Ich bin iM EINsatz

Als Panzerkommandant bei eVAenhanced Vigilance Activities Slowakei

Als Panzerkommandant bei eVAenhanced Vigilance Activities Slowakei

Datum:
Ort:
Lešť
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat bessert das Tarnnetz am Kanonenrohr nach
Bundeswehr/Frederik Ströhlein

Ich bin Feldwebel Justin U., 24 Jahre alt und eingesetzt als Panzerfeldwebel in der 2. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93 aus dem niedersächsischen Munster.

Meine militärische Laufbahn bei der Bundeswehr begann 2018 im 2. Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon in Celle, wo ich die soldatischen Grundfertigkeiten und Tugenden für meine spätere Funktion als militärischer Vorgesetzter erlernen konnte.

Darauf folgten für die zukünftige Verwendung relevanten Ausbildungen zum Panzerfahrer, die Richt- und Ladeschützenausbildung, Schießausbilder-Landoperationen sowie die abschließende Ausbildung zum Panzerkommandanten auf dem Leopard 2A6 und 2A7V .

Für einige meiner Kameradinnen und Kameraden und mich ist die Mission enhanced Vigilance Activities in der Slowakei der erste Auslandseinsatz, auf den wir uns in der Heimat durch eine Vielzahl von Truppenübungsplatzaufenthalten und Panzerschießen vorbereitet haben.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz

Ein Soldat kniet vor der Panzerkette und schaut sich die Laufrollen an

Auch der technische Dienst am Fahrzeug wird vom Kommandanten überwacht und durchgeführt

Bundeswehr/Frederik Ströhlein

Als eingesetzter Panzerkommandant befehlige und führe ich den Kampfpanzer Leopard 2A6, das Hauptwaffensystem der Panzertruppe und seine Besatzung. Damit trage ich die Verantwortung für die Einsatzbereitschaft und Wartung des Materials und meiner vierköpfigen Besatzung, die sich aus dem Kraftfahrer, dem Richt- sowie Ladeschützen und mir, dem Kommandanten, zusammensetzt.

Hier in der Slowakei haben wir mit der deutschen verstärkten Panzerkompanie für die nächsten 6 Monate den Auftrag, multinationale Verbündete auf dem Großgerät (Leopard 2A4) auszubilden, unsere Kampfkraft in groß angelegten Gefechtsübungen und Panzerschießen unter Beweis zu stellen, um so die gemeinsame Einsatzbereitschaft an der Ostflanke des NATO-Bündnisgebietes zu intensivieren und dieses im Ernstfall zu verteidigen.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders

Die Arbeit auf einem der modernsten Panzer ist Teamwork auf engstem Raum. Jedes einzelne Besatzungsmitglied hat klar verteilte Aufträge und ist somit unabdingbar für den Erfolg und die Effektivität des einzelnen Gefechtsfahrzeuges. Der Kraftfahrer ist für die Lenkbewegungen und die Ausrichtung des Kampfpanzers zuständig. Der Richtschütze führt den Feuerkampf mit der 120-mm-Glattrohrkanone sowie mit dem Blendenmaschinengewehr. Der Ladeschütze sorgt dafür, dass das Fahrzeug gefechtsfähig ist und die Bordwaffen reibungslos funktionieren.

Dank der 1.500 PS Motorleistung beschleunigt der Kampfpanzer Leopard 2A6 mit einem Gefechtsgewicht von etwa 64 Tonnen auf bis zu 68 km/h und vereint damit die Grundsätze der Feuerkraft, der Beweglichkeit und des Panzerschutzes.

Das vermisse ich hier am meisten

Mehrere Soldatinnen und Soldaten stehen vor einem Panzer.

Der Kommandant muss sich auf seine Soldaten verlassen können

Bundeswehr/Frederik Ströhlein

Selbstverständlich vermisse ich besonders meine Familie und meine Freunde in Deutschland. So lange nicht bei ihnen zu sein ist nicht einfach. Das unterschätzt man sehr leicht, wie lange sechs Monate sind. Aber mein Umfeld weiß, wofür ich mich entschieden habe und aus dem Grund stehen sie voll und ganz hinter mir. Wir halten auch regelmäßig Kontakt zueinander. Dabei motivieren mich unsere Gespräche und die Bestärkung meiner Familie sehr. Ebenso die Briefe und Pakete welche über die Feldpost aus der Heimat kommen. Das ist jedes Mal erneut eine Freude.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße

Ich möchte besonders meiner Familie, meinen Freunden und meinen Kameraden aus allen Bereichen für die große Unterstützung und den Rückhalt in der Zeit vor und während meines Einsatzes danken. Ohne sie wäre es mir nicht möglich gewesen, diese Motivation und Leistung über einen so langen Zeitraum abzurufen.
Letztendlich wünsche ich allen Einsatzkräften im Ausland und ihren Familien zu Hause allzeit viel Soldatenglück. In Treue fest, Panzer Hurra!

von Justin U.

Mehr zum Thema