Ich bin iM EINsatz: Als Systemadministrator bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Ich bin iM EINsatz: Als Systemadministrator bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon

Datum:
Ort:
Limassol
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat vor der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“

Hauptbootsmann Alexander D. ist Berufssoldat und befindet sich in seinem zweiten Einsatz

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Mein Name ist Alexander D., ich bin 32 Jahre alt und Hauptbootsmann bei der Marine. In die Bundeswehr eingestiegen bin ich 2008, damals noch beim Heer im Luftlandeunterstützungsbataillon 272. Dort war ich als Informationstechniksoldat und Fallschirmspringer eingesetzt. Heute bin ich Berufssoldat und im Bereich Informationssicherheit im Marineunterstützungskommando tätig. Dies ist mein zweiter Auslandseinsatz – und der nächste ist bereits in Planung.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat schraubt an einer Netzwerkdose

Alexander D. beim Arbeiten an einer Netzwerkdose

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Ich bin als Systemadministrator im Deutschen Einsatzkontingent UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon in Limassol tätig. Meine Aufgaben umfassen das Bereitstellen der Führungsmittel wie Computer und Diensttelefone sowie Wartung und Administration von Servern und Netzwerken.  
Mein Tag beginnt mit dem Überprüfen des Netzwerks und dem Bearbeiten eingehender Fehlermeldungen. Ist der Dienstbetrieb sichergestellt, arbeite ich meinen Wartungsplan ab. Für meine Kameradinnen und Kameraden stehe ich den ganzen Tag als Ansprechpartner in allen ITInformationstechnik-Angelegenheiten zur Verfügung und unterstütze sie im Umgang mit der Technik.

Jedoch befasse ich mich nicht ausschließlich mit den Systemen auf Zypern, sondern auch mit jenen unserer Kontingentangehörigen im Libanon. Es ist eine besondere Herausforderung und eine neue Erfahrung für mich, Systeme aus der Ferne zu administrieren und Systemdiagnosen durchzuführen. Nicht alle Fehler kann ich per Fernzugriff lösen, deshalb bin ich auf die enge Zusammenarbeit mit meinen – mitunter fachfremden – Kameradinnen und Kameraden im Libanon angewiesen. Inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team.

Besondere Freude habe ich daran, dass unser System ständig weiterentwickelt wird und dass ich mich an der neuen Hard- und Software „austoben“ kann. Es gibt stets etwas Neues zu entdecken, wodurch meine Arbeit immer abwechslungsreich und spannend bleibt. Dies ist mein zweiter UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Einsatz und ich war positiv überrascht, wie viel sich hier seit meinem letzten Einsatz innerhalb kürzester Zeit weiterentwickelt hat.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat mit der Maschinenpistole MP 7, im Hintergrund das Meer

Hauptbootsmann Alexander D. bei der Einweisung in die Maschinenpistole MP 7

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Neben meiner Tätigkeit als Systemadministrator bin ich auch Teil der Alarmteileinheit. Zu ihr gehören Soldatinnen und Soldaten, die im Bedarfsfall unseren Sicherungszug verstärken und das Camp bewachen. Zu diesem Zweck nehme ich an regelmäßigen Übungen teil, die ebenfalls für Abwechslung im Dienstalltag sorgen. Bei ihnen sind nicht Maus und Tastatur mein „Werkzeug“, sondern Schutzweste, Helm und Waffe.

Normalerweise verrichte ich meinen Dienst an Land. Deshalb war es für mich ein besonderes Erlebnis, eine Woche lang auf der Einsatzkorvette mitfahren zu dürfen. Meine Kameradinnen und Kameraden an Bord zeigten mir, wie sie die Systeme auf hoher See betreiben.

Eine weitere Besonderheit, wenn auch aus einem sehr bestürzenden Vorfall entstanden, war das Einrichten eines Lagezentrums im Rahmen unserer Unterstützung für den Libanon nach der katastrophalen Explosion in Beirut Anfang August 2020. In kürzester Zeit richteten wir neue Anbindungen ein und statteten den Stab mit zusätzlicher Informationstechnik aus, damit dieser zentral bei der Koordination der Unterstützungsleistungen seitens der Bundeswehr für die Menschen in Beirut agieren konnte.

Das vermisse ich hier am meisten.

Am meisten vermisse ich meine Frau und meine Tochter. Durch die gute Internetanbindung kann ich jedoch jederzeit per Videotelefonie mit meiner Familie in Kontakt bleiben. Ein besonderes Lob spreche ich meiner Frau aus, die während meiner Abwesenheit sehr vieles organisieren und bewältigen musste und dies auch ganz großartig tut.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche allen, dass die vielen durch Corona bedingten Einschränkungen möglichst bald aufgehoben werden. Nach meiner Rückkehr werde ich als Erstes zusammen mit meiner Familie einen Urlaub genießen.
Viele Grüße an meine Familie, Freunde sowie die Kameradinnen und Kameraden aus Wilhelmshaven!

von Alexander D.

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