Der Zahnarzt als multinationaler Treffpunkt in Erbil – Ein Zahnarzthelfer mittendrin
Der Zahnarzt als multinationaler Treffpunkt in Erbil – Ein Zahnarzthelfer mittendrin
- Datum:
- Ort:
- Erbil
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich heiße Oberfeldwebel Salvatore H.*, bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Normalerweise arbeite ich am Sanitätsversorgungszentrum in Neubrandenburg. Dort bin ich als Sanitätsfeldwebel Zahnmedizinischer Fachassistent tätig. 2019 kam ich als Wiedereinsteller zurück in die Bundeswehr und absolviere jetzt meinen ersten Auslandseinsatz.
Meine erste Dienstzeit leistete ich von 2004 bis 2011. Nach meiner Grundausbildung in der 7. Kompanie des Sanitätsregiments 12 in Fürstenau wurde ich im damaligen Sanitätskommando I in Kiel in der Abteilung Heilfürsorge eingesetzt. Nach meinem Unteroffizierslehrgang ging es direkt in die Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten bei der Sanitätsstaffel Meßstetten. Dort blieb ich bis zur Auflösung im Jahr 2009, um anschließend im Sanitätszentrum Stetten a. k. M. in der dortigen Zahnarztgruppe eingesetzt zu werden. 2011 endete meine Dienstzeit.
Ich absolvierte eine neue Ausbildung zum Gesundheitsaufseher beim Gesundheitsamt Vorpommern-Greifswald. Bis 2019 arbeitete ich als Gesundheitsaufseher mit dem Schwerpunkt Infektionsschutz und Krankenhaushygiene. Dann entschied ich mich, zur Bundeswehr zurückzukehren und dort in der Laufbahn eines Sanitätsfeldwebels Dienst zu leisten.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Unser Team besteht aus einem Zahnarzt und mir. Der Tagesablauf gestaltet sich wie in den Sanitätseinrichtungen in der Heimat. Morgens melden sich die Soldatinnen und Soldaten mit Zahnproblemen bei uns, und wir behandeln einen nach dem anderen. Die meisten sind Soldatinnen und Soldaten anderer Nationen, z. B. aus den USA und Großbritannien, aber auch Estland oder Frankreich.
Die Aufgaben ähneln denen im Inland. Anders ist die teilweise reduzierte Verfügbarkeit von zahnmedizinischem Material, das für die tägliche Arbeit benötigt wird. Die Verständigung mit den Soldatinnen und Soldaten anderer Nationen gestaltet sich mitunter etwas schwierig, aber zusammen finden wir einen Weg. Wir schaffen es jedes Mal, den Patienten und Patientinnen zu helfen, sodass sie unseren Zahnarzt-Container zufrieden verlassen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Mein erster Auslandseinsatz ist für mich eine ganz besondere Erfahrung. Zu Beginn gab es Anlaufschwierigkeiten, vor allem mit der Technik. Der Zahnarzt-Container wurde erst kurz vor meinem Einsatz in Betrieb genommen. Im Team mit meiner Vorgängerin und unseren Pionieren haben wir es geschafft, alles funktionstüchtig zu machen.
Wir arbeiten täglich an Verbesserungen, sowohl an den technischen Voraussetzungen als auch an der Effizienz der Behandlung der multinationalen Streitkräfte hier in Erbil.
Das vermisse ich hier am meisten
Klar: Am meisten vermisse ich meine Familie. Aber natürlich auch mein gewohntes Umfeld wie Freunde und Kameraden. Gerade zur Weihnachtszeit hat mir das Zuhause sehr gefehlt.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Für meinen Einsatz wünsche ich mir: Denen zu helfen und Unterstützung zu geben, die es brauchen, unabhängig davon, ob es deutsche Soldatinnen und Soldaten oder multinationale Partner sind, die Kameradschaft zu leben. Ich versuche, alles zu geben, damit mein persönlicher Einsatz ein Erfolg wird und für nachfolgende Soldatinnen und Soldaten eine gute Basis sein kann.
Dasselbe gilt für meinen Dienst in Deutschland. Und damit grüße ich alle Kameradinnen und Kameraden aus dem Sanitätsversorgungszentrum Neubrandenburg, besonders die Zahnarztgruppe und den Sanitätsunterstützungszug Neubrandenburg. Wir sehen uns bald wieder!
*Name zum Schutz gekürzt