Ich bin iM EINsatz: Tankwart für den A400M

Ich bin iM EINsatz: Tankwart für den A400M

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat schließt einen Schlauch vom Tanklager am Flugfeldtankwagen an

Schritt eins: Das Betanken des Flugfeldtankwagens mit Flugkraftstoff

Bundeswehr/PAO Jordanien

Ich bin Stabsgefreiter Marlon N., 30 Jahre alt und komme aus Langenfeld im wunderschönen Rheinland. 2016 bin ich als Mannschaftssoldat in die Bundeswehr eingetreten. Mein Heimatverband ist das Taktische Luftwaffengeschwader 31 in Nörvenich. Dort bin ich in der Nachschub- und Transportstaffel im Betriebsstofflager eingesetzt. Meine Aufgabe ist es, mit den Flugfeldtankwagen die Flugzeuge zu betanken sowie bei vor- und nachgeschalteten Arbeiten des Tankvorganges zu unterstützen. Der Einsatz bei Counter Daesh in Al-Asrak in Jordanien ist mein erster Einsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Zwei Tankschläuche sind am Flugzeug befestigt

Der A400M kann mit zwei Schläuchen gleichzeitig betankt werden.

Bundeswehr/PAO Jordanien

Hier im Einsatz ist es als Gefahrgutfahrer Tank meine Hauptaufgabe, den A400M mit Flugkraftstoff zu versorgen. Zu diesem Zweck werden zunächst unsere Flugfeldtankwagen mit Flugkraftstoff befüllt, diese fassen jeweils 33.000 Liter. In Summe dauert es ungefähr 45 bis 60 Minuten, um einen Tankwagen zu befüllen.
Damit alles reibungslos und sicher abläuft, nehme ich vor, während sowie nach der Betankung als verantwortlicher Tankwagenfahrer unterschiedliche Aufgaben wahr: Beispielsweise prüfe ich das Fahrzeug sowie das Betankungssystem vor jeder Betankungsfahrt auf technische Mängel. Dazu gehört auch, dass ich bestimmte Kraftstoffproben entnehme, die im Anschluss analysiert werden. Ebenso gehören das Spülen der Betankungsschläuche mit Flugkraftstoff sowie der Druckausgleich zu meinen Aufgaben.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Flugfeldtankwagen steht neben einem A400M, im Hintergrund setzt ein weiterer A400M zur Landung an

Die Tanks der Flugfeldtankwagen sind gut gefüllt: Sie weisen ein Fassungsvermögen von 33.000 Litern auf

Bundeswehr/PAO Jordanien

Für mich persönlich ist es besonders motivierend zu sehen, dass meine Aufgabe im Einsatz einen direkten Bezug zu den Einsatzflügen hat. Denn wir betanken den A400M nicht nur mit Kraftstoff für den Eigenbedarf: Er ist auch die „fliegende Tankstelle“ für andere Nationen und versorgt deren Flugzeuge mit Kraftstoff. Zu sehen, was wir gemeinsam als eingespieltes Team schaffen, macht mich sehr stolz.

Da wir hier im Einsatz ein kleineres Team als in Deutschland sind, müssen wir die gleichen Aufgaben auf weniger Schultern verteilen. Dadurch, dass wir unmittelbar an die Flugzeiten der Maschinen gebunden sind, arbeiten wir im Schichtsystem sehr flexibel und auf Abruf zu allen denkbaren Tages- und Nachtzeiten. Dabei lernt jeder Einzelne von uns, noch mehr über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich gegenseitig mit Fachwissen zu unterstützen. Ich finde, der Zusammenhalt und die Teamleistung im Einsatz sind etwas ganz Besonderes.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat arbeitet am Flugfeldtankwagen, der mit einem zweiten Tankwagen neben dem A400M steht

Stabsgefreiter Marlon N. überwacht den Vorgang beim Betanken des A400M genau

Bundeswehr/PAO Jordanien

Wen ich wirklich sehr vermisse, sind meine 2-jährige Tochter, meine Ehefrau und meine ganze Familie. Wir können zwar telefonieren und skypen, aber das ist natürlich nicht mit dem direkten persönlichen Kontakt zu vergleichen. Insbesondere für meine Tochter ist es manchmal schwer, mich nur am Telefon zu hören oder zu sehen. Auch meine Freunde und Bekannten zu Hause vermisse ich sehr.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat lehnt am Tankwagen, der neben dem A400M steht, und schaut in die Ferne auf die Landebahn

Imposanter Anblick: Stabsgefreiter Marlon N. genießt den Ausblick auf der Landebahn

Bundeswehr/PAO Jordanien

Wenn ich wieder in Deutschland in meinem Heimatverband bin, möchte ich mich unbedingt beruflich weiterentwickeln. Ich möchte sehr gern in die Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee wechseln und Feldwebel werden. Ich wünsche meiner Familie, insbesondere meiner kleinen Tochter und meiner Ehefrau, meinen Kameradinnen und Kameraden sowie meinen Freunden und Bekannten, dass sie gesund und munter durch diese turbulente Zeit der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie kommen.

von Marlon  N.

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