Wir sind iM EINsatz: „Truppenpsychologie“ im Einsatz
Wir sind iM EINsatz: „Truppenpsychologie“ im Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Von Afrika bis zum Kosovo, auf zwei Weltmeeren und in Afghanistan: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten unsere Soldatinnen und Soldaten täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Mein Einsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Major Marlen T., Truppenpsychologin, und gemeinsam mit Oberfeldwebel Jörg L., Truppenpsychologiefeldwebel, sind wir das Team der Truppenpsychologie des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ aus Schleswig-Holstein. Seit Anfang dieses Jahres arbeiten wir in dieser Konstellation zusammen. Seit August 2019 sind wir hier vor Ort in Al-Asrak und unterstützen unsere Kameraden bei der Erfüllung ihres Auftrages, sowohl in Jordanien, als auch im Irak.
Das ist unsere Aufgabe im Einsatz.
Wir stellen die psychologische Betreuung im Einsatz sicher und beraten die Kontingentführung und Chefs.
Dazu versuchen wir so oft wie möglich in den einzelnen Bereichen unterwegs zu sein, um den Kontakt zu den Soldatinnen und Soldaten zu halten und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Im Einzelgespräch geht es dabei um die unterschiedlichsten Themen: Schwierigkeiten in der Heimat mit der Familie, herausfordernde Situationen im Einsatz; oder den Einsatz selbst vor dem Heimflug, dem „Out“ noch einmal reflektieren und sich auf die Heimkehr vorbereiten.
Wichtig ist für uns, dass diese Unterhaltungen in einem vertraulichen Rahmen stattfinden, da wir der gesetzlichen Schweigepflicht unterliegen. Sollte es zudem im Einsatz zu einem besonders belastenden Ereignis kommen, sind wir direkt vor Ort, um die entsprechenden notfallpsychologischen Maßnahmen mit den betroffenen Soldaten einzuleiten und durchzuführen, aber auch im Rahmen des Krisenmanagements die jeweiligen Vorgesetzten beratend zu unterstützen.
Das macht unsere Tätigkeit hier besonders.
Das Besondere hier im Einsatz ist, dass wir viel direkter und unmittelbarer an der Truppe dran sind. Zum einen ist das Kontingent hier in Jordanien deutlich kleiner als beispielsweise das Heimatgeschwader, wir sehen also alle Angehörigen mehrfach in der Woche. Zum anderen haben wir hier die Gelegenheit, in die unterschiedlichsten Tätigkeitsfelder - sei es Technik, Nachschub, Force Protection oder Fliegerei - reinzuschnuppern und so die Menschen dort besser kennenzulernen. Das merken wir dann auch bei unseren Präventivmaßnahmen: Das wöchentliche Entspannungs- und Achtsamkeitstraining ist stets gut besucht.
Auch die Zusammenarbeit im psychosozialen Netzwerk mit dem Sanitätsdienst und der Militärseelsorge ist hier viel enger möglich. Wir sind Teil des Kontingentes und sehr gut in die Gemeinschaft integriert.
Das vermissen wir hier am meisten.
Major Marlen T.: Ich vermisse, wie die Meisten hier, vor allem meinen Lebensgefährten, meine Familie und meine Freunde. Darüber hinaus fehlt mir besonders mein Hund. Und ich freue mich schon auf die erste kühle Brise norddeutscher Küstenluft.
Oberfeldwebel Jörg L.: Ich vermisse meine Frau und unseren Hund, aber auch das klassische „Schietwetter“ in Schleswig-Holstein. Nach so vielen heißen Sonnentagen freue ich mich auf Regen von der Seite.
Das sind unsere Pläne, unsere Wünsche und Grüße.
Major Marlen T.: Ich grüße meine Familie, meine Freunde, meine Kollegen und die weltbesten Nachbarn. Darüber hinaus sende ich auch herzliche Grüße in meinen „Heimatverband“ nach Kropp/Jagel und freue mich schon auf ein Wiedersehen.
Allen Bundeswehrangehörigen im Einsatz wünsche ich, dass sie gesund wieder nach Hause kehren.
Oberfeldwebel Jörg L.: Ich wünsche allen Kameraden eine gesunde Heimkehr zu ihren Familien und Freunden, und das ihre Einsatzbelastung überschaubar bleibt.