Im Auftrag der Gesundheit

Ich bin iM EINsatz: Als Leitende Sanitätsoffizierin im Libanon

Ich bin iM EINsatz: Als Leitende Sanitätsoffizierin im Libanon

Datum:
Ort:
Naqoura
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Mehrere Personen in Flecktarnuniform stehen um einen Tisch mit Ersthelferausrüstung.

Bei der Ausbildung der Kontingentangehörigen arbeitet Frau Oberstabsarzt Lorina D. viel mit ihrem Sanitätsmeister zusammen

Bundeswehr/Sven Kusau

Mein Name ist Lorina D., ich bin 30 Jahre alt und Oberstabsarzt. Seit mittlerweile elf Jahren bin ich bei der Bundeswehr. Meine Grundausbildung absolvierte ich im Jahr 2012 an der Marineschule in Mürwik. Im Anschluss habe ich mein Studium der Humanmedizin abgeschlossen und war als Weiterbildungsassistentin in der Neurochirurgie am Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz tätig. Seit Oktober 2022 bin ich Geschwaderärztin im 1. Korvettengeschwader in Rostock. Aktuell befinde ich mich als Teil des 49. Deutschen Einsatzkontingentes im UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz im Libanon und auf Zypern. Dies ist für mich der erste Auslandseinsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Eine Soldatin sitzt in einem Büro vor einem PC.

Administration und Dokumentation am PC sind im Einsatz ebenso unerlässlich wie daheim

Bundeswehr/Sven Kusau

Im Einsatz bekleide ich den Dienstposten des Senior Medical Officer, zu Deutsch: Leitende Sanitätsoffizierin im Einsatz. Meine Hauptaufgabe ist die sanitätsdienstliche Versorgung aller deutschen Kontingentangehörigen. Herausfordernd ist dabei vor allem die räumliche Aufteilung des Kontingentes auf insgesamt drei Standorte: zwei befinden sich im Libanon, einer auf Zypern. Bei meiner Arbeit werde ich von meinem Sanitätsmeister tatkräftig unterstützt.

Neben der medizinischen Akutversorgung gehören auch präventivmedizinische Tätigkeiten und die Beratung der Führung der deutschen Einsatzkräfte in allen sanitätsdienstlichen Fragen zu meinen Aufgaben. Ein weiteres großes Tätigkeitsgebiet stellt die medizinische Ausbildung der deutschen Kontingentangehörigen im Hinblick auf Selbst- und Kameradenhilfe sowie die Ausbildung der libanesischen Marine dar. 

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Eine Soldatin flankiert von zwei Soldaten in einem Raum mit Sanitätsmaterial im Hintergrund.

In Naqoura half Oberstabsarzt Lorina D. im Sanitätsbereich der österreichischen Kameraden aus. Diese stellen, neben dem UNUnited Nations-Hospital, die Sanitätsversorgung für das deutsche Kontingent im Südlibanon sicher.

Bundeswehr/Sven Kusau

In erster Linie ist es die enge Zusammenarbeit – sowohl mit dem eigenen Team als auch mit verbündeten Nationen –, die meine Tätigkeit hier besonders und einzigartig macht. Ich bekomme die Möglichkeit, andere Gesundheitssysteme und kulturelle Ansichten kennenzulernen und kann anhand dessen meine eigene Wertevorstellung teilweise neu reflektieren.

In besonderer Erinnerung werden mir die erfolgreiche Sanitätsausbildung bei der libanesischen Marine sowie die Gastfreundschaft der Menschen bleiben. Vor allem die gesundheitliche Versorgungs- sowie die generelle Lebenssituation der Bevölkerung haben mich daran erinnert, wie privilegiert wir in Deutschland sind. Umso mehr motiviert mich diese Erkenntnis, hier weiterhin einen Beitrag für Frieden und Stabilität zu leisten. 

Das vermisse ich hier am meisten

Selbstverständlich vermisse ich hauptsächlich die Menschen, die mir wichtig sind. Dazu gehören mein Partner, meine Familie und meine Freunde. Auch das ein oder andere Event wie Geburtstage oder Hochzeiten, bei denen ich gern dabei gewesen wäre, habe ich während meiner Zeit hier verpasst. Insgesamt glaube ich aber, dass es für die Lieben zu Hause oftmals schlimmer ist als für einen selbst. Ich selber bin häufig gut beschäftigt, erlebe viele neue Dinge und bin mit meinen Kameradinnen und Kameraden in guter Gesellschaft. Für die Familie zu Hause geht der Alltag ganz normal weiter – mit dem entscheidenden Unterschied, dass da jemand fehlt.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich wünsche mir, dass unser Beitrag langfristig zu einer Verbesserung der Situation für alle Menschen hier vor Ort führt und dass es weiterhin Menschen geben wird, die bereit sind, sich genau dafür einzusetzen. Ich bin dankbar für alles, was ich erleben durfte, und auch stolz, einen Teil zu der Mission beigetragen zu haben. Vor allem aber freue ich mich jetzt darauf, meine Lieben zu Hause bald wiederzusehen. Ich bestelle ganz liebe Grüße an alle, die mich auf meinem Weg bis hierher unterstützt haben.

von Lorina D.

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