Kein Tag ist wie der andere

Wir sind iM EINsatz: als zentrale Schnittstelle im Netzwerk

Wir sind iM EINsatz: als zentrale Schnittstelle im Netzwerk

Datum:
Ort:
Zamość
Lesedauer:
4 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Zwei Soldaten posieren mit verschränkten Armen nebeneinander vor einer Wand und lächeln in die Kamera.

Stabsfeldwebel Martin C. und Stabsunteroffizier Dennis S. sind gemeinsam im Einsatz bei eVAenhanced Vigilance Activities in Polen

Bundeswehr/PAO eVA-Polen

Ich bin Stabsfeldwebel Martin C. und 50 Jahre alt. In Deutschland bin ich im Stabsquartier des Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow eingesetzt. Dort bin ich unter anderem für die „allgemeinmilitärische Ausbildung“, wie etwa Schießausbildung und ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr zuständig. Im Januar 1995 bin ich in die Bundeswehr eingetreten. Insgesamt habe ich an mehr als 10 Einsätzen im Kosovo, genauso wie in Afghanistan, Mali, Niger und Litauen teilgenommen.

Ich bin Stabsunteroffizier Dennis S. und 31 Jahre alt. Normalerweise bin ich im Einsatzführungsdienst in der Luftraumüberwachung in Holzdorf/Schönewalde tätig. Ich bin im Oktober 2013 zur Bundeswehr gekommen. Für mich ist das hier der erste Einsatz.

Das ist unsere Aufgabe im Einsatz

Zwei Soldaten stehen im Verkaufsraum einer Werkstatt.

Ständig unterwegs mit dem Nachschuboffizier - in der Werkstatt oder im Baumarkt. Ersatzteile werden immer benötigt.

Bundeswehr/PAO eVA-Polen
Ein Soldat neben einem Zivilisten, der an einem Papier arbeitet.

Bilder und Wappen zur Ausgestaltung der Küche werden besorgt

Bundeswehr/PAO eVA-Polen

Gemeinsam sind wir bei eVAenhanced Vigilance Activities in Polen als Sprachmittler eingesetzt, weil wir beide fließend polnisch sprechen. Ich, Martin C., bin bis zu meinem 13. Lebensjahr in Oberschlesien – Polen – aufgewachsen. Und ich, Dennis S., habe bis zu meinem 9. Lebensjahr in Warschau gelebt.

Als Sprachmittler ist es unsere Hauptaufgabe, Texte vom Polnischen ins Deutsche und umgekehrt zu übersetzen sowie im laufenden Gespräch zu dolmetschen. Zudem sind wir gemeinsam die rechte und linke Hand des Spießes. Hier fallen die meisten Aufgaben an. Wir recherchieren die geeigneten Wege für Versorgungsfahrten und Einkaufsmöglichkeiten. Gerade bei der Erstversorgung des Kontingents haben wir geholfen, den Einkauf von Baumaterial, Elektrogeräten und Einrichtungsgegenständen zu managen. Wir unterstützen nicht durch Hand anlegen, sondern mit unseren sprachlichen Fähigkeiten. Außerdem telefonieren wir täglich mit den verschiedensten Firmen, wie der Wäscherei, dem Elektriker, Schlosser, Klempner oder anderen Reparaturservices.

Eigentlich sind wir ständig auf Achse und treffen täglich neue Menschen. Durch die Informationen aus erster Hand wissen wir immer zuerst was geplant ist beziehungsweise beschafft werden soll. Im Prinzip sind wir die zentrale Schaltstelle im Netzwerk, wo die Fäden zusammenlaufen. Das macht die Aufgabe spannend und immer wieder interessant.

Als Sprachmittler sind wir auch in typisch administrative Aufgaben eingebunden. Wir dolmetschen beispielsweise bei verschiedenen Besprechungen zwischen dem deutschen und polnischen Stab. Vor allem, wenn es um die Planung und Versorgung geht. Ab und zu begleiten wir auch Medienprojekte. Dann übersetzen wir die Fragen der polnischen Journalistinnen und Journalisten ins Deutsche. Das fordert uns ziemlich denn es ist gar nicht so einfach, ad hoc eine gut formulierte deutsche Frage zu kreieren. Wir sind immerhin keine ausgebildeten Sprachmittler.    

