Ich bin iM EINsatz: Als Spieß für die Truppe
Ich bin iM EINsatz: Als Spieß für die Truppe
- Datum:
- Ort:
- Koulikoro
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Mein Name ist Hauptfeldwebel Markus H., ich bin 45 Jahre alt und Truppenversorgungsbearbeiter der Streitkräftebasis. Des Weiteren bin ich Kompaniefeldwebel, genannt Spieß. Meinen Dienstantritt hatte ich im Jahr 1999. Bei dem Einsatz EUTMEuropean Union Training Mission hier in Mali handelt es sich bereits um meinen siebten Einsatz. Zuvor war ich im Kosovo, im Irak und in Afghanistan in vielen verschiedenen Verwendungen tätig.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Jeden Morgen überprüfe ich zunächst einmal, ob auch alle Kameradinnen und Kameraden mit Kaffee versorgt sind. Danach gehe ich ins Büro und bearbeite die eingegangenen Mails, bereite die logistischen Meldungen vor und kümmere mich um alle weiteren Arbeiten im Bereich. Darüber hinaus plane ich anstehende Betreuungsmaßnahmen und versuche, das Leben im Einsatz für alle Soldatinnen und Soldaten so angenehm wie möglich zu gestalten.
Einmal in der Woche fahre ich in der Funktion des Kompaniefeldwebels nach Bamako zum Flughafen, um die dort ausfliegenden Soldatinnen und Soldaten zu verabschieden und die ankommenden zu begrüßen. Hier im Einsatz unterstützen mich in meiner Funktion als Kompaniefeldwebel sämtliche Soldatinnen und Soldaten, wo immer sie können. Das macht diesen Job für mich umso wertvoller, es ist eine tolle Motivation und erleichtert mir die Arbeit ungemein. Mich erfüllt es jedes Mal mit großer Freude, wenn ich sehe, dass ich durch meine Arbeit viel für die Soldatinnen und Soldaten tun kann. Ihre Zufriedenheit zu steigern bringt mir Freude, weitere Motivation und Bestätigung.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Der Zusammenhalt und die Kameradschaft in diesem sehr kleinen und stark reduzierten Kontingent sind einfach beispiellos. Egal welche Änderungen sich hier ergeben, alle sind motiviert und geben stets ihr Bestes. Ich kann mir als Spieß im National Support Element, so nennt sich unser Bereich hier im Camp Gecko in Koulikoro, nichts Besseres wünschen. Die derzeitige Situation, die wir als Team engagiert meistern, macht diesen Einsatz und meine Tätigkeit hier vor Ort so besonders.
Das vermisse ich hier am meisten.
Natürlich vermisse ich hier am meisten meine Familie und meine Freunde, das gemeinsame Feiern sowie die gemeinsamen Konzertbesuche, die momentan nicht stattfinden können. Des Weiteren fehlen mir auch meine Soldatinnen und Soldaten aus der Stammeinheit, von denen ich in meiner Abwesenheit so viel Kameradschaft erleben durfte wie noch nie zuvor in meinen 21 Dienstjahren. Danke, ihr seid die Besten! Die Arbeiten an unserem Traumhaus fehlen mir selbstverständlich auch und es tut mir in der Seele weh, dass ich meine Freundin beim Umbau nicht unterstützen konnte. Ich freue mich schon jetzt darauf, abends auf unserer Terrasse zu sitzen und dem Lagerfeuer zuzusehen.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich wünsche den Soldatinnen und Soldaten einen erfolgreichen und vor allem ruhigen Einsatz hier in Mali bei unserer EUTMEuropean Union Training Mission – und dass mir alle wieder gesund und munter nach Hause kommen! Für die Zeit nach Mali wünsche ich mir, wieder mit meinen Kameradinnen und Kameraden im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr so gut zusammenzuarbeiten, wie es schon immer der Fall war. Dafür an dieser Stelle ein Dankeschön von mir!