Ich bin iM EINsatz: Im Team der Materialgruppe
Ich bin iM EINsatz: Im Team der Materialgruppe
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Patrick G., ich bin 32 Jahre jung und gelernter Kaufmann im Einzelhandel. Nach meiner Ausbildung 2008 bin ich direkt zur Bundeswehr gegangen. Meine Tätigkeit umfasst die Rücklieferung von Materialien nach Deutschland sowie die Koordinierung von Materialbewegungen. In Deutschland bin ich im Kommando Heer in Strausberg stationiert. Ich befinde mich inzwischen in meinem dritten Auslandseinsatz. Mein erster Einsatz war 2014 im Kosovo, darauf folgte im Jahr 2019 ein weiterer in Litauen. Nun befinde ich mich in Mali bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Hier bin ich mit meinen Kameradinnen und Kameraden in der Materialgruppe eingesetzt. Unser inzwischen perfekt aufeinander eingespieltes Team besteht aus sieben Soldatinnen und Soldaten, alle erledigen ihre Aufgaben schnell und gewissenhaft. Ich persönlich bin für die Rücklieferungen des Schadmaterials nach Deutschland zuständig. Das bedeutet, dass ich das defekte oder im Einsatzgebiet nicht mehr benötigte Material annehme und auf Vollständigkeit prüfe. Danach buche ich das Material in das Materialwirtschaftssystem ein. Anschließend wird es luftfrachtsicher verpackt. Neben meiner eigentlichen Aufgabe bin ich auch für unsere Waffenkammer verantwortlich.
Am Ende eines jeden Tages sieht man das verpackte Material, das zur Rücklieferung bereit ist. Auf diese Weise hat man immer klar vor Augen, was man den Tag über geleistet hat.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
An meiner Aufgabe gefällt mir am meisten, dass man mit sehr vielen Soldatinnen und Soldaten aus dem Camp in Kontakt kommt. Gerade die Abwechslung zwischen Schreibtisch und Lager macht diesen Job hier besonders. Jeden Tag lernt man etwas Neues über das umfangreiche Material in der Truppe. An einem Tag übernehme ich einen Spähwagen Fennek und als Nächstes habe ich ein Prüfgerät von den Sanitätern in den Händen. Außerdem gefällt mir die große Verantwortung, die ich hier trage. Man muss schnell, aber eben auch sehr gründlich arbeiten.
Das vermisse ich hier am meisten.
Ich vermisse meine Tochter und meine tolle Ehefrau und ich vermisse es, für beide da zu sein – ganz besonders dann, wenn ihr Tag einmal nicht so schön war. Aber es fehlt mir auch, einfach mal mit meinen Freunden an der Playstation zu spielen. Im Grunde vermisst man vieles hier im Einsatz, aber meine Familie, Freunde, Kameradinnen und Kammeraden sowie der Fußballverein geben mir immer wieder das Gefühl, nicht vergessen zu werden. Im Vergleich zu meinen anderen Einsätzen vermisse ich hier ebenfalls die Natur. Grüne Wiesen sucht man hier in Mali vergebens.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Für die restliche Zeit hier wünsche ich uns allen Gesundheit und Kraft. Meine Wünsche sind ganz klar, dass alle Kameradinnen und Kameraden eine gesunde Heimkehr haben und dass die Menschen in der Heimat die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie meistern. In dieser Zeit sollte folgendes Motto noch größer geschrieben werden: „Einer für alle und alle für einen!“ Grüße gehen raus an meine starke Frau, meine tolle Tochter sowie meine Freunde und Nachbarn, die uns viel unterstützen.