Ich bin iM EINsatz

Als Reservistendienst Leistender und Panzerfahrer

Als Reservistendienst Leistender und Panzerfahrer

Datum:
Ort:
Lešť
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Der Panzerfahrer reinigt einen Teil des Panzers.

Nach der Fahrt durchs Gelände muss der Panzer nachbereitet werden

Bundeswehr/PAO eVA

Ich bin Oberstabsgefreiter Christian T., 45 Jahre alt und gebürtiger Munsteraner. Eingetreten in die Bundeswehr bin ich am 1. März 1998 bei der 2. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93 in Munster. Nachdem ich mit meinem Grundwehrdienst fertig war, hatte ich mit der Bundeswehr erst mal keinen Kontakt mehr. Normalerweise arbeite ich als Anlagen- und Versuchsmechaniker für Luft- und Raumfahrt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Vor fünf Jahren habe ich mich entschieden, als Reservist wieder zu dienen. Das ist daher auch mein erster Einsatz im Ausland. Normalerweise bin ich in der 5. (Reserve )Kompanie des Panzerlehrbataillons 93 beordert. Bei dieser habe ich die letzten Jahre durchschnittlich 40 Tage in der Reserve geleistet. Aufgrund der Einsatzverpflichtung sind es dieses Jahr sogar 70 Tage.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Der Fahrer des Panzers blickt durch seinen Winkelspiegel, um den Weg zu sehen.

Oberstabsgefreiter Christian T. bewegt als Fahrer des Leopard 2 mehr als 63 Tonnen Stahl

Bundeswehr/PAO eVA

Mein typischer Tag hier beginnt um halb acht mit einer Besprechung in der Teileinheit. Spätestens um halb neun sind wir am Kampfpanzer. Dann geht es je nach Ausbildung erst mal ins Gelände oder, wenn wir gerade eine Ausbildung oder Übung abgeschlossen haben, zur technischen Durchsicht. Das finde ich persönlich besonders interessant. Die Mechanik am Panzer fasziniert mich einfach. Da stößt mein technisches Interesse dann auf einen richtigen Maschinenkoloss. 
Natürlich sammle ich hier viele Eindrücke und Erlebnisse. Das Highlight war die 48-Stunden-Kompanieübung. So etwas habe ich Deutschland noch nicht erlebt. Gerade die vielen verschiedenen Lagen, die dabei eingespielt wurden, wie das Retten von Verwundeten, die Minengefahr, der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Alarm oder eine Bedrohung durch feindliche Drohnen haben mich besonders beeindruckt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die Soldaten laden Munitionskisten auf den Panzer

Auf dem Panzer müssen alle zusammenarbeiten. Auch der Fahrer hilft mit der Munition.

Bundeswehr/Frederik Ströhlein

Ich habe ein starkes technisches Interesse. Das ist für meine Arbeit am Panzer natürlich nützlich. Darüber hinaus ist es die Kameradschaft, die diesen Einsatz für mich ganz besonders macht. Besonders gemerkt hat man das bei der 48-Stunden-Übung, die für mich aufgrund der verschiedenen eingespielten Lagen und des dynamischen Verlaufs sehr spannend war. Da musste sich jeder auf die Kameradinnen und Kameraden verlassen können. Abgesehen vom Dienstalltag sind Geburtstage hier immer etwas Besonderes. Das habe ich auch bei der Übung empfunden. Wenn ein Kamerad hier nachts um zwei Uhr draußen im Verfügungsraum auf dem Panzer die Geburtstagstorte anschneidet, die der Spieß rausgebracht hat, dann ist das ein Erlebnis, das man nicht vergisst.

Das vermisse ich hier am meisten

Christian steht auf dem Panzer und unterhält sich mit einem Kameraden.

Im Einsatz in der Slowakei als Fahrer für den Leopard 2: Leidenschaft statt nur Beruf

Bundeswehr/Frederik Ströhlein

Am meisten vermisse ich natürlich meine Frau und die Kinder. Für mein Lebensgefühl vermisse ich außerdem den Grill und allgemein gutes Essen. Und gerade jetzt im Sommer ist es schade, dass ich keine Motorradtouren machen kann. Ich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer und schraube auch gerne mal in meiner Werkstatt. Ich fahre eine Yamaha R6, die jetzt den Sommer über ruhen muss. Mit dem Panzer durch die slowakische Heide zu fahren gleicht das aber wieder aus.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich grüße meine Frau und meine Kinder. Natürlich auch die Kollegen, die mich am Arbeitsplatz vertreten, und meine Freunde, denen ich den Sommer über fehle. Wenn ich wieder daheim bin, werde ich an meinem gar nicht so kleinen Freizeitprojekt weiterarbeiten. Ich habe mir einen alten amerikanischen Schulbus gekauft, den ich zu einem Wohnmobil umbaue. Da werden noch so manche Tage und Wochen in der Werkstatt verbracht. Das Endergebnis wird sich aber sehen lassen können!

von Christian T.

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