Ich bin iM EINsatz: Unterwegs im Namen des Herrn

Ich bin iM EINsatz: Unterwegs im Namen des Herrn

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht am Eingang vor dem Kirchenzelt. Über ihm ein Schild mit der Aufschrift: „Militärseelsorge Camp Castor“

Hier fühlt er sich besonders wohl: Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. an seinem Lieblingsplatz

Bundeswehr/Frank Wiedemann

„Grüß Gott!“ Ich bin Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. und derzeit als Reservistendienst Leistender bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali im Einsatz. Hier in Gao unterstütze ich den Militärpfarrer im Bereich der Militärseelsorge. Wenn ich nicht gerade im Auslandseinsatz bin, leiste ich meine Reserveübungen beim Gebirgsjägerbataillon 233 in Mittenwald im schönen Bayern. Dort bin ich für die Personalbearbeitung der Reservistendienst Leistenden verantwortlich.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Der Gottesdienst wird durch den Pfarrhelfer vorbereitet, er entzündet eine der vielen Kerzen am Altar

Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. trifft die letzten Vorbereitungen für den Gottesdienst

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Schon in meiner Heimat habe ich mit meiner Familie die Pfarrgemeinde unterstützt, deshalb kenne ich bereits viele Abläufe und die Tätigkeit hier fällt mir leicht. Zu meinem Aufgabengebiet gehört neben dem Vorbereiten von Gottesdiensten auch das Erledigen von administrativen Aufgaben sowie das Schlagen und Läuten der Glocke. Wann immer der seelsorgerische Einsatz des Militärpfarrers notwendig ist, halte ich ihm den Rücken frei. Donnerstags bieten wir stets für alle Soldatinnen und Soldaten einen Kinofilm an und am Freitag ist „SaMali-Tag“. Neben einem geistlichen Impuls reichen wir dort heimische Leckereien, darunter auch die namensgebende Salami. Das Brot backe ich selbst, getreu dem Hausrezept meiner Mutter. Am Sonntag geht es dann direkt am Morgen mit den Gottesdienstvorbereitungen los. Das Zusammenkommen mit den verschiedenen Nationen ist für mich eine persönliche Bereicherung, welche ich nicht missen möchte. Selbst unter COVID-19Coronavirus Disease 2019-Bedingungen werden die Gottesdienste gut besucht. Dies ist für uns ein sichtbares Zeichen, dass trotz der Gesamtsituation unsere Arbeit von allen Soldatinnen und Soldaten angenommen wird. Um den Auflagen des Gesundheitsschutzes gerecht zu werden, haben wir den Gottesdienst ins Freie verlegt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat knetet einen Brotteig am Tresen

Getreu dem Hausrezept seiner Mutter backt Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. das Brot für den „SaMali-Tag“

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Die Unterstützung im persönlichen Bereich, für die Kameradinnen und Kameraden da zu sein und helfen zu können, das ist meine besondere Motivation. Das Spüren der Anerkennung unserer Arbeit macht mich immer wieder glücklich. Die vielfältigen persönlichen Gespräche sind für mich eine schöne und bereichernde Abwechslung. Ob am frühen Morgen, beim Mittagessen oder nach Sonnenuntergang – der Dienstgrad spielt für die Militärseelsorge keine Rolle, bei uns ist jeder willkommen und ein gern gesehener Gesprächspartner auf Augenhöhe und ohne Berührungsängste.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht an einem Glockenturm mit einem Seil in der Hand und läutet die Glocken in der Martinskirche

Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. ist für das Läuten der Glocken zuständig: jeden Morgen und Abend um sechs Uhr

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Hier im Einsatz fehlen mir meine Familie und nahestehende Freunde sehr. In der Weihnachtszeit haben mir besonders das Adventssingen sowie gemütliche Abende zu Hause im Kreise der Familie gefehlt. Die Besinnlichkeit und das Plätzchenbacken mit meinen Enkeln ist durch nichts in der Welt zu ersetzen. Weiterhin vermisse ich den Schnee und die damit verbundenen Wanderungen mit meinem besten Freund.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat steht vor einem Adventskranz und entzündet die zweite Kerze in einem großen Zelt

Besonders die Weihnachtszeit zu Hause hat Oberstabsfeldwebel Albert Josef Z. vermisst

Bundeswehr/Weber

Für die restliche Zeit hier im Einsatz wünsche ich mir, dass wir weiterhin so viel Zuspruch für unsere Aufgabe erfahren und dass alle Kameradinnen und Kameraden aller Nationen gesund an Leib und Leben nach Hause kommen.
Ich möchte es an dieser Stelle nicht missen, meine Frau, meine Kinder mit Familien, die Kameradinnen und Kameraden des Gebirgsjägerbataillons 233 sowie alle Freunde zu grüßen: „Mer muss au des mol erlebt haHektar!“



von Frank Wiedemann

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