Als Munitionsgruppenführer in Litauen
Als Munitionsgruppenführer in Litauen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Als Nachschubfeldwebel brenne ich förmlich für meine Leidenschaft: die Munition und deren Bewirtschaftung. Meine dienstliche Heimat ist das Logistikbataillon 161 in Delmenhorst im schönen Norddeutschland. Dort bin ich in der 3. Kompanie im Nachschubzug Mengenverbrauchsgüter, ebenfalls in meinem Fachgebiet als Munitionsgruppenführer, eingesetzt. Ich bin 36 Jahre jung und verheiratet.
Hier in Litauen bei enhanced Forward Presence bin ich im zweiten Einsatz seit meinem Dienstantritt im Oktober 2008. Zuletzt war ich in ähnlicher Aufgabe bei KFORKosovo Force im Kosovo über den Jahreswechsel 2017/18.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz
Gemeinsam mit meinem Team sind wir für die Munitionsbewirtschaftung hier in Litauen zuständig. Als Teil der multinationalen Combat Service Support Company haben wir mit den vielen unterschiedlichen Munitionsarten eine spannende und kurzweilige Aufgabe. In meiner Munitionsgruppe sind wir insgesamt vier Kameraden und für eine korrekte Einlagerung, Ordnung und Sauberkeit der Lagercontainer verantwortlich. Wir übernehmen auch Kommissions- und Transportaufgaben. Mit regelmäßigen Sichtprüfungen und Kontrollen arbeiten wir eng mit dem NATONorth Atlantic Treaty Organization Lead Explosive Safety Officer (LESO) zusammen. Dieser ist uns fachlich weisungsbefugt. Mir macht diese Aufgabe viel Freude, und als Marineuniformträger wurde ich hier, in dem Heeresumfeld und in meiner Kompanie als Externer, sehr gut aufgenommen.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders
Munition ist mein Leben. Klingt vielleicht komisch, aber ich interessiere mich für alle Hintergründe im Umgang mit Munition. Angefangen von den chemischen Prozessen bis hin zu den Verfahren in der Bewirtschaftung bei der Bundeswehr. Über die Jahre konnte ich mir viele Kenntnisse aneignen und ich freue mich, diese auch an andere Kameradinnen und Kameraden weitergeben zu können. Es macht mich stolz, wenn ich mit meiner Munitionsgruppe gemeinsam Aufträge bewältige und Ziele erreichen kann. Unser Glück ist, dass wir den Arbeitserfolg sehen, das motiviert alle.
Das vermisse ich hier am meisten
Natürlich vermisse ich meine Ehefrau, meine Freunde und auch die Kameraden aus der 3. Kompanie des Logistikbataillons 161 in Delmenhorst. Die Unterstützung von zu Hause und das Umfeld hier lassen jedoch die Zeit der Trennung schnell vorübergehen. Wenn ich nicht als Munitionsgruppenführer zu Hause unterwegs bin, verreise ich gerne mit meiner Frau, koche und grille leidenschaftlich gerne. Gerade Grillen mache ich am liebsten, probiere gern neue Rezepte und habe auch einen Grilltipp für Fleischliebhaber. Die Baconbomb, passend zu meiner Arbeit, ist ein großer fein gewürzter Hackbraten, der sorgfältig mit Bacon eingewickelt wird, bevor er auf den Grill kommt. Einfach mal ausprobieren. Als Nordlicht bin ich leidensfähiger HSV-Fan, mein Vater erzählt dazu – auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann –, er hätte mich bereits beim letzten HSV DFBDeutscher Fußball-Bund-Pokalsieg 1987 mit ins Stadion genommen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße
Es wäre schön, wenn alle Kameradinnen und Kameraden wieder gesund und heil nach Hause zurückkehren. Das wünschen wir uns sicher alle. Vielleicht sieht man den einen oder anderen auch wieder. Auch hier in Litauen mache ich fast täglich wichtige Erfahrungen bei meiner Aufgabe als Munitionsgruppenführer. Einige davon werden mir auch bei meiner Tätigkeit am Heimatstandort nützlich sein. Ich möchte in meinem Fachbereich Berufssoldat werden.
Abschließend möchte ich selbstverständlich viele kameradschaftliche Grüße nach Delmenhorst an das Logistikbataillon 161 senden.