Ich bin iM EINsatz: Für aktuelle Personaldaten

Ich bin iM EINsatz: Für aktuelle Personaldaten

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
4 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat mit einer Wasserflasche in der Hand steht neben einer Palette mit Wasserflaschen und lächelt in die Kamera

Gegen die warmen Temperaturen hilft nur eins: ausreichend Flüssigkeit. Das nimmt sich auch Oberfeldwebel Benjamin W. zu Herzen

Bundeswehr/Sebastian Strempel

Ich bin Oberfeldwebel Benjamin W. und 33 Jahre alt. In Deutschland leiste ich meinen Dienst im Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf. Dort bin ich als Personalfeldwebel in der 5. Kompanie eingesetzt. Nach meiner zivilen Ausbildung zum Bürokaufmann habe ich mich 2009 für die Bundeswehr entschieden. Nach meiner Grundausbildung wurde ich zum Personalunteroffizier ausgebildet. Dabei konnte ich die bereits gesammelten Erfahrungen meines Berufes sehr gut einbringen.

Nach mehreren Jahren in der Bundeswehr wechselte ich in die Laufbahn der Feldwebel und wurde Personalfeldwebel. Für mich als Soldat gehört ein Auslandseinsatz zum Selbstverständnis dieses Berufes. Jeder Einsatz hat seine eigenen Herausforderungen, denen ich mich stelle. Dies ist nun mein zweiter Auslandseinsatz. In meinem ersten Einsatz war ich 2010 als Personalunteroffizier in Kunduz. Die gewonnenen persönlichen Erfahrungen und das Fachwissen aus meinem ersten Auslandseinsatz in Afghanistan kann ich hier gut einbringen.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat sitzt im Büro am Schreibtisch und schaut konzentriert auf einen der beiden Bildschirme

Immer auf dem neuesten Stand: Oberfeldwebel Benjamin W. pflegt mit der Personalabteilung die Daten der Kontingentangehörigen

Bundeswehr/Sebastian Strempel

Zu meinen täglichen Aufgaben zählt unter anderem das Feststellen der Anzahl der Soldatinnen und Soldaten des Einsatzkontingentes. Diese wird dann an die vorgesetzte Dienststelle in Jordanien weitergemeldet.
Die Bearbeitung der Auslandsverwendungszuschläge gehört ebenso zu meinen Aufgaben hier in Erbil. Dieser Zuschlag muss exakt abgerechnet werden. Kameradinnen und Kameraden, die in den Einsatz verlegen, und Personal, das nach Hause fliegt, muss im Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr bearbeitet und gepflegt werden. Bei beständig wechselndem Personal darf man da nicht den Überblick verlieren! Gemeinsam mit meinem Vorgesetzten bilden wir ein starkes Team, das alle bisher aufgetretenen Herausforderungen meistern konnte. Das ist die Zusammenarbeit, die ich über die Jahre zu schätzen gelernt habe, denn letztendlich sind wir alle ein Team und leisten unseren Beitrag, um unseren Auftrag erfüllen zu können.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Die Ehrenzeichen für die jeweiligen Auslandsverwendungen obliegen auch meiner Verantwortung. Wir unterscheiden zwischen Gold, Silber und Bronze – die Ehrenzeichen stehen für eine unterschiedlich lange Einsatzdauer im jeweiligen Einsatzland. Eine weitere wichtige Aufgabe ist das Anmelden und Verwalten der Zugänge zum Internet der deutschen Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Mit diesen können die Kameradinnen und Kameraden im gesamten multinationalen Camp das WLAN kostenfrei nutzen. Auf diese Weise ermöglichen wir den Soldatinnen und Soldaten eine gute Verbindung nach Hause zu ihren Angehörigen – das ist für die Kontingentangehörigen sehr wichtig.  

Sollte ein Kontingentangehöriger früher als geplant aus dem Einsatz nach Hause fliegen müssen, arbeitet das Team der Personalabteilung mit der Dienststelle in Deutschland Hand in Hand und sorgt für die entsprechende Verkürzung – dasselbe gilt für Verlängerungen. Das im Vergleich kleine Kontingent hier in Erbil macht diesen Einsatz zu etwas Besonderem. Das Wetter hingegen ist für mich keine Überraschung: Die steigenden Temperaturen kenne ich bereits aus Afghanistan. Das Wetter wird in den nächsten Wochen noch anstrengender für alle Kontingentangehörigen und verlangt viel Disziplin.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat in Sportkleidung kickt einen Ball in die Luft. Im Hintergrund befindet sich eine große Betonwand

Fußball ist Benjamin W. wichtig. Er trainiert auch im Einsatz, um zu Hause in seinem Verein den Anschluss nicht zu verpassen

Bundeswehr/Sebastian Strempel

Am meisten vermisse ich meine Frau und meine Kinder. Erst vor einigen Wochen kam unser drittes Kind – ein Junge – zur Welt. Es war mir nicht möglich, bei der Geburt anwesend zu sein. Auch die Jungs aus dem Fußballverein fehlen mir. Seit sechs Jahren bin ich Mitglied in der zweiten Mannschaft des Vereins und spiele als Innenverteidiger für unser Team. Das gemeinsame Training wäre zwar auch in Deutschland in dieser Zeit schwierig, dennoch ist das etwas, was mir sehr wichtig ist in meinem Leben. Wann immer es mir die Zeit im Einsatz erlaubt, trainiere ich mit dem Fußball, um bei meiner Rückkehr mithalten zu können.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat hat beide Hände in die Hüfte gestemmt und lächelt in die Kamera. Im Hintergrund liegt Erbil

Oberfeldwebel Benjamin W. freut sich schon jetzt auf seine Familie und darauf, sein jüngstes Kind kennenzulernen

Bundeswehr/Sebastian Strempel

Meine Grüße gehen zuerst an meine Familie. Meine Frau und meine Kinder vermisse ich sehr. Mein jüngstes Kind habe ich noch nicht persönlich in den Armen halten können. Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich für alle da sein können. Die Unterstützung meiner Eltern und Schwiegereltern hat es uns überhaupt erst ermöglicht, den Dienst und die Familie zu Hause in Einklang zu bringen. Deshalb möchte ich mich ausdrücklich bei unseren Eltern für diese wichtige Hilfe und Stütze während meiner Abwesenheit bedanken. Das Fertigstellen der Terrasse und der Neubau eines Gartenhäuschens auf unserem Grundstück sind Projekte, die ich nach meinem Einsatz angehen werde.

von Benjamin  W.

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