Schließlich helfen wir auch gerne unseren Kameradinnen und Kameraden um ihnen verschiedenste persönliche Termine, wie den Friseurbesuch, zu erleichtern oder auch bei Einkäufen zu unterstützen.

Das macht unsere Tätigkeit hier besonders

Ein Soldat und ein Zivilist unterhalten sich. Ein weiterer Soldat steht neben ihnen und dolmetscht das Gespräch.

Ein laufendes Gespräch simultan zu übersetzen ist gar nicht so einfach

Bundeswehr/PAO eVA-Polen

Es ist ein unheimlich bereicherndes Gefühl, dass wir uns so sinnvoll einbringen können. Wir spüren die Dankbarkeit der vielen Menschen, mit denen wir hier täglich zu tun haben. Das ist enorm motivierend und spornt uns an. Durch die vielen intensiven Kontakte entstehen tolle Freundschaften. Oft müssen wir auch schmunzeln, wenn es Verständigungsprobleme gibt, die wir dann auflösen können. Lustig ist, dass wir beide für ein und dieselbe Sache oft unterschiedliche Worte benutzen. Es kommt also auch zwischen uns zu Missverständnissen. Beispielsweise heißt „Socke“ auf Polnisch „Sharpetka“, aber auf Schlesisch „Fuzekla“. Wir haben hier also ziemlich viel Spaß und lachen auch viel.

Neben den festen Terminen sind es gerade die „spontanen“ Aufgaben, die unsere Tätigkeit ausmachen. Kein Tag ist wie der andere. Außerdem haben wir mit Persönlichkeiten zu tun, die wir ansonsten nicht getroffen hätten, wie beispielsweise ein hochrangiger polnischer General oder der Stadtratspräsident der Stadt Zamość, der mit zwei Mitarbeitenden eine der Einsatzstellungen besuchte.

Das vermisse ich hier am meisten

Ein Soldat sitzt vor einem Computer und zeigt auf den Bildschirm.

Ein Blick auf die Karte zeigt: Zuhause ist gar nicht weit entfernt. Der regelmäßige Kontakt wird auf verschiedene Art gehalten.

Bundeswehr/PAO eVA-Polen

Wir sind hier 24/7 im Einsatz. Das fordert uns. Zum Glück gibt es das Telefon und soziale Medien. So bleiben wir mit der Heimat in Kontakt.  

Stabsfeldwebel Martin C.: „Ich vermisse meine Frau, einfach das Wochenende, meine Freizeit mit Freunden zu Hause verbringen zu können und dass ich meinem Hobby nicht nachgehen kann. Ich werkle sehr gerne an Autos.“

Auch ich, Stabsunteroffizier Dennis S. vermisse, wie alle anderen hier auch, meine Familie und Freunde. „Aber die Kameraden, die ich hier kenngelernt habe, helfen mir sehr gut, das auszuhalten.“

Wir sind sehr froh, dass die Betreuung hier funktioniert und immer besser wird. Meine freie Zeit nutze ich, Martin C., um mich im gut ausgebauten Fitnessraum zu „quälen“. Mein Lieblingsgerät ist der Elipsentrainer.

Das sind unsere Pläne, unsere Wünsche und Grüße

Auf jeden Fall wollen wir unserer Aufgabe hier gerecht werden und hoffen, dass wir noch einige spannende Aufträge bekommen.

Danach freue ich, Stabsfeldwebel Martin C., mich am meisten darauf, meine Familie wieder zu sehen. Ich möchte dann „einfach nur zu Hause sein. Grüße gehen an dieser Stelle an alle meine Kameraden im Kommando Luftwaffe raus.“

Für mich, Stabsunteroffizier Dennis S., geht es nach dem Einsatz erst einmal in den verdienten Urlaub. Ich freue mich darauf, auch nach 22 Uhr „wieder draußen sein zu dürfen.“

von Martin C. und Dennis S.

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