Ich bin iM EINsatz: Schießsicherheitsfeldwebel in Litauen

Ich bin iM EINsatz: Schießsicherheitsfeldwebel in Litauen

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Mann in Uniform lehnt auf einer Fensterbank mit verschränkten Armen und blickt lächelnd in die Kamera

Litauen ist bereits der fünfte Einsatz von Hauptfeldwebel Daniel K.

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Hallo, ich bin Hauptfeldwebel Daniel K., 34 Jahre alt und bereits seit vier Monaten als Schießsicherheitsfeldwebel im NATONorth Atlantic Treaty Organization Range Safety Board der Enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen. In Deutschland leiste ich meinen Dienst auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg in Bayern, wo ich im Grunde das Gleiche mache wie im Einsatz. Bei der Bundeswehr bin ich seit 2007. Ich habe als Grundwehrdienstleistender angefangen und wollte eigentlich danach zurück in die zivile Wirtschaft. Aber der Soldatenberuf hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich geblieben bin.

Inzwischen bin ich Berufssoldat und froh, dass ich dieses Ziel erreicht habe. Litauen ist mein fünfter Auslandseinsatz. Durch die Corona-Pandemie ist diesmal alles etwas anders. Konkret bedeutet dies, dass wir vor dem Einsatz für zehn Tage in Isolation mussten, bevor wir nach Litauen geflogen sind. Sich von Familie und Freunden zu verabschieden und trotzdem noch in Deutschland zu sein war schon etwas seltsam.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Mann steht über ein Kartenbrett gebeugt und zeichnet mit einem Stift auf einer Landkarte einen Sicherheitsbereich nach

Sicherheitsbereiche für das Schießen werden am Kartenstand vorgeplant

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Bei der EFP-Battlegroup gehöre ich zum Team des Range Safety Board. Unsere kleine Gruppe besteht aus einem Lead Range Safety Officer, einem Fahrer und mir, dem Range Safety Non-Commissioned Officer. Die deutschen Kameraden kennen mich als Schießsicherheitsfeldwebel. Zu meinen Aufgaben gehört die Einweisung und die Beratung der übenden Truppe in Fragen der Schießsicherheit vor und während der Nutzung von Schießanlagen und Übungseinrichtungen. Außerdem bearbeite ich Anmeldungen für Schießübungen, identifiziere gefährliche Bereiche und erstelle Befehle.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Zwei Männer lehnen auf der Motorhaube eines Fahrzeuges, einer zeigt mit einem Stift auf die darauf liegende Geländekarte

Hauptfeldwebel Daniel K. berät den Leitenden der Schießübungen an der Karte im Gelände

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Die Arbeit mit meinen Kameradinnen und Kameraden aus den Niederlanden, Belgien, Norwegen und Litauen ist für mich etwas Besonderes. Die multinationale Kooperation gehört bei uns zur Tagesordnung, weil die von uns genutzten Truppenübungsplätze ohne Ausnahme von der litauischen Armee betrieben werden. Diese Zusammenarbeit macht nicht nur Spaß, sie erfordert auch ein großes Maß an Vertrauen und den Willen zum gemeinsamen Planen und Üben mit unseren Gastgebern. Diese Haltung wird auf allen Ebenen eingefordert und funktioniert mit den litauischen Kommandanturen der Truppenübungsplätze sowie mit den anderen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartnern in der Battlegroup wirklich gut.
Obwohl meine Arbeit ansonsten stark von den verschiedenen Sicherheitsvorgaben aus den Bereichen Waffen und Munition geprägt ist, lässt diese Zusammenarbeit mit unseren multinationalen Kameradinnen und Kameraden niemals Langeweile oder Routine aufkommen. Das macht jeden Tag noch ein bisschen interessanter, als er ohnehin schon ist.

Das vermisse ich hier am meisten.

Zwei Männer stehen im verschneiten Gelände und blicken in eine Richtung, einer zeigt mit der Hand in die Ferne

Der Nachfolger ist auch schon in Gaizunai und wird in seine Aufgaben eingewiesen

Bundeswehr/Maurice Fateiger

Wie die meisten hier vermisse ich natürlich meine Familie und die Freunde, besonders fehlt mir meine Freundin. Dabei ist es aber schon eine große Erleichterung, dass im Einsatz eine Vielzahl guter Möglichkeiten geboten wird, um mit der Heimat in Verbindung zu bleiben. Ich kann täglich mit meinen Lieben daheim telefonieren oder schreiben. Nicht unbedingt einfacher macht diesen Einsatz, dass ich über Weihnachten hier war. Meine Freundin hatte mir vorausschauend einen selbstgebastelten Adventskalender mitgegeben. Den hatte sie liebevoll mit Kleinigkeiten gefüllt. Ich habe so jeden Tag nicht nur eine schöne Überraschung gehabt, sondern mein Wohncontainer fühlte sich dadurch zumindest ein bisschen wie zu Hause an.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Erst einmal will ich meine Aufgabe im Einsatz bis zu meiner Rückkehr so gut wie möglich erfüllen. Bald ist es soweit – ich zeige meinem Nachfolger bereits, was er alles tun muss und worauf zu achten ist. Zu Hause angekommen wünsche ich mir, dass meine Freundin und ich unsere Zukunft so gestalten können, wie wir uns das schon oft gemeinsam vorgestellt haben. Abgesehen davon will ich aber hier auch meine Familie, Freunde sowie Kameraden nicht vergessen. Herzliche Grüße an euch alle! Vor allem an die Kameradinnen und Kameraden vom Truppenübungsplatz in Hammelburg und an jene von der Reservistenkameradschaft Immenreuth.

von Daniel  K.

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