Ich bin iM EINsatz: Als technischer Problemlöser

Ich bin iM EINsatz: Als technischer Problemlöser

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN
Zwei Soldaten in einem Raum mit mehreren Computern, der eine sitzt am PC, der andere steht und weist auf einen Bildschirm

Herzstück der Zentrale: Hier gehen die Meldungen aus dem Lager ein

Bundeswehr/ Volker Schöppel

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Mein Name ist Nikolas H. und ich bin 30 Jahre alt. Seit 2012 bin ich bei der Bundeswehr. In Deutschland bin ich im Informationstechnikbataillon 282 in Kastellaun stationiert. Dort trage ich im Rahmen meiner Arbeit als Zugführer die Verantwortung für rund 30 Soldatinnen und Soldaten. Hier im malischen Gao, im Camp Castor, befinde ich mich in meinem ersten Einsatz.


Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Drei Soldaten arbeiten in einem Container

Ein jeder kennt seine Aufgabe: Nur so ist ein reibungsloser Ablauf sichergestellt

Bundeswehr/Volker Schöppel


Mein Aufgabengebiet in Gao ist die Informationstechnik. Wenn Probleme im Bereich der Informationstechnik auftreten, ist es meine Aufgabe, eine passende und durchdachte Lösung mit meinen Kameradinnen und Kameraden zu finden. Ein typischer Tagesablauf beginnt morgens mit Besprechungen, anschließend beantworte ich E-Mails und versende Meldungen an das Betriebszentrum ITInformationstechnik-System der Bundeswehr in Rheinbach.

Die Fachbereiche meiner ITInformationstechnik-Experten sind Kommunikationssysteme wie Netzwerk-, Server- und Satellitenverbindungen. Jeder im Trupp ist ein Profi in seinem Aufgabengebiet und speziell dafür ausgebildet. Da wir in einer Art Schichtbetrieb arbeiten, teile ich die Kameradinnen und Kameraden gleichermaßen ein, damit auch jeder zu seinen wohlverdienten Pausen kommt. Gegen Abend erhalte ich die einzelnen Sachstände über die eingegangenen Aufträge. Diese bearbeite ich und fasse sie in einem Bericht zusammen.

Mir macht insbesondere das Zusammenarbeiten mit Menschen Freude. Es macht mich glücklich, wenn die Kameradinnen und Kameraden Projekte beenden und selbst ihr „Werk“ betrachten können.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Vier Soldaten bilden eine Arbeitskette, sie übergeben einen Wasserkarton

Oberleutnant Nikolas H. packt stets mit an und versteht es, seine Kameraden zu motivieren

Bundeswehr/Volker Schöppel

Meine persönliche Motivation liegt in der Verantwortung für andere Menschen. Mir macht es enorm viel Spaß, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Projekte zu bewältigen. Wir in der Informationstechnikzentrale sind für die militärische Kommunikation – sei es im Lager, nach Deutschland oder im Bereich Gao – verantwortlich. Damit sind wir ein wichtiger Bestandteil bei Operationen außerhalb sowie dem täglichen Arbeiten im Camp.

Die kleinen „Wehwehchen“ jedes einzelnen Nutzers kommen natürlich auch bei uns an und wir finden eine Lösung. Es macht mich jedes Mal stolz, wenn die Soldatinnen und Soldaten der Informationszentrale positiv erwähnt werden. Nach der Arbeit nutze ich jede freie Minute, um mithilfe verschiedener Gemüsepflanzen etwas Grün ins triste Braun des Camps zu bringen. Für mich ist das pure Entspannung nach einem arbeitsreichen Tag.

Das vermisse ich hier am meisten.

Am meisten fehlt mir meine Familie, insbesondere meine Freundin, meine Freunde und die Möglichkeit, einfach an einen See zu fahren, um sich dort abzukühlen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich habe mir fest vorgenommen, alle meine Kameradinnen und Kameraden bis zum letzten Tag im Einsatz zu motivieren. Außerdem will ich mich sportlich noch weiter steigern. Für die Zeit nach dem Einsatz werde ich mir neue Herausforderungen suchen und dabei versuchen, mein Wissen zu erweitern.

von Nikolas H.

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