Verbindungsoffizier im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier
Verbindungsoffizier im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Hauptquartier
- Datum:
- Ort:
- Naqoura
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Korvettenkapitän Gunnar M., ich bin 41 Jahre alt und bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in der Maritime Task Force (MTFMaritime Task Force) als sogenannter Liaisonoffizier, also als Verbindungsoffizier, eingesetzt. In Deutschland bin ich Dezernatsleiter, eine Art Abteilungsleiter, im Marineunterstützungskommando Wilhelmshaven. Dort bin ich für den Bereich Informationstechnik als Anwenderplaner und für das Softwarearchiv zuständig.
Seit Oktober 2001 gehöre ich der Bundeswehr an. Tatsächlich ist UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon für mich der erste Einsatz. Zuvor war ich bei einsatzgleichen Verpflichtungen auf seegehenden Einheiten eingesetzt, zum Beispiel als Sonarbediener auf dem Minenjagdboot „Homburg“ während der Mine Counter Measure Force North bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Ich bin als „Einzelkämpfer“ der Vertreter des Kommandeurs der MTFMaritime Task Force. Das ist aktuell im 50. Kontingent Flottillenadmiral Gärtner. So bin ich in seinem Auftrag bei den morgendlichen und abendlichen Besprechungen dabei, an denen auch der Head of Mission beziehungsweise Force Commander von UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon teilnimmt – also derjenige, der die Gesamtführung der Mission innehat. Zu meinen Aufgaben gehört es außerdem, Befehle, Informationen und Anfragen zwischen der MTFMaritime Task Force und dem Forces Headquarter (FHQForce Headquarters) auszutauschen, zu vermitteln und in Spezialfragen über maritime Fähigkeiten zu beraten.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Ich bin vom Ziel des Einsatzes UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon, die Situation zwischen dem Libanon und Israel zu verbessern, überzeugt. Auch wenn die Lage nicht immer einfach ist, sieht man die Ergebnisse, die durch die Organisation erzielt werden. Für mich motivierend und interessant am Einsatz ist die Möglichkeit, mit ungefähr 50 unterschiedlichen Nationen in Kontakt zu kommen und während der Arbeit mehr übereinander und voneinander zu lernen. Herausfordernd sind dabei teilweise unterschiedliche Sprachen und Mentalitäten, was den Einsatz gleichzeitig ganz besonders macht.
Das vermisse ich hier am meisten
In meiner Tätigkeit bin ich sehr viel im Force Headquarter unterwegs. Dort haben alle Verbindungsoffiziere einen eigenen Arbeitsplatz mit Computer, Telefon und Bürozubehör im Joint Operations Center (JOCJoint Operation Center). Hier fehlt mir schon die Möglichkeit, regelmäßiger rauszukommen, um etwas Sport, zum Beispiel Radfahren, zu treiben. Am allermeisten vermisse ich meine Frau, die über 3.000 Kilometer von mir entfernt in Deutschland ist. An meiner Heimat vermisse ich die Möglichkeit ausgiebiger Radtouren. Stundenlang durch die Natur zu fahren, das ist hier leider nicht möglich.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Für die restliche Zeit im Einsatz wünsche ich mir, dass UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon weiter als erfolgreicher Vermittler zwischen Israel und dem Libanon auftreten wird. Für die MTFMaritime Task Force weiterhin gutes Gelingen bei der Überwachung des Seeraumes zur Verhinderung von Waffenschmuggel nach Libanon hinein. Dass alle Kontingentangehörigen, inklusive mir, gesund und unverletzt wieder nach Hause kommen, steht ganz oben auf der Liste. Ich freue mich unendlich darauf, zu Hause wieder mit und für meine Frau zu kochen. Zusammen planen wir, nach dem Einsatz die Weihnachtsfeiertage und Silvester mit einem kurzen Urlaub nachzuholen.