Ich bin iM EINsatz: Das deutsche ITInformationstechnik-Know-how für die MTFMaritime Task Force
Ich bin iM EINsatz: Das deutsche ITInformationstechnik-Know-how für die MTFMaritime Task Force
- Datum:
- Ort:
- Naqoura
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Marc B., ich bin Hauptbootsmann und 27 Jahre alt. Momentan bin ich im 48. Deutschen Einsatzkontingent UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im libanesischen Naqoura als ITInformationstechnik-Bootsmann der Maritime Task Force (MTFMaritime Task Force) tätig. Meine Laufbahn bei der Bundeswehr startete 2012 mit 17 Jahren an der Marinetechnikschule in Parow, zunächst in der Laufbahngruppe der Mannschaften. Im Laufe meiner Dienstzeit habe ich in vielen verschiedenen Bereichen der Marine gearbeitet und konnte mich kontinuierlich weiterentwickeln. So war ich zum Beispiel am Ausbildungszentrum für U-Boote, beim Kommando Spezialkräfte der Marine oder auch beim Unterstützungsgeschwader, in das ich nach meinem Einsatz zurückkehren werde. Dies ist mein erster Einsatz bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon und auch an Land. Davor war ich bereits Teil der anerkannten Missionen in Nordsee, Ostsee und im Nordatlantik sowie im Mittelmeer.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Innerhalb der Mission bin ich nicht nur für die deutschen ITInformationstechnik-Systeme mitverantwortlich, sondern kümmere mich unter der Führung eines bangladeschischen Offiziers auch um die Kommunikationssysteme der MTFMaritime Task Force. Meine Aufgaben sind dabei vielfältig: Ich warte unter anderem Hardware wie PCs, Server und Diensthandys, setze infrastrukturelle Maßnahmen um und betreue alle Nutzerinnen und Nutzer. Dabei ist es wichtig, kreativ zu bleiben und für jedes Problem eine passende Lösung zu finden.
Im Camp Martin kooperieren jeden Tag Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Kulturkreisen miteinander. Der Fastenmonat Ramadan hat mich hier besonders gefordert, denn unsere muslimischen Missionsangehörigen hatten in diesem Zeitraum einen ganz anderen Tagesablauf, auf den ich mich erst einstellen musste. Auch wenn es durch sprachliche und kulturelle Barrieren ab und zu herausfordernd ist, begeistert es mich, hier meine Aufgaben gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten aus aller Welt bewältigen zu können.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Als ITInformationstechnik-Fachmann bin ich jeden Tag dafür verantwortlich, dass alle Systeme und technischen Geräte funktionieren. Am wichtigsten für den Erfolg unserer Mission sind die Schiffe und Boote der MTFMaritime Task Force, die unter anderem auch UNUnited Nations-Systeme verwenden, um sicher kommunizieren zu können. Um diese besser unterstützen zu können war ich zu Beginn meines Einsatzes an Bord der bangladeschischen Korvette „BNS Shangram“ und habe mir zeigen lassen wie die Besatzung mit anderen Booten, Schiffen sowie unserem Stab kommuniziert. Der herzliche Empfang und die Freundlichkeit des Kommandanten sowie der gesamten Besatzung waren für mich ein besonderes Erlebnis, das ich immer in guter Erinnerung behalten werde.
Das vermisse ich hier am meisten
Ich denke, im Einsatz vermisst fast jeder am meisten die Personen, die einem besonders nahestehen, bei mir ist das nicht anders. Aber nicht nur die Menschen fehlen mir, sondern auch die mit ihnen verbundenen Anlässe wie Geburtstage oder die Geburt meiner Nichte: All das bekomme ich derzeit nur aus der Ferne mit. Mir fehlt die Freiheit, mich nach dem Dienst in meiner Umgebung frei bewegen zu können sowie meine Freunde und Verwandten zu besuchen, essen zu gehen oder zu feiern.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Ich wünsche mir, dass sich die politische Lage im Land, vielleicht auch durch unsere Mission und ein positives Auftreten, stabilisiert und weiter verbessert. Da ich hier viele interessante Leute kennenlernen durfte, werde ich zukünftig versuchen, mehr zu reisen und ein offeneres Weltbild zu gewinnen. Ansonsten freue ich mich bei meiner Rückkehr besonders auf alle, die während meiner Zeit hier an mich denken und sich immer wieder bei mir melden.