Internationale Zusammenarbeit

Ich bin iM EINsatz: Verbindungsfeldwebel bei Counter Daesh

Ich bin iM EINsatz: Verbindungsfeldwebel bei Counter Daesh

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
4 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ich bin Hauptfeldwebel Felix S. und 33 Jahre alt. In Jordanien werde ich als Verbindungsfeldwebel eingesetzt, das heißt, ich koordiniere alle Maßnahmen, bei denen mehrere Bereiche zusammenarbeiten müssen, erstelle Pläne und treffe Absprachen mit den verbündeten Nationen. Dafür sitze ich, zusammen mit drei amerikanischen Soldatinnen und Soldaten, auf der Al-Asrak Airbase in der Alarmzentrale im amerikanischen Camp, im Combined Defense Operations Center (CDOC).

Meine Stammeinheit befindet sich in Erndtebrück im Rothaargebirge, dort bin ich im Control and Reporting Center (CRC) als Assistent im Bereich des Waffeneinsatzes beziehungsweise im Bereich der Identifizierung von Luftfahrzeugen eingesetzt. Dies hilft mir in meinem Einsatz sehr, da man im CRC viele Aufgaben unter Zeitdruck koordinieren und dabei auf Englisch mit anderen zusammenarbeiten muss. In meinem ersten Auslandseinsatz ist es besonders interessant zu sehen, wie die einzelnen Zahnräder ineinandergreifen. So kann man sich hier sehr gut einen Überblick über Abläufe und Verfahren verschaffen. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft sind hier sehr gut, bei Fragen ist immer jemand für einen da.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat sitzt an einem Arbeitsplatz und schaut auf seine Monitore

Hauptfeldwebel Felix S. ist täglich als Teil des USUnited States-amerikanischen Teams in der Alarmzentrale, um Absprachen zu treffen

Bundeswehr/Philippe Stupp

Generell kann man meine Tätigkeit mit der in einer Notrufzentrale vergleichen. Wenn irgendetwas auf der Airbase passiert, muss ich zusammen mit den amerikanischen Kräften – zum Beispiel Feuerwehrleuten, Sanitätskräften oder dem Sicherheitsdienst – umgehend alle notwendigen Informationen beschaffen. Nur so können dann schnellstmöglich die entsprechenden deutschen oder amerikanischen Kräfte informiert werden, um die Probleme zu lösen. Nachdem der Notfall beendet ist, leite ich alle wichtigen Informationen in einer Art Zusammenfassung weiter. Eine weitere Aufgabe der Soldatinnen und Soldaten im CDOC ist die Kameraüberwachung des amerikanischen und deutschen Camps. Dazu ist unser Posten im Schichtdienst 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mit drei Personen besetzt. Dementsprechend setzt sich jeder Tag aus Dienst, Bereitschaft und Ruhephase zusammen.

Die meiste Zeit während des Dienstes fungiere ich als Ansprechpartner für die Koordination multinationaler Übungen und Vorhaben auf der Base. Ich spreche Termine ab, plane und organisiere, wo und wann das Event stattfinden soll, und kümmere mich auch um alles Weitere, was es noch zu erledigen gilt. Zu diesen Veranstaltungen gehören zum Beispiel eine Vorführung der amerikanischen Hundestaffel oder gemeinsame Schießvorhaben sowie gegenseitige Besuche mit verbündeten Streitkräften.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat weist einen weiteren Soldaten in die anstehende Schießübung ein

Gerade im Auslandseinsatz ist der sichere Umgang mit der Waffe von großer Bedeutung

Bundeswehr/Philippe Stupp

Ich arbeite täglich mit unterschiedlichen Nationen zusammen, kann mich austauschen, Leute kennenlernen und meine Englischkenntnisse verbessern. Als Verbindungsfeldwebel bin ich dem Bereich der Force Protection zugeordnet, das sind die Soldaten, die für die Absicherung des deutschen Camps verantwortlich sind. Da ich die Ausbildung zum Schießausbilder besitze, kann ich mich in Bereitschaftszeiten gut dort einbringen und unterstütze den Bereich bei Ausbildungs- und Schießvorhaben. Es wird also nie langweilig und ich lerne zusätzlich auch in den anderen Bereichen der Force Protection einiges dazu. Nach meiner Rückkehr in meine Stammeinheit werde ich sicherlich Teile des Gelernten anwenden können. Alles in allem gibt es immer genug zu tun. Zum Ausgleich treibe ich regelmäßig Sport, wodurch die Tage wie im Flug vergehen.

Das vermisse ich hier am meisten

Ein grüner Teddybär, der in einer Beintasche eines Soldaten verstaut ist

Andenken an zu Hause: Ein von den Kindern entworfener und von der Frau genähter Bär macht die Trennung erträglicher

Bundeswehr/Philippe Stupp

Natürlich vermisse ich meine Familie sehr. Besonders meine Frau und meine beiden Söhne. Auch wegen der aktuellen Eskalation in der Ukraine macht man sich Gedanken, welche Auswirkungen dies auf die Familie in Deutschland hat oder noch haben kann. Zum Glück gibt es Videotelefonie, sodass die Kinder regelmäßig ihren Papa sehen und von den neuesten Geschichten aus der Schule beziehungsweise dem Kindergarten berichten können. Ein Vorteil ist auch, dass meine Frau selbst Soldatin ist und bereits in mehreren Auslandseinsätzen war, sodass sie sich sehr gut in meine Situation hineinversetzen kann und dadurch ein guter Rückhalt für mich ist.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ein Mann stemmt in einem Kraftraum eine Langhantel

Sport wird im Einsatz gerne zum Ausgleich genutzt

Bundeswehr/Philippe Stupp

Nach meinen knapp viereinhalb Monaten in Jordanien werde ich erst einmal viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Wir werden endlich die Gelegenheit haben, unseren neuen Wohnwagen ausgiebig zu nutzen und in den Sommerferien eine Campingtour durch Deutschland zu machen. Danach bin ich gespannt, was ich während meiner Abwesenheit in der Stammeinheit so verpasst habe.
Ich grüße meine Familie, meine Freunde sowie die Kameradinnen und Kameraden meiner Stammeinheit, insbesondere meine Delta-Crew.

von Felix  S.

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