Ich bin iM EINsatz: Als Luftumschlagfeldwebel

Ich bin iM EINsatz: Als Luftumschlagfeldwebel

Datum:
Ort:
Niamey
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin steht mit verschränkten Armen vor einem Transportflugzeug und schaut in die Kamera

Mary A. befindet sich derzeit im Einsatz in Niamey: Sie hat nicht nur im Büro alle Hände voll zu tun

Bundeswehr/Jill Seidelt

Ich bin Oberfeldwebel Mary A. und 30 Jahre alt. Hier am Lufttransportstützpunkt in Niamey, im Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, bin ich bereits das zweite Mal als Luftumschlagfeldwebel eingesetzt. Insgesamt ist dies mein fünfter Einsatz, zuvor war ich in Bamako, in Termes  und in Limassol. Mein Heimatverband ist das Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf. Im April 2013 bin ich als Mannschaftssoldatin in die Bundeswehr eingetreten und 2017 in die Feldwebellaufbahn gewechselt. Über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr habe ich in der Abendschule eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement gemacht.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Eine Soldatin sitzt im Gabelstapler und lädt eine Palette auf einen Lkw

Sie beherrscht ihr Handwerk: Die angekommene Fracht wird für die weitere Verarbeitung abtransportiert

Bundeswehr/Jill Seidelt

Als Luftumschlagfeldwebel bin ich für die komplette Flugabfertigung verantwortlich. Das beinhaltet, dass die Fracht zum Lufttransport vorbereitet und das Luftfahrzeug mit den Gütern beladen wird. Hinzu kommt die Passagierabfertigung: Ich bringe die Passagiere zum Flugzeug und hole sie wieder ab. Darüber hinaus kümmere ich mich um die Flugbuchungen des Personals am Lufttransportstützpunkt, wenn sie innerhalb von Mali und Niger zu anderen deutschen Standorten des Kontingents fliegen müssen.

Unser Team vom Luftumschlagzug besteht aus drei Soldatinnen und Soldaten. Aufgrund der kleinen Teamgröße müssen wir uns jederzeit gegenseitig in allen Aufgabenbereichen unterstützen. Das heißt auch, dass ich darauf achten muss, dass jeder von uns möglichst alle Aufgaben übernehmen kann. Diese Art der Unterstützung ist aber nicht nur innerhalb unseres Teams zu finden, sondern in allen Bereichen hier ein Selbstläufer. Braucht jemand einen Gabelstapler, dann helfen wir natürlich. Benötigt unser Team weitere helfende Hände, zum Beispiel, wenn besonders viel Post ankommt, erhalten wir selbstverständlich umfassende Unterstützung.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Eine Soldatin und ein Soldat heben eine Transportbox aus einem Flugzeug. Vier weitere Soldaten nehmen die Kiste entgegen

Bei den letzten Metern des Verladens ist oftmals Geschick gefragt, Maschinen helfen da wenig

Bundeswehr/Jill Seidelt

Ich bin persönlich dadurch motiviert, dass nicht jeder Tag wie der andere ist und es somit nie langweilig wird. Zudem ist es immer schön, bekannte Gesichter wiederzusehen oder einfach neue Leute kennenzulernen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Nationen bereitet mir große Freude. Das ist nur leider momentan durch die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie stark eingeschränkt. Das Virus macht das Arbeiten hier im Einsatz nicht gerade einfacher, aber durch den Zusammenhalt und die sehr gute und familiäre Kameradschaft bekommen wir das gemeinsam gut hin.

Das vermisse ich hier am meisten.

Essenausgabe: Eine Soldatin steht einem Soldaten gegenüber und empfängt ihr Essen

Am Lufttransportstützpunkt wird gemeinsam zu Abend gegessen. Die Gespräche dabei sind Oberfeldwebel Mary A. besonders wichtig.

Bundeswehr/Jill Seidelt

Am meisten vermisse ich meine Familie und meine Freunde, vor allem das spontane Treffen und Zusammensein, was jedoch schon vor dem Einsatz aufgrund von COVID-19Coronavirus Disease 2019 sehr schwierig war. Das selbst gekochte thailändische Essen von meiner Mama fehlt mir hier vor Ort auch sehr. Im Einsatz merke ich immer wieder, dass es Kleinigkeiten sind, die das Leben schöner machen und die hier nicht umsetzbar sind: die eigene Wäsche waschen, einkaufen gehen oder selbst kochen. Das sind nur einige der auf den ersten Blick banalen, aber in Wirklichkeit unglaublich schönen Dinge.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche mir für die restliche Zeit im Einsatz, dass wir alle gesund bleiben und eine schöne und unvergessliche Zeit miteinander verbringen, an die man sich gern zurückerinnert. Auch an die Kameradinnen und Kameraden zu Hause gehen Grüße. Bleibt gesund und passt auf euch auf! Herzlichste Grüße an meine Liebsten daheim und ganz besonders an meine Mutti. Fühlt euch aus der Ferne ganz doll gedrückt!

von Mary A.

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