Ich bin iM EINsatz: Planungsoffizier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Ich bin iM EINsatz: Planungsoffizier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie vor Ort genau? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat sitzt neben dem Ortsschild mit der Aufschrift Füssen 3618 Kilometer auf einem mit Steinen gefüllten Schüttkorb

Bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali arbeitet Julius H. eng mit internationalen Streitkräften zusammen

Bundeswehr/ Frank Wiedemann

Mein Name ist Julius H., ich bin Oberleutnant, 31 Jahre alt und komme aus Berlin. Seit acht Jahren bin ich Soldat und dies ist mein erster Einsatz. Seit April 2020 bin ich Angehöriger des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 aus Füssen. Unter strengen COVID-19Coronavirus Disease 2019-Hygieneauflagen habe ich meine Einsatzvorausbildung durchgeführt und an einer vierwöchigen Übung auf dem Truppenübungsplatz in der Altmark mit den Gebirgsjägern aus Bad Reichenhall teilgenommen. Nach einem Urlaub mit meiner Familie ging es für zwei Wochen in die Isolation. Anfang September verlegte ich dann in den Auslandseinsatz.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat sitzt an seinem Arbeitsplatz, im Hintergrund hängt die Flagge der Vereinten Nationen

Die Operationsplanung findet hauptsächlich am Computer statt

Bundeswehr/ Frank Wiedemann

Als Planungsoffizier arbeite ich im engen Schulterschluss mit internationalen Streitkräften zusammen. Für militärische Operationen plane ich Handlungsmöglichkeiten und trage diese dem Kompaniechef vor. Er entscheidet dann, welche der erarbeiteten Optionen durchgeführt wird. Ich führe und koordiniere dabei den gesamten Planungsprozess sowie alle Beteiligten. Des Weiteren arbeite ich während der laufenden Operationen im Gefechtsstand und trage dort dafür Sorge, dass der Chef immer ein aktuelles Lagebild seiner Soldatinnen und Soldaten hat. Außerdem berate ich ihn in der Operationsführung und erarbeite Vorschläge für das weitere Vorgehen.

Die internationale Zusammenarbeit bereitet mir große Freude und diese Operationsplanungen fordern mich heraus. An einem typischen Tag bekomme ich morgens vom diensthabenden Feldwebel als Erstes ein Lagebild über unsere Kräfte außerhalb des Feldlagers. Anschließend folgt eine Besprechung mit der Kompanieführung über den weiteren Tagesablauf. Oftmals beginnen dann bereits die ersten Operationen, die durch uns geführt werden. Nach der Rückkehr ins Camp melden sich die Einheiten wieder bei uns zurück, es folgt eine Auswertung und die Planung beginnt von Neuem.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Mehrere Soldaten mit Ausrüstung, im Hintergrund ein Hubschrauber

Erkundungsflüge mit dem Hubschrauber begleitet Julius H. regelmäßig

Bundeswehr/Frank Wiedemann

Das internationale Umfeld ist für mich als gebürtiger New Yorker besonders reizvoll. Für meinen ersten Einsatz ist meine Tätigkeit sehr herausfordernd. Hier sammle ich für meine weitere dienstliche Zukunft sehr viele Erfahrungen, die mir sicherlich auch in meiner Stammeinheit zu Hause helfen werden. Interessant sind die Hubschrauberaufklärungsflüge, die ich im Rahmen der Operationsplanung begleite. Am Ende ist es für mich immer wieder ein persönlicher Erfolg, wenn die Operationen ohne Zwischenfälle enden und so abgelaufen sind, wie ich es geplant habe.

Das vermisse ich hier am meisten.


Meine Familie zu Hause fehlt mir sehr und ich denke oft an sie. Ich vermisse es auch, einfach mal ein „kühles Blondes“ mit Freunden zu trinken oder einen Spaziergang im Grünen zu unternehmen. Auch richtige Kälte ist etwas, das ich hier vermisse. Als passionierter Skiläufer fehlen mir die bayerischen Alpen und die schöne Landschaft, in der ich mit meinen Freunden gern Zeit verbringe. Mal wieder in meinem eigenen Bett zu schlafen, und das so lange ich möchte, ist ebenfalls etwas, auf das ich mich sehr freue.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche mir, meinen Einsatz gesund zu Ende bringen zu können, meiner Auftragserfüllung weiterhin gerecht zu werden und somit zum Erfolg der Mission meinen Teil beizutragen. Danach freue ich mich auf zu Hause, meinen Dienst in Füssen als Spähzugführer und ganz besonders auf meine Familie, der ich auf diesem Wege liebe Grüße schicke!

von Julius H.

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