Herr Oberstleutnant, Sie waren der erste niederländische Kommandeur der Multinational Battlegroup Lithuania. Wie haben Sie diesen Einsatz wahrgenommen?
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Ich bin in Deutschland regulär Kommandeur des deutsch-niederländischen Panzerbataillons 414. Daher bin ich an die Arbeit im multinationalen Umfeld gewöhnt. Mit den tschechischen, norwegischen, belgischen und luxemburgischen Anteilen der Battlegroup hatte dies einen größeren Umfang, aber gut funktioniert. Gerade weil ich der erste nicht-deutsche Kommandeur dieses Verbandes bin, gab es ein großes mediales und politisches Interesse aus den anderen truppenstellenden Staaten.
Welche Erwartungen hatten Sie an Ihre Zeit hier als Kommandeur und wurden diese erfüllt?
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Mein Ziel war es, eine schlagkräftige Truppe zu führen, die entlang der Ziele der NATONorth Atlantic Treaty Organization einen Feind abschrecken kann, unseren Verbündeten Sicherheit gibt und das Bündnisgebiet im Ernstfall verteidigt. Dabei war es mir besonders wichtig, die Schlagkraft der Panzertruppe zu zeigen. Ich wollte nicht nur eine Nachricht an diejenigen schicken, die uns feindlich gesinnt sind, sondern auch an die in der Heimat, die uns mit Interesse beobachten. Diese Ziele haben wir erfüllt. Bei den Übungen Iron Wolf und Advanced Leopard hat die Truppe geglänzt und sich bewährt.
Welche Herausforderungen gab es?
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Natürlich ist das Arbeiten im multinationalen Umfeld immer eine besondere Herausforderung. Diese haben wir aber gemeistert. Wir haben aus sechs Nationen sowie aus verschiedenen Einheiten und Organisationsbereichen der nationalen Streitkräfte einen schlagkräftigen und stets einsatzbereiten mechanisierten multinationalen Gefechtsverband geformt. Des Weiteren stand unsere Battlegroup aufgrund der Aufstellung der deutschen Panzerbrigade 45 auch vor einer großen Umstellung. Wir haben gut mit dem deutschen Brigadestab zusammengearbeitet und das Fundament für künftige Entwicklungen geschaffen.
Was war Ihnen als militärischer Führer vor Ort besonders wichtig?
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Ich habe viele bewährte Praktiken meiner Vorgänger übernommen, aber auch eigene Akzente gesetzt. Meine Herangehensweise zeichnet sich durch eine Kombination aus leidenschaftlichem Engagement und der für uns Niederländer typischen professionellen Gelassenheit aus. Diese Eigenschaften prägen auch den Alltag der multinationalen Battlegroup, die sowohl militärische als auch öffentlichkeitswirksame Aufgaben erfüllt. Meine Herangehensweise würde ich als gelebtes „stronger together“ im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Sinn bezeichnen.
Was nehmen Sie persönlich aus diesem Einsatz mit?
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Viele Erfahrungen, besonders aus der guten Zusammenarbeit mit unseren litauischen Verbündeten. Aber auch das Wissen, dass wir Soldatinnen und Soldaten aus den unterschiedlichen Nationen hier einen unersetzbaren Beitrag zur Verteidigung des Bündnisses leisten.