Ich bin iM EINsatz

Als Wachoffizier in der Ägäis

Als Wachoffizier in der Ägäis

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Der Wachoffizier und der Flaggenposten sind bereit für die Flaggenparade

Der Wachoffizier bei der Flaggenparade im Hafen von Istanbul

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Ich bin Kapitänleutnant Carsten W., 31 Jahre, und derzeit auf dem Tender „Rhein“ als Zweiter Wachoffizier eingesetzt. Die militärische Seefahrt ist, was mich an der Marine begeistert. Während meines Nautik-Studiums an der Jade Hochschule Elsfleth habe ich reichlich Seefahrtszeiten als nautischer Offizier auf zivilen Handelsschiffen erfahren. Die Herausforderungen langer Einsätze fern der Heimat kenne ich schon von meinem Mittelmeereinsatz EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Operation Sophia mit dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“. Der Tender beteiligt sich als Flaggschiff an der NATO Aegean Sea Actitivtiy, der NATO-Mission zur Unterstützung bei der Bewältigung der weiter anhaltenden Flüchtlings- und Migrationskrise im Ägäischen Meer zwischen griechischem und türkischem Hoheitsgebiet. Dabei arbeiten wir mit der türkischen und der griechischen Küstenwache sowie mit im Gebiet operierenden Kriegsschiffen der türkischen und der griechischen Marine zusammen.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Mehrere Soldatinnen und Soldaten befinden sich auf der Brücke eines Schiffes.

Alles unter der Kontrolle: Der zweite Wachoffizier führt die Brückenwache

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Die Aufgaben im Einsatz sind vielfältig. In erster Linie stehe ich als Wachoffizier auf der Brücke und fahre hier mit meinem Brückenteam die verschiedenen Manöver, die zur Erfüllung des Auftrages gefordert sind. Als nautischer Offizier bin ich für die Sicherheit im Seeverkehr zuständig und navigiere den Tender nach den jeweiligen Vorgaben des Kommandanten. Als Zweiter Wachoffizier bin ich aber gleichzeitig verantwortlich für den umfangreichen Fernmeldebetrieb und kümmere mich dabei um den reibungslosen Ablauf des Fernmeldewesens in der Vorbereitung von Übungen sowie bei der Kommunikation mit anderen NATO-Einheiten. Die Mehrsprachigkeit und die kulturelle Vielfalt machen die Kommunikation im internationalen Umfeld besonders interessant.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die enge Zusammenarbeit mit allen an Bord macht mir sehr viel Spaß. Zu sehen, wie sich die Besatzung findet und im Laufe der Zeit zu einem gut funktionierenden Uhrwerk aus den verschiedensten Zahnrädern weiterentwickelt, fasziniert mich jeden Tag. Und zu spüren, dass die Männer und Frauen auf die Fähigkeiten des Kommandanten und seiner Unterführer in jeder Lage vertrauen und sich die Schiffsführung auf alle Bereiche verlassen kann. Genau das ist es, was die Marine ausmacht: die Kameradschaft und der Leistungswille auf See!

Das vermisse ich hier am meisten

Ein Soldat steht auf dem deck eines Schiffes und hält ein Funkgerät in der Hand.

Bei der Arbeit ist Kommunikation besonders wichtig

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Während ich diese Zeilen schreibe, findet gerade der wohl traditionsreichste und größte Marsch der Welt, der Nijmegenmarsch, statt. An diesem Marsch hätte ich gerne als Teil der Marschgruppe MARINE teilgenommen. Die Entbehrungen, die der Beruf des Seeoffiziers mit sich bringt, steigern jedoch die Vorfreude auf das nächste Mal. Wiedersehensfreude ist die schönste Freude. Dafür muss man allerdings erst einmal seine Komfortzone „Heimat“ verlassen haben. Ich freue mich schon riesig, nun bald meine Familie und Freunde wiedersehen zu dürfen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich wünsche mir, dass die Marine wieder wächst, sich immer mehr junge Leute für die Seefahrt und die Marine begeistern und dass unsere Einheiten optimal einsatzbereit fahren können.
Für mich ist die Seefahrt Grund meiner Berufswahl und ich hoffe, einen großen Teil meiner Dienstzeit auch zur See fahren zu können.
Und so grüße ich alle Kameradinnen und Kameraden und an Bord unserer Boote und Schiffe, denn:
Jeder Tag auf See ist ein guter Tag!

von Carsten W.

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