Ich bin iM EINsatz: Mit dem Hubschrauber im Blick

Ich bin iM EINsatz: Mit dem Hubschrauber im Blick

Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt am Schreibtisch und blickt auf einen Monitor

Kommen Luftfahrzeuge zum Einsatz, ist Oberleutnant Jan M. der fachliche Berater

Bundeswehr/Andre Klimke

Ich bin Oberleutnant Jan M., 27 Jahre alt und dies ist mein erster Einsatz. In Deutschland leiste ich meinen Dienst bei der 5. Batterie des Artillerielehrbataillons 325 in Munster. Dort bin ich als Joint Terminal Attack Controller in einem Joint Fire Support Team eingesetzt. Das bedeutet, ich bin für die Integration von Luftfahrzeugen in das Gefechtsfeld und den effektiven Einsatz ihrer Waffen verantwortlich. Meinen Dienstantritt hatte ich 2012 als freiwillig Wehrdienstleistender in der 6. Kompanie des Fallschirmjägerbataillons 263 im Saarland.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat mit Helm und Schutzweste steht mit einem Funkgerät in der Hand vor einem Fahrzeug

Überwachung des Gefechtsfeldes, Zielaufklärung und die Feuerfreigabe eigener Waffen

Bundeswehr/Andre Klimke

Hier im Norden von Afghanistan bin ich für die Luftnahunterstützung der Kräfte von Resolute Support zuständig. Als fachlicher Berater erhöhe ich während der Phasen der Operationsplanung die Sicherheit und Reaktionsfähigkeit unserer Soldatinnen und Soldaten durch den gezielten Einsatz von Luftfahrzeugen. Mein typischer Tagesablauf besteht dabei aus Planungsmeetings, Materialpflege sowie dem Planen und Umsetzen von Übungen. Aber auch das Abarbeiten der täglich eintreffenden E-Mails und eine Sporteinheit gehören dazu.

In meinem Job muss ich zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar sein, um im Falle eines Ereignisses schnell unterstützen zu können. Die Zusammenarbeit im multinationalen Umfeld kenne ich dabei bereits von vielen Übungen. In diesem Umfang ist es aber für mich jeden Tag etwas Besonderes, neben deutschen Soldatinnen und Soldaten auch mit Soldatinnen und Soldaten aus Ungarn, Litauen und Österreich zusammenzuarbeiten. Das bereitet mir große Freude.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Foto bei Nacht, eine Rakete trifft ein Ziel und explodiert

Zu den Aufgaben von Jan M. gehören: Den Piloten die Ziele zuweisen und markieren

Bundeswehr/Andre Klimke

Es motiviert mich persönlich sehr, als Fachmann in meiner Funktion arbeiten zu können, meine Vorgesetzten adäquat zu beraten und für diese Arbeit anerkannt zu werden. Außerdem bietet das multinationale Umfeld des Einsatzes viele Möglichkeiten, um Erfahrungen auszutauschen und Übungen zu planen. Mein bisheriges Highlight war eine multinationale Übung mit USUnited States-Kampfhubschraubern vom Typ AH-64 Apache. Bei diesem Übungsszenario haben wir den Piloten die Ziele zugewiesen und markiert. Die Bekämpfung mit den verschiedenen Raketen oder der Bordkanone erfolgte dann auf unser Kommando. Insgesamt waren fünf Nationen an diesem Training beteiligt.

Das vermisse ich hier am meisten.

Im Vordergrund steht ein Soldat mit Funkgerät, im Hintergrund ein Kampfhubschrauber und eine Explosion

Auch die Feststellung, ob der Einsatz der Waffen erfolgreich war, gehört zu den Aufgaben von Jan M.

Bundeswehr/Andre Klimke

Auch wenn die Zeit momentan wie im Fluge vergeht und man viele tolle Kameradinnen und Kameraden kennenlernt, vermisse ich hier einiges. Dazu gehören natürlich an erster Stelle meine Familie und Freunde zu Hause. Darüber hinaus vermisse ich hier tatsächlich auch die kleinen alltäglichen Dinge, wie beispielsweise mein Auto oder den Döner vom Imbiss um die Ecke. Mir fehlt zudem das Gefühl, am Wochenende einfach nur zu entspannen und mit meinen Freunden Zeit zu verbringen. So etwas wie ein freies Wochenende gibt es hier nicht.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Für die verbleibende Zeit meines Einsatzes hoffe ich, dass sich die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie nicht weiter verschlimmert und alle Kameradinnen und Kameraden sicher nach Hause zurückkehren können. Wenn ich wieder daheim bin und mich zu Hause eingelebt habe, möchte ich unbedingt, sobald die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Lage dies zulässt, eine Reise durch Europa machen. Ich habe hier viele Soldatinnen und Soldaten aus den uns umgebenden Ländern kennen- und schätzen gelernt. Dadurch wurde mein Interesse für diese Staaten geweckt. Auch dienstlich möchte ich mich weiterentwickeln und den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen.
Zum Schluss sende ich Grüße an all die netten Menschen, die an mich denken.

von Jan M.

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