Schutzwürdige Daten

Ich bin iM EINsatz: Personalfeldwebel in der Slowakei

Ich bin iM EINsatz: Personalfeldwebel in der Slowakei

Datum:
Ort:
Sliac
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin steht vor einer weißen Containerwand

Oberfeldwebel Larissa R. ist als Personalfeldwebel bei eVAenhanced Vigilance Activities in ihrem ersten Auslandseinsatz

Bundeswehr/Christian Schneider

Hallo, ich bin Oberfeldwebel Larissa R. und 26 Jahre alt. In Deutschland bin ich Personalfeldwebel in der Flugabwehrraketentruppe der Luftwaffe. Diese Tätigkeit übe ich auch hier in meinem ersten Einsatz in der Slowakei aus. Ich bin in Nürnberg geboren und seit Oktober 2017 bei der Bundeswehr. Ich habe bereits seit meiner Kindheit durch mein familiäres Umfeld Verbindungen zu den damals in Deutschland stationierten USUnited States-Soldaten. Obwohl ich aus Bayern komme, habe ich meine bisherige Bundeswehrzeit größtenteils in Schleswig-Holstein verbracht, weil dort die Lehrgänge für meine Laufbahn stattfanden.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Eine Soldatin sitzt in einem Arbeitscontainer vor zwei Bildschirmen und telefoniert

Oberfeldwebel Larissa R. telefoniert häufig mit Angehörigen von Kommandobehörden in Deutschland

Bundeswehr/Christian Schneider

In der Slowakei bin ich als Personalfeldwebel des ersten Einsatzkontingents eingesetzt. Ich bearbeite alle Personalangelegenheiten der Angehörigen des deutschen Kontingents. Dazu gehören unter anderem die Kommandierungen für diesen Einsatz, welche die Grundlage dafür bilden, dass alle ihren Auslandsverwendungszuschlag bekommen. Ich kümmere mich bei der Wechselplanung um die sogenannten OUT-Termine unseres Kontingents. Das heißt, ich stehe in enger Verbindung mit den Personaloffizieren der Kommandobehörden in Deutschland. Ziel ist es, dass jeder Kontingentangehörige rechtzeitig weiß, wann und durch wen er beziehungsweise sie in seiner oder ihrer Funktion abgelöst wird – und wie viel Zeit für die Übergabe der Aufgaben geplant ist.

Darüber hinaus bearbeite ich im Einsatz die Flugbuchungen. Dabei geht es beispielsweise um die Frage, wann ein Flugzeug vor Ort landet, wo die ankommenden Soldatinnen und Soldaten untergebracht werden und wer wann mit welchem Flug nach Hause fliegt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Eine Soldatin übergibt eine schwarze Mappe an eine andere Soldatin. Sie stehen sich an einem Tresen gegenüber.

Larissa R. steht in engem Kontakt zu den Kameradinnen und Kameraden, die das Personalgeschäft in den Staffeln betreuen

Bundeswehr/Christian Schneider

Da ich schutzbedürftige Daten der Soldatinnen und Soldaten bearbeite, sitze ich allein im Arbeitscontainer. Wie im Stammverband auch, stehe ich in engem Kontakt zu den Kameradinnen und Kameraden, die das Personalgeschäft in den Staffeln innehaben. Diesen teile ich wichtige Informationen aus Deutschland mit. Darunter fallen zum Beispiel Ausschreibungen auf Auswahlverfahren, welche Einfluss auf die Laufbahn der Soldatinnen und Soldaten haben können.

Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass ich dem Kontingentführer die Urkunde zur ersten Korporalbeförderung hier in der Slowakei übergeben konnte. Das war für uns alle ein besonderer Moment.


Das vermisse ich hier am meisten

Auch wenn das Essen hier gut und reichhaltig ist, vermisse ich es, selbst zu kochen. Außerdem fehlen mir die Spaziergänge am Meer. Hier ist es zwar auch schön, aber aus der Heimat bin ich die Küste und salzige Luft gewohnt. Was mir fehlt, ist ausreichend Zeit für Telefonate nach Deutschland. Da wir hier jeden Tag teilweise bis abends arbeiten, kann ich meine Leute oft nur kurz abtelefonieren.

Auch beim Sport muss ich mich ein bisschen umstellen. Zu Hause gehe ich gern ins Fitnessstudio und mache Zumba. Das ist hier natürlich nicht möglich. Wir haben aber eine Gruppe gegründet, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer regelmäßig laufen gehen oder Tabatatraining machen. Das ist ein individuelles und sehr intensives Zirkeltraining: Isomatte raus, Musik über Handy und Lautsprecher an – und los geht es!

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich habe hier in meinem ersten Einsatz viel aus der Praxis gelernt, was mir vorher oft nur durch Lehrgänge bekannt war. Deswegen hoffe ich, dass ich die Erfahrung aus der Slowakei mitnehmen und zu Hause umsetzen kann. Damit mein eigener Nachfolger gut starten kann, werde ich ihm oder ihr einen übersichtlichen und systematischen Arbeitsbereich übergeben. Ordnung ist in meinem Geschäft die halbe Miete! Das hilft mir auch, um mich in der Zeit nach dem Einsatz entspannen zu können. Wenn ich aus den Bergen zurück an den Strand komme, möchte ich im Einsatz alles eingetütet wissen.

Ich grüße meine Familie und meine Freunde ganz lieb aus der Slowakei. Ich vermisse euch alle sehr und freue mich, euch bald alle wiederzusehen.

von Larissa R.

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