Waffentechniker auf der „Bonn“
Waffentechniker auf der „Bonn“
- Datum:
- Ort:
- in See
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Obermaat Henrik W., 28 Jahre alt und in Hannover geboren. Seit dem Jahr 2022 bin ich bei der Bundeswehr. Als Waffenmechaniker der Marine bin ich momentan mit dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“ in meinem zweiten Einsatz. Im letzten Jahr bin ich mit demselben Schiff im zentralen Mittelmeer im Einsatz gewesen. Diesmal sind wir in Nord- und Ostsee in der Task Group 441.01 der Very High Readiness Task Force Maritime unterwegs.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Als Angehöriger des Hauptabschnitts 300 bin ich in erster Linie für die Instandhaltung und Instandsetzung der Waffenanlagen an Bord verantwortlich. Zusammen mit meinen anderen Kameraden haben wir eine für ein Versorgungsschiff recht ordentliche Bewaffnung. Neben vier wartungsintensiven Marineleichtgeschützen sind wir ebenfalls für die Handwaffen der Bordwaffengruppe verantwortlich. Zusätzlich unterstütze ich den Artilleriewaffenmeister bei der Munitionsbewirtschaftung, eine Aufgabe, die sehr gewissenhaft und sorgfältig ausgeführt werden muss. In einer weiteren Nebenfunktion dokumentiere ich auf See Schäden und Ausfälle, melde sie dann unverzüglich und leite die Instandsetzung ein. Neben all diesen Aufgaben gehört auch die Bearbeitung von Zulagen und die Aufstellung des Wachplans innerhalb des Unteroffizierkorps zu meinem Bereich.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Die Ausbildung zum Büchsenmacher war sehr durchdacht und unterstreicht meine Tätigkeit als Waffentechniker hier an Bord mit dem Unterschied, dass Instandsetzungen auf dem Schiff, an denen Feinwerkersatzteile hergestellt werden müssen, durch die Industrie beigestellt werden. Dennoch motiviert es, wenn bei Störungen das Fachwissen angewandt werden kann und die Waffen schnell wieder einsatzbereit sind, was zur Einsatzfähigkeit des Schiffes beiträgt.
Das vermisse ich hier am meisten
Meine Freundin und die Familie fehlen mir schon sehr. Meine Freundin lebt in Österreich und die gemeinsame Zeit mit ihr ist durch die Entfernung nach Wilhelmshaven schon sehr eng bemessen, durch die Seefahrt noch mal mehr. Da wünschte ich mir, dass die eingeschränkte Kommunikation durch das Betreuungsnetzwerk wesentlich verbessert wird und zumindest bei der Entfernung zu Freunden und der Freundin regelmäßig kommuniziert werden kann.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich kann mir sehr gut vorstellen, über meine Verpflichtungszeit hinaus dauerhaft bei der Bundeswehr zu bleiben. Der Laufbahnwechsel in die Laufbahn der Portepeeunteroffiziere wäre ebenfalls sehr interessant für mich. Sehr gerne würde ich die Fachkunde Munition erwerben. Die Qualifikation würde sehr gut meine Ausbildung und mein Hobby, die Jagd, ergänzen. Ich freue mich, bald wieder zu Hause zu sein. Dann gehen wir mit dem Schiff in die Werft und haben wieder etwas mehr Zeit für Freunde und die Familie.