Ich bin iM EINsatz: Für ein sicheres Netzwerk

Ich bin iM EINsatz: Für ein sicheres Netzwerk

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Das Porträt eines Soldaten im Einsatz, im Hintergrund das Ortseingangsschild der Stadt Storkow in Brandenburg

Das Ortsschild haben die ITInformationstechnik-Spezialisten aus Storkow mitgebracht

Bundeswehr/Uwe Weber

Mein Name ist Thomas R., ich bin 37 Jahre alt und Vater eines 10-jährigen Sohnes. Mein militärisches Zuhause ist das Informationstechnikbataillon 381 in Storkow nahe Berlin. Als gelernter Kaufmann im Einzelhandel bin ich erst durch die Bundeswehr auf dieses interessante Berufsfeld aufmerksam geworden. Ich habe daraufhin durch verschiedene Lehrgänge die Qualifikation zum Netzwerkadministrator erworben.

In der 5. Kompanie bin ich Truppführer. Mit unseren Geräten können wir schnellstmöglich eine Satellitenkommunikation weltweit sicherstellen. Diese Systeme können stationär oder beispielsweise in unseren Fahrzeugen genutzt werden. Seit meinem Eintritt in die Bundeswehr 2003 war ich bereits sieben Mal im Einsatz, unter anderem im Libanon, mehrmals in Afghanistan, in der Türkei und jetzt hier in Mali bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat zeigt einem weiteren Soldaten in einem Gefechtsfahrzeug etwas auf dem Bildschirm eines Laptops

Softwareupdate: Die Gefechtsfahrzeuge müssen ständig auf dem neuesten Stand gebracht werden

Bundeswehr/Uwe Weber

Im Camp Castor bin ich in der Informationstechnikzentrale für die Satellitenkommunikation zuständig. Ich bin der Hauptansprechpartner für die Administration der Satellitenmodems, zum Beispiel in den verschiedenen Fahrzeugen. Ich halte die Betriebssysteme stets auf dem aktuellen Stand, sodass die Kommunikation immer gewährleistet ist.
Das Betreiben und Bewirtschaften der Videokonferenzanlagen sowie das Herstellen von verschlüsselten Verbindungen via Satellit fällt ebenfalls in meinen Aufgabenbereich. Gerade hier in Afrika ist eine sichere und stabile Verbindung nach Deutschland zwingend und ich biete mit meinem System eine wichtige Alternative für die Kommunikation. Durch diese vielseitigen Aufgaben komme ich hier im Einsatz quasi mit allen in Kontakt.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Blick über die Schulter eines Soldaten: Er schließt ein Netzwerkkabel an ein Fahrzeug an

Hauptfeldwebel Thomas R. muss sich mit den Fahrzeugen auskennen, um seinen Auftrag ausführen zu können

Bundeswehr/Uwe Weber

Ich bin Spezialist auf meinem Gebiet. In den meisten Einsätzen habe ich diese Tätigkeit ausgeführt. Meine Erfahrung hilft mir bei den alltäglichen Herausforderungen enorm. Da kann mich eigentlich fast nichts mehr überraschen. Aber auch ich lerne natürlich noch dazu, insbesondere dann, wenn wir hier neue Systeme vor Ort haben. So kann es passieren, dass ich das Satellitenmodem bei mir unbekannten Fahrzeugen erst einmal suchen muss. Das ist mir das letzte Mal in Afghanistan an einem Dingo passiert – mit dem Fahrzeug kenne ich mich jetzt also ganz gut aus.

Auch wenn man beim Wort „Modem“ vielleicht zuerst an alte Geräte und die Anfänge des Internets denkt, so ist unsere Technik weiter fortgeschritten und sorgt gerade im Einsatz für stabile und störungsarme Verbindungen. Diese moderne Technik und das Zusammenspiel der Systeme reizen mich. Ich mache diesen Job sehr gern und bin zufrieden, wenn das System läuft und die Besatzungen damit arbeiten können. Ich trage damit wesentlich zu ihrem Eigenschutz bei.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat in Sportsachen steht hinter einem Lkw-Reifen

Sport wird auch im Einsatz großgeschrieben: Abwechslung vom Dienstalltag sowie das Steigern der Fitness sind wichtig

Bundeswehr/Uwe Weber

Natürlich steht an erster Stelle die Familie – mein Sohnemann, meine Freundin, meine Eltern. Ebenso fehlt mir die Zeit mit Freunden, am Feuer sitzen und ein gemütliches Bierchen trinken. Hier vertreibe ich mir meine freie Zeit auch gern beim Sport mit meinen Kameraden. An dieser Stelle bedanke ich mich noch bei meiner Freundin, die mir fast wöchentlich ein Paket schickt. Das motiviert mich zusätzlich.
Eigentlich mag ich das sommerliche Wetter. Ich hätte aber auch nichts dagegen, mal ein paar Schritte zu machen, ohne gleich das Gefühl zu haben, das Shirt oder die Socken wechseln zu müssen. Ebenso fehlt es mir, auch mal schneller als 15 Kilometer pro Stunde zu fahren – und vor allem weiter als nur im Kreis.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Wir arbeiten hier als Team. Das schweißt nicht nur zusammen, sondern verringert für mich persönlich die Einsatzbelastung. Für den Rest meiner Einsatzdauer wünsche ich mir, gesund zu bleiben und so nach Hause zurückzukehren, wie ich hergekommen bin. Nach meiner Rückkehr werde ich nach der häuslichen Isolation so viel Zeit wie möglich mit meinen Lieben verbringen. Wenn mir da niemand einen Strich durch die Rechnung macht, bin ich rundum glücklich.
Bis dahin grüße ich meine Kameradinnen und Kameraden der 5. Kompanie und freue mich schon darauf, von euch am Flughafen abgeholt zu werden.

von Thomas R.

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