Ich bin iM EINsatz

Als Einsatzkantinenführer in Litauen

Als Einsatzkantinenführer in Litauen

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatz- und Missionsgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Jan steht in einem Kühlcontainer zwischen zwei Regalen

Jan B. in seiner „Schatzkammer“: Vorräte sind wichtig für den Kantinenbetrieb

Bundeswehr/PAO eFP

Ich bin Stabsunteroffizier Jan B.*, 46. Jahre alt und komme aus Niedersachsen. Ich bin 1999 als Wehrpflichtiger in die Bundeswehr eingetreten und war bis 2008 Soldat auf Zeit. Seit 2016 bin ich als Reservist wieder militärisch aktiv. In Deutschland bin ich regulär als Panzerkommandant beim Panzerbataillon 414 tätig. In meinem Zivilberuf bin ich Fliesenleger. Aktuell versehe ich meinen Dienst als stellvertretender Führer der Einsatzkantine beim 16. Kontingent der NATONorth Atlantic Treaty Organization Multinational Battlegroup in Litauen. Dies ist mein erster Einsatz, und ich bin froh, diese Erfahrungen mitzunehmen.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Meine Aufgabe hier im Einsatz ist es, den Soldaten im Grunde ein Rundum-sorglos-Paket zu bieten. Die Einsatzkantine bietet den Soldatinnen und Soldaten einen Rückzugsort abseits vom militärischen Alltag. Wir bieten Verpflegung und Betreuung abseits der regulären Truppenverpflegung an und organisieren auch Feiern und Veranstaltungen. Unser eigener Alltag hier sieht recht unspektakulär aus. Morgens starten wir den Tag mit einer Teambesprechung, planen Einkäufe und Tischreservierungen. Danach füllen wir Getränke auf, bereiten Brötchen vor und richten Tische an. Ab mittags kommen dann die Soldatinnen und Soldaten und abends haben wir in der Regel große Kundschaft. Und das Wichtigste: Wir versuchen stets, gute Laune zu verbreiten. Sonntags ist der Tagesablauf dann noch einmal etwas anders, da wir nachmittags den Café-Betrieb haben. Das Ganze funktioniert gut, wir sind insgesamt 26 Soldatinnen und Soldaten im Team, eingeteilt in Küche und Verkauf. Damit sind wir schichtfähig.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat nimmt in der Kantine eine Getränkedose von Jan entgegen

Manchmal macht schon ein kaltes Getränk den harten Dienstalltag in Litauen leichter. Jan B. freut das.

Bundeswehr/PAO MN BG LTU

Mir gefällt der Small Talk mit den Gästen am besten. Wir sind hier in der Battlegroup ja ein wenig wie in einem Dorf und die Einsatzkantine ist quasi der Dorfplatz oder die Dorfkneipe, wo sich alle treffen. Vom Gefreiten bis zum Oberst kommt jeder hierher, egal ob Deutscher, Niederländer oder Tscheche. Da bekommt man viel mit und hat einen interessanten Austausch. Wir sind hier im Einsatz und arbeiten natürlich auch mit den entsprechenden Mitteln, den Service eines Sternerestaurants können wir nicht bieten. Die überwiegende Mehrheit unserer Gäste ist mit unserem Angebot sehr zufrieden und das merkt man auch. Es gibt für mich nichts Schöneres als das Lächeln unserer Gäste beim Verlassen der Einsatzkantine. Und das haben wir oft.

Das vermisse ich hier am meisten

Am meisten vermisse ich hier natürlich meine Familie und meine Freunde, besonders meine Kinder. Aber auch meinen Fußballverein, den SV Blau Weiß Neuhof. Erst mal wünsche ich mir aber, dass hier alles erfolgreich weitergeht wie bisher. So lange ist es dann auch nicht mehr, bis ich meine Familie wiedersehe.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Nach dem Einsatz ist ein Urlaub mit meiner Frau und den Kindern geplant. Erst mal irgendwohin, wo es warm und sonnig ist. Vielleicht Kap Verde. Und danach geht es für mich in meinem zivilen Beruf wieder normal weiter, mein Chef vermisst mich auch schon. Langfristig werde ich mal schauen, ob sich eine Reservedienstleistung im Einsatz noch mal anbietet. Sehr gerne auch wieder hier in Litauen.

*Name zum Schutz abgekürzt.

von Jan B.

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