Ich bin iM EINsatz: Der Gesundheit verpflichtet

Ich bin iM EINsatz: Der Gesundheit verpflichtet

Datum:
Ort:
Koulikoro
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Eine Soldatin steht vor einem Hängeregal, in den Kästen ist medizinisches Material verstaut

Oberfeldarzt Ursula R. bereitet eine Blutentnahme vor, die nötigen Materialen sind stets griffbereit

Bundeswehr/Siglinde Koch

Ich bin Oberfeldarzt Ursula R., bin 64 Jahre alt und Mutter von drei erwachsenen Kindern. In Deutschland bin ich die Leiterin des Sanitätsversorgungszentrums Daun. Schon 1987 war ich als Soldatin auf Zeit für fünf Jahre bei der Truppe. Im Jahr 2013 wechselte ich erneut in den aktiven Dienst als Soldatin. Noch einmal wollte ich für einige Jahre die Uniform tragen und als Ärztin dienen. 2021 ist meine aktive Bundeswehrzeit dann aber endgültig beendet. Davor war es mir wichtig, einmal in einen Auslandseinsatz zu gehen, und ich bin sehr froh, dass ich hier im deutschen Einsatzkontingent in Mali sein darf.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Eine Soldatin und ein Soldat stehen sich in einem Zelt gegenüber und unterhalten sich

Oberfeldarzt Ursula R. im Gespräch mit dem Kontingentführer: In medizinischen Fragen ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin

Bundeswehr/Siglinde Koch

Im Deutschen Einsatzkontingent bei EUTMEuropean Union Training Mission in Mali bin ich in erster Linie die Truppenärztin. Das ist sozusagen die Hausärztin für die deutschen Soldatinnen und Soldaten. Mein Team und ich stellen die medizinische Versorgung in Koulikoro sicher. Zusätzlich bin ich die Beraterin des Kontingentführers in allen medizinischen Belangen. Auch um die Überwachung der Lagerhygiene kümmere ich mich in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsaufseher. Und wenn wirklich einmal eine Soldatin oder ein Soldat so krank wird, dass wir sie hier vor Ort in Mali nicht behandeln können, kümmert sich mein Team in ganz enger Abstimmung mit Deutschland um einen zügigen Rücktransport in die Heimat. Die Arbeit in meinem Truppenarztbereich und mit meinem Team bereitet mir sehr viel Freude.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Soldatinnen und Soldaten stehen im Halbkreis um eine weitere Soldatin und hören aufmerksam zu

Bei der Weiterbildung wird erklärt, wie das Verladen von verletzten in einen Hubschrauber funktioniert

Bundeswehr/Siglinde Koch

Dieser ganze Einsatz ist für mich eine besondere Herausforderung, der ich mich sehr gerne stelle, da es für mich einfach wichtig war, dies in meiner aktiven Zeit als Soldatin einmal zu erleben. Es ist für mich besonders, da ich die Möglichkeit habe, einige Soldatinnen und Soldaten aus meinem Standort in Gerolstein in den Einsatz zu begleiten. Aber ich habe natürlich immer ein offenes Ohr für alle meine „Mädels und Jungs“ aus dem deutschen Einsatzkontingent, für mich ist mein Auftrag viel mehr als nur medizinische Betreuung. Ich führe hier tolle Gespräche und erlebe eine Kameradschaft, die mich sehr glücklich macht. Ich glaube, nach diesem Einsatz weiß ich viele Kleinigkeiten in Deutschland wieder mehr zu schätzen. Und was mich sehr überrascht: Wie sehr man sich doch über ein kleines Paket aus der Heimat freuen kann.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ich fühle mich durch diesen Einsatz reich beschenkt. Die vielen Erinnerungen, die ich von Koulikoro mit nach Hause nehmen werde, machen die Zeit für mich einzigartig. Ich bin sehr froh, dieses Gefühl der Kameradschaft im Auslandseinsatz einmal erleben zu dürfen.
Natürlich vermisse ich meine Familie, meine Freunde und mein Team am Heimatstandort. Was mir die Zeit hier einfacher macht, sind die guten Möglichkeiten der digitalen Kommunikation in die Heimat.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Ich wünsche mir, dass alle Soldatinnen und Soldaten hier in Koulikoro gesund bleiben und unbeschadet wieder nach Hause zurückkehren. Ich möchte allen Kameradinnen und Kameraden aus den Standorten Gerolstein und Daun danken, die Frau Oberfeldwebel Lina G. und mich unterstützt und optimal auf diesen Einsatz vorbereitet haben. Auch dem Sanitätsunterstützungszentrum Cochem, dem Sanitätsregiment 2 in Rennerod und meinem eigenen Team im Sanitätsversorgungszentrum Daun möchte ich einen besonderen Dank aussprechen.
Und natürlich habe ich auch noch Wünsche für die Zukunft. Ich freue mich auf einen neuen Lebensabschnitt nach meiner Zurruhesetzung im nächsten Jahr. Dann möchte ich wieder als Vertragsarzt in meiner alten Heimatstadt Ahlen und Unna tätig sein. Die Bundeswehr so ganz zu verlassen, dies kann ich mir dann nach so vielen Jahren doch nicht vorstellen.

von Ursula R.

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema