Ich bin iM EINsatz: Sicherheit ist mein Handwerk

Ich bin iM EINsatz: Sicherheit ist mein Handwerk

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt am Schreibtisch vor einem Laptop. Auf dem Tisch neben ihm steht eine Kamera auf einem Stativ

Jeder einheimische Arbeiter, der zum ersten Mal das Camp betritt, muss zu Hauptfeldwebel Sascha S. Hier bekommt er seine ID-Card

Bundeswehr/Marc Vigansky

Ich bin Hauptfeldwebel Sascha S., Papa eines dreijährigen Jungen und bereits zum zweiten Mal im Auslandseinsatz. Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet mit der tollsten Frau der Welt und möchte über meine Aufgabe als Verantwortlicher für Stationäre Ferndetektion von Suicide Bombern (SFSB) berichten.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat steht auf einer Leiter und repariert einen Lautsprecher, der auf einer Zaunanlage angebracht ist

Die Wartung der Lautsprecher des Alarmierungssystems gehört zu den Pflichten von Hauptfeldwebel Sascha S.

Bundeswehr/Marc Vigansky

Als SFSB- Administrator bin ich dafür verantwortlich, dass die permanente Einsatzbereitschaft der SFSB-Anlage gewährleistet ist. Das klingt erstmal sehr hochtrabend, bedeutet jedoch nichts anderes, als dass mein Team und ich dafür Sorge tragen, dass unsere Maschinen funktionieren und keine Personen oder Gegenstände ins Lager kommen, die hier nicht sein dürfen. Bei meiner Tätigkeit bin ich auf die Zusammenarbeit mit vielen anderen Soldatinnen und Soldaten angewiesen. Ich arbeite Hand in Hand mit dem Camp Commander, also einem Soldaten, der den Überblick über alle Vorgänge im Camp hat, und koordiniere so mögliche Schritte zur Gefahrenabwehr.
Da  wir viele lokale Arbeitskräfte im Camp beschäftigen, stehe ich im steten Austausch mit den Soldatinnen und Soldaten, die sich mit der militärischen Sicherheit hier vor Ort befassen. Auf diese Weise kann die Ein- und Ausschleusung der Arbeiter reibungslos gewährleistet werden. Aufgrund der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Situation bin ich aktuell auch für die Betreuung der Alarmierungsanlage zuständig. Ich unterstütze damit die Kameradinnen und Kameraden des Joint Operations Centers, kurz: JOCJoint Operation Center, damit die Übertragungen über die im Gelände verteilten Lautsprecher abgespielt werden können. Somit sind mein Team und ich ein wesentlicher Bestandteil der Campsicherheit.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat steht an einem Laptop neben einer Serveranlage. Hinter ihm stehen drei Bildschirme auf einem Schreibtisch

Die Personenkontrolle kann mit der SFSB-Anlage komplett digital durchgeführt werden

Bundeswehr/Marc Vigansky

Zudem bin ich mit der Ausbildung der neuen Kameradinnen und Kameraden an unserer Anlage betraut. Das hat den Vorteil, dass alle, mit denen ich zusammenarbeite, die Geräte perfekt bedienen und die Abläufe reibungslos beherrschen. Missverständnisse oder Fehler in den Abläufen können so minimiert werden. Bei der Ausbildung lernt mein Trupp unter anderem die Erkennung von Sprengstoff oder von anderen verbotenen Gegenständen. Da wir auch im Einsatzland Wert darauf legen, dass Arbeiterinnen oder Besucherinnen nur von Soldatinnen durchsucht werden, richten wir ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung der Female Searcher.  Dies sind Kameradinnen, die hier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali völlig verschiedene Aufgaben wahrnehmen und dann für die händische Personenkontrolle hinzugeholt werden. Darüber hinaus gehört es zu meinen Aufgaben, die Militärpolizei bei der Abfertigung der Gepäckstücke zu unterstützen. Ihr seht also, auch für die Sicherheit im Luftraum sind mein Trupp und ich ein Stück weit mitverantwortlich. Eine derart große Verantwortung bereitet mir Freude und motiviert mich täglich aufs Neue.

Das vermisse ich hier am meisten.

Am meisten vermisse ich natürlich meine Familie. Ganz schwierig ist es für mich, dass ich am Geburtstag meines Sohnes nicht da sein kann, denn diese Zeit beziehungsweise diese Momente sind auf ewig verloren. Spätestens an dieser Stelle wird einem erst richtig klar, was man an seinem Zuhause hat, wie gut es einem doch geht und auf was man hier im Einsatz verzichten muss. Aber natürlich fehlen mir auch manche Kleinigkeiten, beispielsweise ein leckerer Burger oder ein kühles Bier. All das sind Dinge, die man für selbstverständlich erachtet und sie erst vermisst, wenn man sie nicht mehr haben kann.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Prinzipiell bin ich froh, hier arbeiten zu können, denn dieser Job ist so vielfältig wie das Leben selbst. Man trifft ständig neue Menschen, lernt aus ihren Erfahrungen und gibt selbst eigene Erlebnisse an andere weiter. Ich freue mich auf viele weitere Jahre bei der Bundeswehr. Meine Grüße gehen an die Familie und Freunde nach Mönchengladbach sowie an die Kameradinnen und Kameraden in der Eifel. Ein ganz großes Lob geht an meine Frau, die zu Hause alles managen muss. Ich weiß, was für einen tollen Job du daheim leistest.

von Sascha S.

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