Ich bin iM EINsatz: Sanitätsfeldwebel im Camp Erbil
Ich bin iM EINsatz: Sanitätsfeldwebel im Camp Erbil
- Datum:
- Ort:
- Erbil
- Lesedauer:
- 2 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Hauptfeldwebel Sascha K., ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe drei Söhne. Als Urberliner bin ich in Süddeutschland im Sanitätslehrregiment Feldkirchen in Bayern eingesetzt. Der Auslandseinsatz im Irak ist nicht mein erster Einsatz, jedoch der erste als Sanitäter. Generell habe ich eher einen recht „grünen“ Hintergrund: Bevor ich zum Sanitätsdienst gewechselt bin, war ich nämlich Infanterist in der Deutsch-Französischen Brigade. Dazu muss man wissen: Grün ist innerhalb der Bundeswehr die Farbe der Infanterie.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
In meiner Funktion bin ich für die sanitätsdienstliche Absicherung eigener und verbündeter Kräfte zuständig. Im täglichen Dienst sorge ich hauptsächlich für das Inübunghalten meiner Kameradinnen und Kameraden. Dies reicht vom Vertiefen der Ersthelferausbildung über das Üben der Verwundetenversorgung bis hin zum Trainieren eines Verwundetentransports.
Die Sanitätsausbildung meiner Kameradinnen und Kameraden liegt mir im Auslandseinsatz besonders am Herzen. Je nach Lage oder Umstand im Einsatz kommt die klassische Schulausbildung an ihre Grenzen, da ist manches Mal auch Improvisation gefragt. Taktische Verwundetenversorgung muss zweckmäßig und zielführend sein, das ist mir wichtig. Das positive Feedback und die Rückmeldung, dass sich die Teilnehmenden sicherer in ihrem Handeln fühlen, bedeuten mir viel.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Momentan scheint die ganze Welt in einer Ausnahmesituation zu sein. Auch hier im Irak machen sich die Auswirkungen der Pandemie bemerkbar. Neben der grundsätzlichen Bedrohungslage stellt auch das Virus selbst eine ernste Bedrohung für unser Kontingent dar, das sich personell ohnehin nur in einem erweiterten Minimalbetrieb befindet. Trotz aller Umstände führen wir unseren Auftrag hier aber bestmöglich weiter fort.
Im Bereich der Sanität legen wir höchsten Wert darauf, unsere Kräfte vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. In einem Land, in dem die Zahlen auf ein Rekordhoch gestiegen sind, ist dies gar nicht so einfach. Das aufgestellte Hygieneschutzkonzept und die Hygieneschutzmaßnahmen müssen stets konsequent eingehalten werden.
Das vermisse ich hier am meisten.
Gegen die Verpflegung hier lässt sich nichts einwenden, sie ist gut. Nichtsdestotrotz hätte ich mal wieder Lust auf eine echte Berliner Currywurst sowie eine alkoholfreie Molle (für alle verständlich auf Hochdeutsch: ein Glas Bier). Ich freue mich darauf, nach meiner Rückkehr wieder in meiner eigenen Werkstatt zu sein – hier werkele ich regelmäßig, genauer, ich drechsle. Aber natürlich fehlen mir auch meine Familie und meine Freunde.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich grüße meine Familie und meine Freunde, aber auch meine Kameradinnen und Kameraden am Standort Feldkirchen. Weitere Grüße gehen an alle anderen aus meinen vergangenen Einsätzen – „Icke“ hat euch nicht vergessen.