Ich bin iM EINsatz: Im Angesicht mit dem Airbus A400M
Ich bin iM EINsatz: Im Angesicht mit dem Airbus A400M
- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Stabsunteroffizier Anna P., 30 Jahre alt und das erste Mal im Auslandseinsatz. In Deutschland bin ich bei der 6. Kompanie des Logistikbataillons 171 in Burg im schönen Sachsen-Anhalt stationiert. Zu Beginn meiner Dienstzeit im Jahr 2015 war ich Mannschaftsdienstgrad und als Nachschubsoldatin tätig. Mein Beruf bereitete mir stets Freude, weshalb ich mich für eine Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung und den damit verbundenen Aufstieg in die Laufbahn der Unteroffiziere entschieden habe. Heute bin ich Luftumschlagunteroffizier.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Viele von euch kennen die Bilder von landenden und startenden Flugzeugen, doch die aufwendigen Abläufe, die im Hintergrund laufen, kennen die wenigsten. Die Lufttransporte müssen strukturiert und organisiert werden. Dazu gehört neben dem Erstellen der Transportbelege auch das Be- und Entladen der Frachtgüter der Transportflugzeuge. Dafür packe ich gemeinsam mit meinen Kameradinnen und Kameraden lufttransportfähige Gebinde, erstelle die erforderlichen Dokumente, dokumentiere die geleisteten Arbeiten, führe Statistiken über unsere Arbeit und melde dem Frachtführer die ordnungsgemäße Annahme der Sendungen.
Da wir uns sowohl an militärische als auch an zivile Vorschriften und Weisungen halten müssen, ist Sorgfalt oberstes Gebot. Um stets einsatzfähig zu sein, gehört die Wartung und Pflege der benötigten Geräte ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich. Neben diesen Hauptaufgaben bin ich auch die Gleichstellungsvertrauensfrau und damit Ansprechpartnerin für alle Angehörigen im Camp Castor. Ihr seht also, hier gibt es einiges zu tun!
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Für andere mag es befremdlich wirken, aber die Geräuschkulisse, der Geruch und das gesamte Szenario, wenn beispielweise ein A400M vor dir landet – das ist beeindruckend und eine wahnsinnige Erfahrung. So etwas bleibt in Erinnerung und davon erzählt man dann auch mit einem Funkeln in den Augen der Familie und den Freunden. Bei meiner Arbeit habe ich zudem viele Berührungspunkte mit Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Angehörigen des Einsatzes, auch das ist mir sehr wichtig. In einem guten Team und einem professionellen Arbeitsumfeld macht das Arbeiten gleich doppelt Spaß.
Das vermisse ich hier am meisten.
Auch wenn mich meine Arbeit erfüllt, gibt es natürlich Dinge, die ich hier vermisse. Meist sind es diese Kleinigkeiten des Alltags: das Zusammensitzen mit Freunden bei einem leckeren Essen und kühlen Getränken oder die Familie, die stets hinter mir steht und mir den Rücken stärkt. Die aktuelle Situation mit den Beschränkungen durch die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie verändert auch unser Verhalten in den Einsätzen. Wir achten auf Abstände, tragen Maske und verzichten, wo immer es geht, auf soziale Kontakte. Da denkt man schon gern an die Zeit zurück, als man mit der Familie beim Grillabend zusammen saß und keinen Gedanken an irgendwelche Einschränkungen verschwenden musste.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Ich bin jetzt seit mehr als sechs Jahren Soldatin, konnte viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln und fühle mich bei der Arbeit sehr wohl. Für mich steht jetzt bereits fest, dass ich meine Dienstzeit verlängern und in weiteren Auslandseinsätzen mitwirken möchte. An dieser Stelle möchte ich meine Kompanie, die 6./171, grüßen sowie natürlich meine Freunde und meine Familie. Ich vermisse euch alle schrecklich. Bleibt alle gesund, haltet durch und vor allem zusammen!