Ich bin iM EINsatz: Die Munition genau im Blick

Ich bin iM EINsatz: Die Munition genau im Blick

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
3 MIN

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Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.


Ein Soldat hält den Deckel einer Kiste und prüft den Inhalt

Daniel Z. hat seine ersten beiden Einsätze auf dem Flugkörperschnellboot S79 Wiesel bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon absolviert

Bundeswehr/Johann Flaum

Moin! Ich bin Hauptbootsmann Daniel Z., 33 Jahre jung und komme aus Bremen. Ich bin seit Februar 2009 bei der Bundeswehr und das ist bereits mein dritter UNUnited Nations-Einsatz, allerdings der erste fernab der Meere. In Deutschland bin ich seit 2019 in Bremerhaven an der Marineoperationsschule stationiert. Dort bilde ich unter anderem den Nachwuchs des 3. Minensuchgeschwaders in der Munitionskunde aus, sodass diese anschließend als Sachkundige für Munition an Bord der seegehenden Einheiten in Kiel eingesetzt werden können. Meine ersten beiden Einsätze habe ich auf dem Flugkörperschnellboot S79 Wiesel bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon absolviert.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat arbeitet an einem Computer

Überblick behalten: Eine gut geführte Tabelle hilft bei wiederkehrenden Prüfterminen

Bundeswehr/Johann Flaum

Eines vorweg: Ein Feuerwerker macht kein Feuerwerk! In der Bundeswehr handelt es sich dabei um die höchste Qualifikation für den Umgang mit Munition. Als Feuerwerker im Deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali ist es meine Aufgabe, das Munitionsfeldlager im Camp Castor zu verwalten und zu führen. Dabei habe ich einen Oberstabsgefreiten an meiner Seite, der mich bei meiner Arbeit unterstützt. Ich sorge dafür, dass die Kühlcontainer, in denen die Munition gelagert wird, stets funktionieren, und bin der Offizier für die Munitionstechnische Sicherheit im deutschen Einsatzkontingent hier in Gao. Wenn Munition nicht richtig gelagert wird, kann es nämlich passieren, dass sie unbrauchbar wird.

Darüber hinaus kontrolliere ich bei allen Einheiten innerhalb des Camps Castor die Einhaltung der nationalen Vorgaben sowie die entsprechenden Vorschriften der Vereinten Nationen. Außerdem berate ich den Kontingentführer in allen Belangen zur Aufrechterhaltung der Munitionstechnischen Sicherheit oder unterbreite, wann immer es meines Erachtens notwendig ist, Verbesserungsvorschläge.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat steht neben einem Container

Die Container müssen gewissenhaft von innen sowie von außen auf Beschädigungen überprüft werden

Bundeswehr/Johann Flaum

Eine Besonderheit an meiner Aufgabe, die mir viel Freude bereitet, ist der häufige Kontakt zu den anderen Nationen im Camp Castor. Der Kontakt entsteht ganz automatisch, denn jede der Nationen nutzt ebenfalls die Container in dem Munitionsfeldlager. Hierzu zählen neben den schwedischen Streitkräften auch die Soldatinnen und Soldaten aus El Salvador, Rumänien, Belgien, Irland und Dänemark.

Eine weitere Besonderheit, die zu meinen Aufgaben gehört, ist das Vernichten von unbrauchbarer Munition. Gerade die Temperaturen in Mali und die Belastungen durch die Patrouillen sorgen dafür, dass die Munition nicht so lange verwendet werden kann wie in Deutschland. Deshalb wird die Munition im Einsatzland in regelmäßigen Abständen ausgetauscht und anschließend untersucht, ob sie weiter verwendbar ist. Auf diese Weise werden die Kameradinnen und Kameraden nicht gefährdet. Wenn die Munition den Sicherheitsanforderungen an einen Rücktransport nicht mehr entspricht, muss sie hier in Mali vernichtet werden.


Das vermisse ich hier am meisten.


Am allermeisten vermisse ich meine beiden Töchter, die ich jetzt schon seit Ende März nur bei unserer wöchentlichen Videotelefonie sehen kann. Aber auch meine Familie und meine Freunde fehlen mir hier unten und – ganz wichtig – das Meer! Als gebürtiger Bremer und Marinesoldat bin ich den Anblick von Wasser seit jeher gewohnt. Doch in unserem Einsatzgebiet überwiegen eher Sand und Staub, mal abgesehen von den Pfützen, die während der momentanen Regenzeit in Mali häufiger auftreten.


Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ein Soldat hält einen Pfeil in der Hand und zielt damit auf eine Dartscheibe

Bei einer kleinen Auszeit gönnt Daniel Z. sich gerne mal eine Runde Dart

Bundeswehr/Johann Flaum

Für die restliche Zeit in Gao wünsche ich mir, dass sie ruhig und ohne Zwischenfälle verläuft und dass wir alle gesund und munter in die Heimat zurückkehren. Ich persönlich werde Anfang Oktober mit vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Freundschaften nach Deutschland zurückkehren und nach einer ausgiebigen Dusche – hier ist unsere Duschzeit auf zwei Minuten am Tag begrenzt – erst mal die volle Größe meines Bettes auskosten. Wir leben hier zwar verhältnismäßig komfortabel, doch die eigenen vier Wände sind unschlagbar.

Zuletzt möchte ich noch meine beiden Mädels grüßen, ebenso den Rest der Familie, meine Freunde sowie meine Kameradinnen und Kameraden der Marineoperationsschule und dort im Speziellen den Fachbereich Minewarfare. Wir sehen uns bald wieder!

von Daniel Z.

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