Ich bin iM EINsatz: Als Personalfeldwebel für alle

Ich bin iM EINsatz: Als Personalfeldwebel für alle

Datum:
Ort:
Al-Asrak
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat telefoniert am Schreibtisch seines Büros

Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn es um menschliche Belange geht

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Ich bin Stabsfeldwebel Tino T., 41 Jahre alt und wurde im Jahr 1998 als Wehrpflichtiger eingezogen. Der Grundwehrdienst hat mir so gut gefallen, dass ich der Bundeswehr treu geblieben und erfolgreich Personalunteroffizier sowie später Personalfeldwebel geworden bin. Nach umfangreicher fachlicher Ausbildung habe ich in den Personalabteilungen verschiedener Ebenen der Bundeswehr gearbeitet, aktuell im Taktischen Luftwaffengeschwader 51 in Schleswig-Holstein. Als Kompaniefeldwebel, auch „Spieß“ genannt, bin ich dort „die Mutter der Kompanie“.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht, ein anderer sitzt an einem Schreibtisch, beide schauen auf ein Dokument

Personalarbeit ist Teamwork, hier bei der Beratung mit dem Personaloffizier

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Bereits 2018 hatte ich die Möglichkeit, am Einsatz Counter Daesh in Jordanien teilzunehmen. Dass ich zwei Jahre später wieder hier bin, liegt an einem kurzfristigen Personalausfall und der Anfrage eines mir bekannten Kameraden. Durch die Erfahrungen während meiner ersten Teilnahme fiel mir die Übernahme der Dienstgeschäfte von meinem Vorgänger nicht schwer. Bereits nach kurzer Zeit waren mir die Örtlichkeiten, Handlungen und Abläufe wieder bestens vertraut. Bewährtes hat eben Bestand und so sind selbst die Unterschriftsmappen und Büroeinrichtungen noch die gleichen. Sogar mein vorgesetzter Personaloffizier ist wieder derselbe – auch wenn kein Zweifel daran besteht, dass er zwischendurch mal zu Hause gewesen sein muss.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat hält eine Urkunde und eine Medaillenbox in den Händen, auf dem Schrank vor ihm liegen weitere

Prüfung der Medaillen und Urkunden für die baldige Medal Parade

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Als Personalfeldwebel bearbeitet man sämtliche Personalvorgänge. Wie lange bleiben die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, wann und mit welchem Flieger geht es wieder nach Hause? Muss jemand früher den Einsatz beenden oder soll er oder sie vielleicht länger bleiben? Zudem sollen alle zum Monatsende ihren Zuschlag bekommen und am Ende des Einsatzes die Einsatzmedaille bei der feierlichen Medal Parade.

All das ist in SAP, dem Personal und Wirtschaftssystem, zu bearbeiten und muss ebenso in Auslandsakten geführt werden. Dort, wo es notwendig erscheint, fungiere ich als Ansprechpartner und führe Beratungsgespräche. Auch berate ich sämtliche Führungskräfte hier im Kontingent. Gerade im Team der Personalabteilung ist der regelmäßige Informationsaustausch besonders wichtig, da sich bei Menschen eben auch schnell etwas ändern kann. Aber genau das ist es auch, was meine Arbeit im Einsatz so interessant macht.

Das vermisse ich hier am meisten.

Zwei Soldaten sitzen sich an einem Schreibtisch gegenüber und besprechen ein darauf liegendes Dokument

Der Personalfeldwebel hat immer ein offenes Ohr und eine offene Tür

Bundeswehr/PAO Counter Daesh

Die Moral und der eigene Antrieb sind gerade in Einsätzen stark abhängig von der Stimmung im Kontingent und in der Abteilung, in der man eingesetzt ist. Ich finde, hiermit steht und fällt der persönliche Einsatz erheblich. Und was soll ich sagen? Die Stimmung ist hervorragend. Bereits die 14-tägige Hotel-Isolation vor Verlegung schaffte ein Wirgefühl und das Arbeiten in der Personalabteilung ist von Vertrauen und einem großen Miteinander geprägt. Es macht einfach Spaß, hier im Kontingent und besonders im Personalgeschäft jeden Tag seinen Dienst zu leisten.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich vermisse natürlich meine Familie, meine Frau und meine beiden tollen Söhne. Ihr macht das wirklich klasse und ich bin sehr stolz auf euch! Die gute WLAN-Abdeckung im Camp Sonic ist der Grundstein für eine regelmäßige Kommunikation nach Hause. Gerade wenn die Kinder doch die Sehnsucht plagt und sie mit Papa reden möchten, ist dies goldwert. Man vermisst den Alltag zu Hause, so stressig er auch manchmal ist. Das schließt das Berufsleben natürlich ein. Den Staffelangehörigen und Flugschülern im „echten Norden“ möchte ich meine Grüße schicken. Auch euch vermisse ich und ich freue mich auf unser Wiedersehen!

von Tino T.

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