Kampfstoffbeseitigung im Irak – Die Aufgabe war löslich!
Kampfstoffbeseitigung im Irak – Die Aufgabe war löslich!
- Datum:
- Ort:
- Erbil
- Lesedauer:
- 2 MIN
Im Bneslawa Training Center nahe Erbil im Nordirak sind Proben von chemischen Kampfstoffen vernichtet worden, die im Einsatzgebiet durch die Kräfte der internationalen Koalition in den letzten Jahren gesammelt und untersucht wurden. Diese Untersuchungen und die daraus resultierende Gefährdungsbeurteilung wurde hauptsächlich durch die deutschen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkräfte im Einsatzkontingent durchgeführt.
Noch immer eine Bedrohung - chemische Kampfstoffe im Irak
Auf dem Staatsgebiet des Irak sind in den militärischen Konflikten der letzten Jahrzehnte immer wieder chemische Kampfstoffe durch die unterschiedlichen Konfliktparteien eingesetzt worden. Eine Gefährdung der deutschen Kräfte durch diese Kampfstoffe ist im Gegensatz zu anderen Einsatzgebieten bis heute möglich, denn über den vollständigen Verbleib dieser Kampfstoffe ist kein verlässlicher Nachweis bei den örtlichen Behörden vorhanden. Erstmalig konnten nun diese Proben durch das deutsche Einsatzkontingent vernichtet werden.
Durch Kräfte der deutschen Einsatzkontingente und andere Nationen der Operation Inherent Resolve, sind in den zurückliegenden Jahren immer wieder verdächtige Proben, dabei auch von Kampfstoffen, genommen worden. Dadurch war es möglich, Gebiete mit einer erhöhten Gefährdung zu bestimmen und die entsprechenden Schutzmaßnahmen für deutsche und internationale Kräfte anzupassen.
Eine gute Vorbereitung schafft die Grundlage
Unmittelbar vor der Vernichtung wurden die bisher sicher verwahrten Proben in ihren Aufbewahrungsgefäßen auf eine Schießbahn des Training Center gebracht. Die Bahn musste dazu hergerichtet und der Gefahrenbereich abgesperrt werden. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehörte unter anderem die Dokumentation von allen verwendeten Materialien sowie der Aufbau der Dekontaminationslinie für die Proben und der Vernichtungsbereich. Dabei musste insbesondere auf die Windrichtung geachtet werden.
Das Gefährliche wird aufgelöst!
Zum Beginn der Vernichtung wurde die Dekontaminationslösung aus Calciumhypochlorit angesetzt, auch C8 genannt. Die eingesetzten Soldaten tragen die ‘Overgarment‘ genannte ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzbekleidung und die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzmaske. Diese Anzüge in Verbindung mit dem flüssigkeitsabweisenden Overall und die Masken bieten den Soldaten über mehrere Stunden Schutz vor den Kampfstoffen. Bei den Proben handelte es sich um Reste von Munitionsteilen oder auch Steine, die mit Kampfstoffen in Kontakt gekommen sind. In der C8 Lösung werden die anhaftenden Kampfstoffe dann neutralisiert. Während des Prozesses wird immer wieder mit dem Kampfstoffspürgerät der Fortschritt überprüft. Nach etwa 30 Minuten waren keine Spuren von Kampfstoff mehr nachweisbar. Danach wurden die Proben mit den noch anhaftenden Auflösungsrückständen verbrannt.
Asche und Sondermüll sind die Reste
Nach der Verbrennung der Proben mussten die letzten Reste, zumeist nur noch Asche, ein weiteres Mal auf Kampfstoffe getestet werden. Wieder zeigte das Spürgerät keine Kampfstoffe mehr an. Damit sind diese Reste und das benutzte Material, das nicht mehr gereinigt werden konnte, dann als Sondermüll zu klassifizieren und zu entsorgen. Noch auf der Schießbahn wurde dieser Sondermüll verpackt und dann im Feldlager über den beauftragten Entsorger fachgerecht entsorgt. Die deutschen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr-Kräfte haben damit diesen Auftrag gemeinsam mit den unterstützenden Feldjäger- und EODExplosive Ordnance Disposal-Kräften erfolgreich abgeschlossen. Dafür haben sie bis zu zweieinhalb Stunden in ihrem hermetisch abgeschlossenen Overgarment gesteckt. Bei den vorherrschenden Temperaturen im Nordirak keine leicht Aufgabe.
Kontakt für die Presse
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Bundeswehr/Janin Tietz
Oberstleutnant Lisa Walter
Referatsleiterin Informationsarbeit für die Einsätze der Bundeswehr im Ausland und Sprecherin für die Einsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement
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Bundeswehr/Martin Riek
Oberstleutnant Harald Ockel
Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement
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Bundeswehr/Janin Tietz
Hauptmann Felix Graß-Hörnlein
Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement
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Bundeswehr/Janin Tietz
Oberleutnant Luisa Alex
Sprecherin für die Einsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement
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Bundeswehr/Marc Tessensohn
Hauptfeldwebel Michael Michallek
Sprecher für die Einsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement