Kontingentfeldwebel

Ich bin iM EINsatz: Der Spieß von Naqura

Ich bin iM EINsatz: Der Spieß von Naqura

Datum:
Ort:
Naqoura
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Portrait eines Soldaten im Feldanzug mit Wüstentarn. Er steht im Freien, hinter ihm wehen die deutsche und die UN-Flagge.

Hauptbootsmann Hannes S., der Spieß bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Naqura, stellt sich jeden Tag neuen Herausforderungen

Bundeswehr/Andreas Voßen

Mein Name ist Hannes S., ich bin 36 Jahre alt und der Kontingentfeldwebel des 48. Deutschen Einsatzkontingentes UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Naqura im Libanon. Im Jahr 2007 bin ich in die Bundeswehr als Unteroffizier eingetreten, meine Stationen innerhalb meiner Laufbahn führten mich in den letzten 15 Jahren vom 7. Schnellbootgeschwader über das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zu meiner jetzigen Dienststelle, dem Marinekommando in Rostock. Ich habe in meiner Dienstzeit bisher an insgesamt drei Einsätzen der Bundeswehr teilgenommen. Zuletzt in einem multinationalen Stab auf der niederländischen Fregatte De Ruyter„ in der Ägäis. Bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon bin ich mittlerweile zum zweiten Mal. Beim letzten Mal war ich in Limassol auf Zypern eingesetzt.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Offizier salutiert vor dem Kontingentführer. Der Spieß Hannes S. steht daneben und salutiert ebenfalls.

Regelmäßig bereitet der Spieß die Medal Parades vor. Er überreicht dem Kontingentführer die Medaillen zur Verleihung.

Bundeswehr/Andreas Voßen

Als Kontingentfeldwebel leite ich den Innendienst im Stab des deutschen Anteils bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon. Daneben überwache ich das geordnete Zusammenleben innerhalb des Camps, wozu etwa das wöchentliche Reinschiff zählt. Ich bin auch für die Vergabe der Gemeinschaftsunterkünfte verantwortlich und kümmere mich um die ständige Verbesserung der Ausstattung unserer Aufenthaltsbereiche – von der Einrichtung einer Terrasse bis zum Handtuchhalter in unseren Sanitärcontainern. Jeden Morgen kommt das gesamte Einsatzkontingent zu einer kurzen Besprechung des anstehenden Tages unter unserem Schleppdach zusammen. Die Moderation dieses Briefings zählt ebenfalls zu meinen Aufgaben. Auch bin ich hier der Ansprechpartner für alle Personalangelegenheiten. Dazu zählen die Organisation von personellen Zu- und Abgängen, die Verleihungen von Einsatzmedaillen und die Betreuung von Dienstreisenden, welche sich vorübergehend im Kontingent aufhalten. Darüber hinaus können sich unsere multinationalen Partner hier im Camp bei allen Belangen rund um das Deutsche Einsatzkontingent an mich wenden. Glücklicherweise haben wir im Kameradenkreis einen sehr starken Korpsgeist. Ohne jeden Zweifel gehört es auch zu meiner Aufgabe, dieses positive Miteinander aufrecht zu erhalten und den Zusammenhalt weiter zu fördern.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Der Spieß sitzt im Deutschen Office an seinem PC und gleicht ausgedruckte Tabelle ab

Den Innendienst des Kontingentes organisiert Hannes S. zum Großteil an seinem Computer im deutschen Office

Bundeswehr/Andreas Voßen

Ich bin mir sehr bewusst, dass ich ein recht junger Spieß bin und mir den Respekt hier erst erarbeiten musste. Ich lerne jeden Tag interessante Menschen und etwas Neues kennen. In Haltung und Pflichterfüllung möchte ich ein Beispiel sein, auch für die Kameradinnen und Kameraden aus anderen Ländern und Kulturen. Jeder der multinationalen Partner arbeitet anders. Hier muss ich mit Fingerspitzengefühl und durchaus auch schon mit Erfahrung unsere Interessen durchsetzen. Ich beschäftige mich täglich mit neuen Herausforderungen und Problemen, habe immer ein offenes Ohr für die Belange meiner Kameradinnen und Kameraden und setze Aufträge der Kontingentführung um. All das macht den Einsatz hier für mich zu etwas Besonderem. Ich empfinde es als absolutes Privileg, hier im Libanon der Spieß des deutschen Einsatzkontingentes UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon sein zu dürfen.

Das vermisse ich hier am meisten

So wie beinahe jede Kameradin oder jeder Kamerad im Auslandseinsatz vermisse ich natürlich meine Familie, ganz besonders meinen zwei Jahre alten Sohn, der in diesem Augenblick wahrscheinlich wieder ein neues Wort gelernt hat. Auch auf ein Treffen mit meinem Freundeskreis in Greifswald freue ich mich schon. Mit den Kameradinnen und Kameraden in Deutschland, mit denen ich in Kontakt stehe, freue ich mich auch auf ein baldiges Wiedersehen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich wünsche mir, dass der gute Zusammenhalt und die tolle Kameradschaft im Kontingent weiter anhalten, dass es weiter interessante Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen gibt und dass ich hier weiterhin Positives bewirken kann.

Wenn ich wieder zurück bin, freue ich mich auf den gemeinsamen Urlaub mit meiner Familie und das Wiedersehen mit den Freunden sowie Kameradinnen und Kameraden in Deutschland.

von Hannes S.

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