Für die Sicherheit

Ich bin iM EINsatz: als Unterstützer des Informationssicherheitsbeauftragten

Ich bin iM EINsatz: als Unterstützer des Informationssicherheitsbeauftragten

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt an einem Arbeitsplatz und hat einen Telefonhörer in der Hand

Hauptfeldwebel Christian L. an seinem Computerarbeitsplatz. Hier verbringt er die meiste Zeit seines Dienstalltages.

Bundeswehr/Marius Berensmann

Ich bin Hauptfeldwebel Christian L., 41 Jahre alt und in Deutschland bei der 2./ Informationstechnikbataillon 281 in Gerolstein als Administrator für Dezentrale Serversegmente Einsatz tätig.
Vor meiner Versetzung nach Gerolstein war ich sechs Jahre in Büchel, beim Zentrum Simulations- und Navigationsunterstützung fliegende Waffensysteme der Bundeswehr, als Informationssicherheitsbeauftragter der Dienststelle eingesetzt.
Begonnen habe ich bei der Bundeswehr als Grundwehrdienstleistender im Jahr 2000 bei der 6./ Panzergrenadierbataillon 52 in Rotenburg an der Fulda.
Der Einsatz in Jordanien ist mein erster Auslandseinsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat schaut auf das Display eines kleinen elektrischen Gerätes mit einer Antenne

Hauptfeldwebel Christian L. liest ein elektrisches Prüfgerat aus, welches ihn und seinen Vorgesetzten in einem besonders zu schützenden Bereich unterstützt.

Bundeswehr/Marius Berensmann

Hier in Jordanien bin ich als Unterstützer beim Informationssicherheitsbeauftragten im Einsatz eingesetzt. Unser Team besteht aus einem Offizier, dem Informationssicherheitsbeauftragten im Einsatz und mir.
Unser Auftrag hier ist ziemlich umfangreich. Zusammengefasst kann man sagen, wir sind dafür verantwortlich, dass sowohl die ITInformationstechnik-Systeme im Einsatz – dazu zählen neben den Arbeitsplatzcomputern in den einzelnen Büros zum Beispiel die Computersysteme in unserem hier eingesetzten Transportflugzeug A400M – als auch die Kommunikation hier sicher und möglichst nicht oder nur schwer angreifbar sind. Hierunter fallen Aufgaben wie die Belehrung und Sensibilisierung des gesamten Personals vor Ort, das Erteilen von Freigaben für Systeme und/oder Geräte der Informationstechnik sowie die Bewertung von Risiken für die Informationssicherheit oder auch das Einleitung von entsprechenden technischen Maßnahmen.
Das Schöne an meiner Aufgabe ist die Abwechslung. Es gibt Zeiten, in denen ich im Büro am Rechner sitze, aber ich bin auch immer wieder Draußen unterwegs, um beispielsweise stichprobenartige Kontrollen im Rahmen meines Aufgabenbereiches durchzuführen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat hält eine Präsentation vor anderen Soldaten

Regelmäßig hält Hauptfeldwebel Christian L. Briefings für neu in den Einsatz eingeflogenes Personal zum Thema Informationssicherheit.

Bundeswehr/Marius Berensmann

Viel unterscheidet sich der Auftrag des Informationssicherheitsbeauftragten im Einsatz nicht von der entsprechenden Tätigkeit in Deutschland. Ein Unterschied ist aber, dass wir hier im Einsatz tatsächliche Fälle von Spionageversuchen haben und man dann direkt sehen kann, dass die eigens getroffenen Maßnahmen auch ihre geplante Wirkung entfalten.
Informationssicherheit ist eben nicht nur das, was die Nutzenden wahrnehmen. So hatten wir hier einige technische Herausforderungen zu bewältigen, welche die Informationssicherheit betrafen. Hier habe ich einige Zeit investiert, um eine Anwendung zu programmieren, die sowohl für uns als Team der Informationssicherheit, als auch für meine Kameraden als Nutzende die Sicherheit insgesamt erhöhte.
Im Inland laufen vergleichbare Vorgänge insgesamt bedeutend langsamer. Hier, im Einsatz, muss ich schnell Entscheidungen treffen und sowohl vorschriftenkonforme, als auch praktische Lösungen finden.

Das vermisse ich hier am meisten

Am meisten vermisse ich natürlich meine Frau, meine zwei Hunde und meine Katze. Und was ich tatsächlich auch vermisse, ist die Abwechslung beim Essen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Nach meinem Einsatz werde ich mir wohl erstmal ein bisschen Urlaub gönnen. Danach geht es für mich wieder zurück in meinen Stammtruppenteil nach Gerolstein, der seit diesem Jahr auch in die schnelle Eingreiftruppe der NATO – die sogenannte VJTFVery High Readiness Joint Task Force – eingebunden ist. 
Längerfristig hoffe ich, dass mein Antrag auf den Laufbahnwechsel zum Offizier des militärfachlichen Dienstes – also den Aufstieg in den gehobenen Dienst – oder aber mein parallel laufendes Antragsverfahren für die Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten positiv beschieden wird.
Grüße gehen natürlich an meine Frau und an alle Kameradinnen und Kameraden des Informationstechnikbataillons 281 in Gerolstein.

von Christian L.

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