Ich bin iM EINsatz: Die Notfallsanitäterin vor Ort
Ich bin iM EINsatz: Die Notfallsanitäterin vor Ort
- Datum:
- Ort:
- Al-Asrak
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Oberfeldwebel Steffi L., 1984 als „Küstenkind“ in Rostock geboren. Heute lebe ich in der Nähe von Bremen und bin in der Sanitätsstaffel in Wilhelmshaven stationiert. Dort werde ich als Sanitätsfeldwebel, Notfallsanitäterin und in der psychosozialen Notfallversorgung eingesetzt. Der Auftrag in Jordanien ist mein erster Auslandseinsatz. Hier kann ich mich beruflich und persönlich weiterentwickeln, was für mich sehr erfüllend ist. Schon bei den unterschiedlichen Lehrgängen, die ich für den Einsatz vorbereitend absolvieren durfte, habe ich unglaublich viel dazugelernt.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Als Notfallsanitäterin besitze ich die höchste nichtärztliche notfallmedizinische Qualifikation. Wenn etwas passiert, arbeite ich je nach Situation eigenständig oder auch assistierend bei der ärztlichen Notfall- und Akutversorgung mit. Im Einsatz nehme ich viele weitere Aufgaben wahr: Beispielsweise bewirtschafte ich unsere Apotheke und die medizinischen Geräte im Camp. Das heißt, ich beschaffe medizinisches Material und muss daher immer genau wissen, was wir in unserer Apotheke brauchen. Ebenso prüfe ich ständig, ob alle medizinischen Geräte richtig arbeiten. Außerdem bilde ich im Team mit dem Truppenarzt vor Ort die Soldatinnen und Soldaten weiter. Wir nennen das „in Übung halten“, denn die Erstversorgung bei Notfällen muss regelmäßig trainiert werden, damit im Ernstfall alles glattgeht.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Der Einsatz ist genau das, was mir viel Spaß macht. Jeder Tag ist anders, und ich identifiziere mich hier komplett mit meinem Beruf bei der Bundeswehr. Die Aufgaben sind vielfältig und ich blicke auch über meinen fachlichen Tellerrand hinaus. Bei allen Übungen bin ich aktiv dabei, sowohl als Übungsteilnehmerin, aber auch für den Fall, dass bei der Übung etwas passiert. Was diesen Einsatz für mich außerdem so besonders macht, sind die wöchentlichen multinationalen „Medical-Meetings“. Dort tauschen wir uns fachlich intensiv mit amerikanischen, belgischen, niederländischen und jordanischen Kameradinnen und Kameraden aus. Es ist wichtig, gerade auch für Notfälle, gemeinsam vorbereitet zu sein.
Das vermisse ich hier am meisten.
Ganz besonders vermisse ich meinen Mann, alle Menschen, die mir wichtig sind, die Natur zu Hause, mein eigenes Bett und mein Lieblingsbier. Mir fehlt es, entspannt Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen und gemeinsam zu kochen. Was gibt es zu Hause Schöneres, als ein gemütliches Abendessen in geselliger Runde?
Da ich leidenschaftlich gern in meiner Freizeit fotografiere, habe ich auch dies zunächst vermisst. Deshalb finde ich es richtig gut, dass ich eine Fotografie-Erlaubnis bekommen habe. So kann ich, wenn mein Auftrag es erlaubt, unseren Presseoffizier als Fotografin unterstützen und mit Bildern dazu beitragen, Ereignisse aus diesem Einsatz anderen Kameradinnen und Kameraden zugänglich zu machen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Zuallererst wünsche ich mir viel Zeit mit meinen liebsten Menschen. Vielleicht schaffe ich es auch schon im Einsatz, meinen Online-Kurs in Psychologie abzuschließen. Und wenn ich wieder daheim bin, möchte ich unbedingt den Motorradführerschein machen.
Für die verbleibende Einsatzzeit wünsche ich allen Kameradinnen und Kameraden frohe Weihnachten, Gesundheit, dass sie munter nach Hause kommen und wieder gut in den Alltag finden. Besonders bedanke ich mich bei allen Kameradinnen und Kameraden im Sanitätsunterstützungszentrum Wilhelmshaven und bei meiner Stammeinheit. Diese haben mich immer unterstützt und optimal auf den Einsatz vorbereitet.