeiten notwendig und mussten Vorkehrungen vor Ort getroffen werden, damit die Einsatzbereitschaft gewährleistet werden kann.
Dazu reisten bereits im März 25 Soldaten aus dem Husumer Spezialpionierregiment 164 in den Kosovo, um die erforderliche Infrastruktur zu errichten. Dabei hatten die Pioniere 16 Zelte vom Typ II, vier große Instandsetzungszelte für die Wartung der Einsatzfahrzeuge sowie 25 Büro-, acht Kühl- und sechs Gefahrstoffcontainer. Zusätzlich wurden sieben Stromerzeugungsaggregate, vier Sanitärcontainer und zwei Zisternen mit insgesamt 36 Kubikmetern Aufnahmekapazität installiert. Um all dies aufzubauen, wurden den deutschen Kräften verschiedene Flächen im Camp bereitgestellt.
Die ersten Teile der Einsatzkompanie erreichen den Kosovo
Mitte April kamen die ersten Teile der neuen Einsatzkompanie in Kosovo an. Die ersten 85 Soldatinnen und Soldaten wurden zunächst in einem A321 und einem A400M der Luftwaffe nach Pristina verlegt. Am Flughafen nahm das deutsche National Support Element (NSENational Support Element) die Soldatinnen und Soldaten auf und brachte sie ins Camp Bondsteel. Dort bezogen die Kräfte ihre Unterkünfte, die für die nächsten sechs Monate ihre Heimat sein werden.
Einige Soldaten verlegten in das Camp Novo Selo. Dieses liegt weiter im Norden des Kosovo. Ihr Auftrag dort ist es, zusammen mit weiteren internationalen Kräften bei der Lagebearbeitung und Operationsplanung für die Einsatzkompanie zu unterstützen.
Fahrzeuge und Material erreichen die Einsatzkompanie im Kosovo
Einsatzfahrzeuge und weiteres Material kamen im Bahntransport. Dieser erreichte die neuen deutschen Kräfte am 13. April und wurde noch am selben Tag entladen. Danach übernahmen die Kraftfahrer die Fahrzeuge und prüften, ob alle Fahrzeuge vollzählig eingetroffen und fahrbereit waren, um anschließend ins Camp zu verlegen.
Nach Abschluss der Vollzähligkeitsüberprüfungen und dem Feststellen der Einsatzbereitschaft folgte noch das erste Anschießen der Handwaffen – dem Gewehr G36 und der Pistole P8. Damit hatte die Einsatzkompanie die sogenannte Initial Operational Capacity (IOCInitial Operational Capability) am 22. April erreicht. Mit dieser Stufe der teilweisen Einsatzbereitschaft konnte der Alpha-Zug der Kompanie damit beginnen, den zukünftigen Einsatzraum als Teil der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppen in Kosovo zu erkunden.